Fünf Freunde Als Retter in der Not
»Spielen wir doch eine Runde!«
Das war ziemlich schwierig in dem engen Zelt. Jedes Mal, wenn alle Karten ausgeteilt waren, stand Tim auf und warf sie durcheinander. Der Sturm wurde immer heftiger und der Regen peitschte gegen die Zeltwände.
Plötzlich fing Tim wieder zu bellen an. Er kletterte über die vielen Beine und Knie und steckte den Kopf zum Zelt hinaus.
»Du kannst einen zu Tode erschrecken«, sagte Dick und zog den Hund an sich. »Draußen wirst du patschnass und dann haben wir die ganze Schweinerei hier drinnen. Komm jetzt rein. Das sind doch nur die Männer, die ihre Beute von den Honigfallen klauben. Kümmere dich nicht um sie! Sie unterhalten sich bestimmt großartig.«
Aber Tim hörte einfach nicht mit dem Bellen auf, er knurrte sogar, als Julian ihn mit Gewalt ins Zelt zurückziehen wollte.
»Was ist denn los mit ihm?«, fragte Julian bestürzt. »Hör auf, Tim, wir sind schon ganz taub von diesem Lärm!«
»Etwas regt ihn auf, etwas Ungewöhnliches«, meinte Georg. »Horcht mal, war das ein Schrei?«
Sie lauschten. Aber der Regen prasselte so laut auf das Zelt, dass sie außer dem Heulen des Sturms nichts hören konnten.
»Was sollen wir tun?«, meinte Dick. »Wir können unmöglich in dieses Unwetter hinausgehen. Außerdem habe ich keine Lust, klatschnass zu werden.«
Tim bellte noch immer.
Georg wurde böse. »Schluss damit, Tim! Ich will es nicht mehr hören!«
Mit Gewalt zog sie ihn nun an seinem Halsband ins Zelt zurück. »Ruhe jetzt!«, befahl sie. »Mag draußen los sein, was will, wir können nichts tun!«
In diesem Augenblick wurde das Heulen des Windes und das Peitschen des Regens von einem anderen Geräusch übertönt.
R-r-r-r-r-r-r! R-r-r-r-r-r-r! R-r-r-r-r-r-r!
Wortlos sahen sich die vier an. Endlich sagte Dick: »Flugzeuge bei diesem Sauwetter? Was ist denn da los?«
Was in den Kapuzinerhöhlen geschah
Ratlos schauten die Kinder einander an. Warum waren die Maschinen in dieser stürmischen Nacht gestartet?
»Vielleicht führen sie Versuchsflüge bei Sturm durch«, sagte Dick. »Könnte doch sein, oder?«
»Vielleicht sind es landende und nicht startende Flugzeuge«, meinte Anne.
»Das ist möglich, wahrscheinlich wurden sie vom Sturm überrascht und suchen nun Schutz auf dem Flugplatz«, äußerte Dick.
»Quatsch, dieser Flugplatz ist viel zu weit von den regulären Fluglinien entfernt. Außerdem ist das Rollfeld für große Maschinen viel zu kurz«, sagte Julian.
»Ich glaube aber, dass es welche von den kleinen Maschinen waren. Ob Kurt eines der Flugzeuge geflogen hat?«, fragte Georg.
Anne gähnte. »Wollen wir jetzt nicht schlafen gehen? Es ist so heiß und stickig hier drinnen. Lasst doch ein bisschen frische Luft rein.«
»Ja, es ist spät geworden«, sagte Julian mit einem Blick auf die Uhr. »Ihr Mädchen und Tim könnt hier bleiben, dann braucht ihr nicht in den Regen raus. Ihr ruft einfach, wenn ihr was wollt.«
»Machen wir! Gute Nacht, Julian, gute Nacht, Dick.«
Die Jungen krochen hinaus in den Regen. Anne ließ den Zelteingang noch eine Weile offen, dann zog sie den Reißverschluss von innen zu und wickelte sich in die Decke. Sie und Georg kuschelten sich in ihr Heidebett.
»Gute Nacht«, sagte Anne schläfrig. »Behalte du Tim bei dir. Ich will nicht, dass er auf meinen Beinen liegt, er ist so schwer.«
Als die fünf am nächsten Morgen nach tiefem Schlaf aufwachten, regnete es, und dunkle Wolken jagten über den Himmel.
»Das sieht ja reizend aus da draußen«, jammerte Dick und guckte zum Zelt hinaus. »Wir hätten doch den Wetterbericht hören sollen, dann wüssten wir wenigstens, ob es heute noch aufklart. Wie spät ist es, Ju?«
»Kurz nach acht. Wir haben geschlafen wie die Murmeltiere. Also, ganz so grässlich ist das Wetter ja nicht. Schau doch nach, ob die Mädchen schon auf sind.«
Sie frühstückten. Diesmal war es keine so lustige Runde, denn im Zelt war es eng, außerdem machte das Essen im Sonnenschein viel mehr Spaß.
»Wie wär’s, wenn wir uns heute Vormittag die Höhlen vornehmen?«, schlug Dick nach dem Frühstück vor. »Was sollten wir sonst tun? Ich hab keine Lust, die ganze Zeit Karten zu spielen.«
»Wir auch nicht!«, rief Georg. »Wo sind denn diese Höhlen?«
»Schauen wir doch auf der Landkarte nach«, erwiderte Julian. »Zu den Höhlen muss eine Straße führen, sie sollen sehr bekannt sein.«
»Wir werden sie schon finden. Wenn nicht, macht es auch nichts. Dann haben wir eben einen Spaziergang
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