Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Titel: Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bryan
Vom Netzwerk:
jungen Mann triffst, mit Hugo de Balfort. Ein recht leichtlebiger junger Mann, wie Muriel ihn beschreibt, und …«
    »Vater, jemanden als
leichtlebig
zu bezeichnen ist wirklich schrecklich altmodisch! Aber ich kann mir nicht vorstellen, warum Tante Muriel ihn dir gegenüber erwähnt hat. Er ist ein guter Bekannter von mir, sonst nichts.«
    »Tatsächlich? Sie sagt, er sei drauf und dran, dir einen Heiratsantrag zu machen.«
    »Ständig muss sie ihre Nase in die Angelegenheiten anderer Leute stecken!«
    »Doch«, er hob eine Hand und gebot ihr Einhalt, »die de Balforts sind eine sehr solide Familie. Leander war mit Venetia-Soundso verheiratet, ihr Großvater war immerhin ein Earl. Ist der Hoffnungsträger der Nation, der Landadel, vor allem in der heutigen Zeit. In diesem Punkt hat deine Patentante durchaus recht. Soweit ich verstanden habe, hat Hugo irgendein Gebrechen und kann deswegen nicht in die Armee eintreten, aber es ist kein Hinderungsgrund für eine Eheschließung und, ähm, es spricht nichts gegen Kinder und so weiter.«
    »
Wie bitte

    Der Admiral erkannte, dass er sich auf gefährliches Terrain begeben hatte. »Ich habe Muriel so verstanden, dass sie es als ihre Pflicht ansah, Leander zur Rede zu stellen. Sie hat ihn geradeheraus nach, äh, Hugos, nun ja, Gesundheit gefragt. Selbstverständlich wirst du, also, Babys, Kinder und, ähm, all das … Zweifelsohne hat Muriel, ähm … offenbar hat Leander ihr gesagt … und natürlich hat sie ihm versichert, dass es kein Problem mit deiner Fähigkeit zu … ähm … Söhne, selbstverständlich … um das Erbe in der Familie zu behalten.«
    Frances war derart entgeistert, dass ihr die Worte fehlten.
    Ihr Vater war puterrot im Gesicht und starrte angestrengt aus dem Fenster. »Adelstitel und all das – es ist wichtig, dass das in der Familie bleibt. Die Ehe, ein ernster Schritt … bringt alle möglichen Verpflichtungen mit sich. Äh, also«, stotterte er, »Kinder, natürlich, das hatten wir ja schon, und dann sind da noch die finanziellen Aspekte.« Der Admiral hatte das Gefühl, nun wieder sicheren Boden unter den Füßen zu haben. »Es geht um Geld, um dein Geld. Oder um das Geld deiner Mutter, wenn man es genau nimmt. Du wirst eine ganze Menge davon haben. Wir haben uns noch nie über Eheverträge unterhalten, aber sie sind unerlässlich. Ich werde diese Angelegenheit sogleich in die fähigen Hände meines Rechtsberaters legen; wenn man verliebt ist, mag man sich nicht mit den finanziellen Aspekten der ganze Sache auseinandersetzen …«
    Der Admiral hielt inne. Der Ausdruck auf Frances’ Gesicht ließ nicht gerade darauf schließen, dass sie bis über beide Ohren verliebt war. Und er ermutigte ihn auch nicht fortzufahren. Der Himmel stehe ihrem künftigen Ehemann bei, dachte er. Da klopfte es und als die Tür aufging, war von draußen das eifrige Geklapper von Schreibmaschinen zu hören. »Entschuldigen Sie bitte, Herr Admiral.« Eine Angehörige der
WREN
kam einen Stapel Telegramme in der Hand. »Wichtig, Sir.« Mit leichtem Stirnrunzeln warf sie einen Blick auf Frances, als wollte sie sagen: »Und warum sitzt du hier so aufgetakelt herum, während unsereins mit diesem Krieg alle Hände voll zu tun hat?«
    Erleichtert widmete sich der Admiral seinen Telegrammen und dem Krieg.
    Während ihr Vater mit seinen Depeschen zu tun hatte und Befehle ins Telefon bellte, klopfte Frances mit der Fußspitze auf den Boden und starrte durch das Fenster auf den grauen Londoner Himmel und die Trümmer. Verdammt! Verdammt, verdammt! Weshalb musste die verdammte Tante Muriel sich immer in das Leben anderer Leute einmischen! Es war schlimm genug, dass sie versuchte, Alice Osbourne mit Oliver Hammet zu verkuppeln. Doch Vater von Hugo zu schreiben und die … Fortpflanzungsfähigkeit aller Beteiligten zu diskutieren? Wie konnte sie es wagen!
    Frances ärgerte sich, dass sie ihre Patentante möglicherweise durch ihr eigenes Verhalten zu der Annahme verleitet hatte, Hugo mache ihr den Hof. Hugos Vater, ein lieber alter Kerl, war immer nett zu ihr und er war ein langjähriger Freund von Tante Muriel. Vielleicht hatten sich die beiden alten Leute also gegenseitig in der Überzeugung bestärkt, dass da etwas war zwischen Hugo und Frances. Natürlich stand ein Mann in Hugos Position unter dem Druck zu heiraten und für einen Erben zu sorgen, und sie hatte sich zwar oft mit ihm getroffen, doch eigentlich hatte sie sich viel mehr für seine schillernden

Weitere Kostenlose Bücher