Fünf Freunde 2 - Das Buch zum Film - nach einem Drehbuch von Sebastian Wehlings... basierend auf der gleichnamigen Buchreihe
hinüber, um die Maschine genauer unter die Lupe zu nehmen. Alles Technische interessierte ihn brennend.
Mit skeptischem Blick beobachtete Julian, wie sich das Gesicht seines Bruders erhellte, als Hardy ihn fragte, ob er mal damit fahren wolle.
»Ja klar, aber darf man das nicht erst mit sechzehn?«, fragte Dick.
Hardy grinste verschmitzt. »Schon, aber nicht, wenn man sich auf seinem eigenen Grundstück befindet. Das hier gehört alles meiner Familie!«
»Nee, Dick, vergiss es!«, mischte Julian sich jetzt ein. Als Ältester trug er schließlich eine gewisse Verantwortung für seine Geschwister.
Dick war da natürlich ganz anderer Meinung. »Warum denn nicht?« Solch ein Angebot konnte man sich doch nicht so einfach durch die Lappen gehen lassen. Das kriegte man nicht alle Tage!
»Na, hör mal«, rief Julian vorwurfsvoll. »Du bist noch nie auf so einem Ding gefahren!«
Jetzt mischte Hardy sich ein. »Das ist wirklich ganz einfach«, versicherte er.
»Ich weiß nicht …« Julian war nicht überzeugt.
Aber er hätte seinen Bruder besser kennen müssen. Der ließ sich von Julians Bedenken in keiner Weise beeindrucken und schnappte sich kurzerhand Hardys Helm. »Ich aber. Ich mach’s.« Er zwinkerte Hardy verschwörerisch zu.
Der nickte zufrieden, zog seine Lederjacke aus und gab sie Dick. »Mit meinem Helm und meiner Jacke … Was soll da schon passieren?«
»Eben«, versicherte Dick, der sich in der Lederkluft und mit dem Helm auf dem Kopf ziemlich stark vorkam.
Noch einmal warf Julian seinem Bruder einen ernsten und besorgten Blick zu. Doch Dick ignorierte ihn und startete das Quad mit einem entschlossenen Tritt auf den Kickschalter. Er würde seinem großen Bruder schon zeigen, wie er das Gerät beherrschte! Provozierend ließ er den Motor einmal aufheulen, bevor er die Kupplung kommen ließ und davonbrauste.
Wenn das mal gut geht, dachte Anne und seufzte tief. Aber jetzt war daran nichts mehr zu ändern. Also machte sie sich wieder an die Arbeit und begann, das Kochgeschirr in die Fahrradtaschen zu packen. Aus irgendeinem Grund wollte es nicht so recht passen, also holte sie es noch einmal heraus und packte es von Neuem ein. Schließlich sollte alles seine Ordnung haben.
Hardy hatte seinen sonderbaren Automatenhund wieder auf den Boden gesetzt und angestellt. Er wollte wohl um jeden Preis Timmy damit aus der Reserve locken. Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete Anne, wie Roby auf Timmy zuwackelte und ihn, wie es ein echter Hund tun würde, beschnüffelte. Anne hätte am liebsten laut aufgelacht, weil das schon sehr komisch aussah, aber dann wäre George sicherlich wieder beleidigt gewesen.
Stattdessen überlegte sie besser, was sie mit Dicks Hose anstellen sollte, die noch immer steif wie ein Brett am Baum lehnte. Sie war unentschlossen und griff daher erst einmal zu Dicks Schlafsack. Gerade wollte sie ihn einrollen, da trat Julian neben sie. »Lass mal, Anne, ich finde, das kann Dick ruhig selber machen.«
George pflichtete ihm bei und spähte in die Ferne. »Allmählich könnte er aber auch mal wieder kommen. Langsam würde ich wirklich gern aufbrechen.« Sie nahm einen großen Schluck aus der Wasserflasche und horchte. Kein Motorengeräusch.
Hardy, der neben ihr stand, guckte auf seine Füße, als gäbe es dort etwas Interessantes zu entdecken. Plötzlich sagte er wie nebenbei: »Vielleicht komme ich ja mit.«
George hatte noch nicht geschluckt und prustete das Wasser in einer hohen Fontäne wieder aus. Einen Moment rang sie um Fassung. Wie konnte jemand nur so aufdringlich sein?
Jetzt machte Hardy sich auch noch nützlich und half Anne, die Zeltplane zusammenzufalten und zu verstauen, was nicht so einfach war, denn Anne war mit ihren Gedanken ganz woanders. Sie machte sich Sorgen um ihren Bruder. »Wo Dick nur bleibt?«
Auch Julian war sehr besorgt und machte sich Vorwürfe. Warum bloß hatte er Dick nicht daran gehindert, sich auf diese Höllenmaschine zu setzen?
George sprach aus, was Julian durch den Kopf ging. »Hoffentlich ist ihm nichts passiert!«
Julian atmete hörbar aus und wischte sich nervös die Haare aus der Stirn. »Ist wohl besser, wenn wir mal nachsehen, oder?«
Die anderen nickten und ließen ihre Campingsachen einfach liegen. Das hatte Zeit bis später, wenn sie mit Dick zusammen zurückkamen.
Wie selbstverständlich griff Hardy nach Dicks Rad, als die anderen auf ihre Drahtesel stiegen. Und diesmal hatte nicht einmal George etwas dagegen, dass er dabei war.
Anne
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