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Fünf Freunde Als Retter in der Not

Fünf Freunde Als Retter in der Not

Titel: Fünf Freunde Als Retter in der Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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was da los ist.«
    Er schlüpfte durch die Zeltöffnung und ging zu Tim. »Na, Tim, was ist? Was regt dich auf?«
    Pfeilschnell lief Tim davon. Julian folgte ihm, immer wieder über Büschel von Heidekraut stolpernd. Hätte er doch seine Taschenlampe mitgenommen! Es war schon recht dunkel. Tim lief bergab in Richtung Flugplatz und machte bei ein paar Birken halt. Wieder bellte er. Julian bemerkte, dass sich zwischen den Stämmen der Birken ein dunkler Schatten bewegte. Jemand rief etwas.
    Julian schrie: »Wer ist da?«
    »Ich bin’s, Brand«, kam ärgerlich die Antwort. Jetzt sah Julian auch den langen Stecken mit dem Netz. »Ich untersuche unsere Honigfallen. Der Regen spült die Nachtfalter weg, die daran kleben.«
    »Ach so«, sagte Julian. »Deshalb hat unser Hund so gebellt. Ist Herr Gründler auch da?«
    »Ja. Wenn euer Hund wieder bellt, wisst ihr, dass nur wir es sind«, erklärte Herr Brand. »Wir sind oft nachts unterwegs. Es gibt hier ‘ne Menge interessanter Nachtfalter. Sag mal, könnte der Hund nicht mit dem Bellen aufhören? Er ist ziemlich schlecht erzogen.«
    »Sei still, Tim«, befahl Julian, »es ist alles in Ordnung! Der Mann darf da sein.« Tim gehorchte, stand aber noch immer mit gesträubtem Fell und gespitzten Ohren da.
    »Ich gehe jetzt zur nächsten Honigfalle«, sagte der Mann. »Du kannst also mit deinem lauten Hund zu eurem Zeltplatz zurückkehren.« Herr Brand ging von Birkenstamm zu Birkenstamm und leuchtete mit einer Taschenlampe darauf.
    »Wir lagern dort oben«, erklärte Julian. »Gar nicht weit von hier. Zu blöd, ich hab meine Taschenlampe vergessen.«
    Der Mann brummte etwas Unverständliches und ging langsam weiter. Der Schein seiner Taschenlampe entfernte sich und verschwand schließlich ganz. Julian stieg wieder den Berg hinauf.
    In dieser Dunkelheit war das gar nicht so einfach! Er geriet ein wenig vom Weg ab und kam zu weit nach rechts. Tim lief ihm nach und packte ihn mit den Zähnen leicht am Ärmel.
    »Gehe ich in die falsche Richtung?«, fragte Julian. »Es ist aber auch stockdunkel hier! So ein Mist! Dick! Georg! Anne! Wo seid ihr? Ich hab mich verirrt!«
    Aber der aufkommende Sturm trug seine Stimme in die falsche Richtung. Die drei konnten ihn nicht hören. Tim musste ihn noch ein ganzes Stück führen, ehe er die Taschenlampen der anderen leuchten sah. Julian atmete auf. Er hätte sich sehr ungern auf der entgegengesetzten Seite des Kapuzinerberges vom Regen überraschen lassen.
    »Bist du es, Julian?«, fragte Anne ängstlich. »Das hat ja ewig gedauert! Hast du dich verirrt?«
    »Beinahe«, erzählte Julian. »Ich Trottel bin ohne Taschenlampe weggegangen. Aber Tim als alter Pfadfinder hat mich zu euch geführt.«
    »Warum hat Tim gebellt? Was war denn los?«, erkundigte sich Georg.
    »Es war einer von den Schmetterlingssammlern, dieser merkwürdige Brand. Ich hätte ihn fast nicht erkannt, aber dann hab ich sein Schmetterlingsnetz und die dunkle Brille gesehen. Er hatte nämlich eine Taschenlampe, im Gegensatz zu mir. Gründler soll auch draußen rumgeistern.«
    »So kurz vor dem Sturm? Warum denn?«, wunderte sich Anne. »Jetzt fliegen doch keine Schmetterlinge mehr rum.«
    »Sie prüfen vor dem Regen noch einmal die Honigfallen«, erklärte Julian. »Wahrscheinlich schmieren sie Honig an die Baumstämme, damit die Nachtfalter darauf fliegen. Dann brauchen sie sie bloß noch einsammeln, sagt er.«
    »Ziemlich grausam, finde ich«, sagte Dick. »Die ticken doch hier alle nicht richtig. Kannst du mir verraten, warum der Kerl in der Finsternis mit einer Sonnenbrille rumrennt? Horcht, wie der Regen auf die Zeltplanen prasselt!«
    Tim zwängte sich nun auch ins Zelt. Er liebte die dicken Regentropfen überhaupt nicht. Schwer ließ er sich neben Georg und Anne auf den Boden plumpsen.
    »Du nimmst eine Menge Platz in dem kleinen Zelt weg«, schimpfte Georg. »Kannst du dich nicht ein bisschen kleiner machen?«
    Das konnte Tim nicht. Tief seufzend legte er seinen nassen Kopf auf Georgs Knie. Georg streichelte ihn. »Warum seufzt du denn?«, fragte sie. »Weil dein Knochen schon abgenagt ist? Weil es regnet und du nicht draußen sitzen und bellen kannst, wenn sich im Dunkeln etwas rührt?«
    »Was tun wir jetzt?«, fragte Julian. Er hatte seine Taschenlampe auf das Radio gelegt, sodass nun im Zelt ein wenig Licht war. »Im Radio gibt’s auch nichts Gescheites.«
    »Ich habe Spielkarten mit«, sagte Georg und zur Freude aller zog sie das Spiel aus ihrer Hosentasche.

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