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Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren

Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren

Titel: Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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schlief er nie ganz tief, er hatte ein Ohr aufgestellt, und beim leisesten Geräusch war er hellwach. Solange Tim da war, brauchte man niemanden auf Wache zu stellen. Er war der beste Wachtposten, den sie haben konnten.
     

Eine Befreiung - und ein neuer Gefangener!
     
    Am nächsten Morgen war Julian sehr früh munter und kletterte das Seil hinauf auf die Klippe, um zu sehen, ob sich die Stocks irgendwo herumtrieben. Er entdeckte sie, als sie die Treppe aus dem Kerker heraufstiegen. Frau Stock sah bleich und besorgt aus.
    »Wir müssen unseren Edgar finden«, sagte sie immer wieder zu Herrn Stock. »Unbedingt. Er ist nicht im Verlies, das weiß ich genau. Wir haben uns dort unten ja heiser nach ihm geschrien.«
    »Aber er ist auch nich' auf der Insel«, erklärte Herr Stock.
    »Wir ha'm doch gestern überall gesucht. Ich denk mir, da war'n welche hier, die ha'm alle unsere Sachen geklaut und sich den Edgar geschnappt und sind mit 'm Boot abgehauen.«
    »Dann haben sie ihn aufs Festland geschafft«, klagte Frau Stock.
    »Gekidnappt! Diese Schufte! Unser armer Edgar! Na, wenn ich die erwische! Am besten, wir fahren gleich rüber und fragen überall nach ihm. Ich möchte nur wissen, wer uns dazwischenfunkt. Hier treibt sich irgend so 'n Gauner rum. Das gefällt mir gar nicht, da stimmt doch was nicht. Gerade jetzt, wo alles so schön klappt.«
    »Sollen wir denn hier alles so lassen?«, fragte Herr Stock zweifelnd. »Ich denk, wer gestern hier war, ist auch heut da.
    Sie könnten in die Kerker gucken, wenn wir weg sind.«
    »Sie sind aber nicht hier«, entgegnete Frau Stock ungeduldig.
    »Nimm deinen Verstand zusammen, wenn du noch welchen hast! Würde unser Edgar nicht aus Leibeskräften schreien, wenn er auf dieser kleinen Insel gefangen war? Da müssten wir ihn doch hören, oder? Ich sag dir, er ist in einem Boot fortgeschafft worden, zusammen mit all den anderen Sachen.
    Das alles gefällt mir nicht! Nein, das gefällt mir absolut nicht.«
    »Richtig, richtig!«, pflichtete Herr Stock ihr murrend bei.
    »Immer 'ne Last, der Junge, nichts als Ärger mit dem Bengel, immer Schwierigkeiten.«
    »Wie kannst du so über den armen Edgar sprechen!«, schrie Frau Stock. »Glaubst du denn, das arme Kind ist gern eingesperrt? Gott weiß, was er durchmacht - er steht sicher tausend Ängste aus. So allein bei wildfremden, gemeinen Leuten!«
    Julian schüttelte angewidert den Kopf.
    Es war doch nicht zu fassen! Hier jammerte sie rum, und dort hatte sie ein kleines Mädchen im Verlies eingesperrt, ein viel jüngeres Kind als Edgar! Was war sie doch für ein Unmensch!
    »Was is' mit Tinker?«, fragte Herr Stock. »Lassen wir ihn hier, er kann den Kerkereingang bewachen! Für alle Fälle.«
    »Gut, der Hund bleibt hier«, bestimmte Frau Stock und ging mit ihrem Mann zum Boot. Julian sah sie einsteigen. Tinker beobachtete, wie sie wegruderten. Dann drehte er sich mit eingezogenem Schwanz um, rannte in den Burghof zurück und legte sich griesgrämig in die Sonne. Ihm war sehr unbehaglich zu Mute. Er spitzte die Ohren und schaute ständig um sich.
    Nein, ihm war diese seltsame Insel mit ihren unerwarteten Geräuschen nicht ganz geheuer!
    Julian rannte wieder zu der Höhle und rutschte das Seil hinunter. »Kommt alle raus, es gibt 'ne Menge zu besprechen«, sagte Julian zu den anderen. Edgar sollte nicht alles hören. So gingen die Kinder hina us. Anne hatte inzwischen schon angefangen das Frühstück vorzubereiten; das Wasser im Kessel auf dem Spirituskocher begann bereits zu summen.
    »Hört«, begann Julian, »die Stocks sind aufs Festland gefahren, um ihr kostbares Herzenssöhnchen zu suchen. Frau Stock ist ganz durcheinander, denn sie denkt, jemand hat Edgar gekidnappt! Ist das nicht zum Totlachen? Wenn's nur nicht so traurig wäre! Die alte Hexe jammert rum, dass ihr Herzblatt sich fürchtet.«
    »So!«, rief Georg. »Denkt sie denn gar nicht daran, dass sich das kleine Mädchen viel elender fühlen muss? So ein grässliches Weib!«
    »Du sagst es«, bestätigte Julian. »Ich schlage Folgendes vor: Wir steigen jetzt hinunter in das Verlies, befreien die Kleine und bringen sie in unsere Höhle. Hier soll sie erst mal etwas Ordentliches frühstücken. Dann nehmen wir sie in unserem Boot mit und gehen zur Polizei.«
    »Und was fangen wir mit Edgar an?«, fragte Anne.
    Georg grinste. »Wir tauschen ihn einfach gegen die Kleine aus! Stellt euch vor, was die Stocks für dämliche Gesichter machen, wenn sie entdecken, dass das kleine

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