Fünf Freunde Beim Wanderzirkus
Pech, dass es dich so erwischt hat. Du bist unser Freund und wir halten zusammen.«
Nobby konnte kein Wort herauskriegen, aber er strahlte übers ganze Gesicht. Er rieb sich mit der Hand über die Augen und grinste dann breit. Er nickte und blickte verlegen beiseite.
Sie tranken die Limonade aus und dann stand Julian auf.
»Jetzt«, sagte er, »spielen wir ein wenig Detektive und versuchen rauszukriegen, wo die Männer gewesen sein können.
Einverstanden?«
»Aber klar!«, jubelte Georg, die schon viel zu lange still gesessen hatte. »Aber wo fangen wir an? Müssen wir unter den Wagen kriechen, Julian?«
»Ich fürchte ja«, sagte Julian. »Du bleibst hier ruhig sitzen, Nobby, und hältst Wache, falls Lou oder Dan zurückkommen.«
Er glaubte zwar im Augenblick nicht daran, aber er sah, dass Nobby noch immer ganz durcheinander war und sich besser ausruhen sollte.
Der Junge jedoch dachte gar nicht daran, sich ein Abenteuer entgehen zu lassen.
»Tim und Pongo sind Wächter genug«, meinte er. »Sie hören jeden Mucks. Ich komme mit euch.«
Nun kroch er mit den anderen, begierig, etwas zu entdecken, unter den niedrigen Wagen.
Aber es war unmöglich, mit dem Wagenboden dicht über den Köpfen das Heidekraut zu durchsuchen. Lou und Dan hatten ja ebenfalls den Wagen fortschieben müssen.
Also mussten alle Mann ran, um den Wagen ein paar Meter zu bewegen. Pongo half auch mit. Dann setzten sie ihre Suche im Heidekraut fort.
Sie entdeckten, dass sich die Pflanzen leicht samt den Wur-zeln entfernen ließen, weil die Männer sie gerade erst wieder in die Erde gedrückt hatten. Die Kinder zogen auf einem Fleck von ungefähr einem Quadratmeter das Heidekraut heraus, dann rief Georg: »Ich wird verrückt, da sind ja Bretter unter dem Heidekraut!«
»Säuberlich nebeneinander gelegt. Wozu nur?«
»Nimm sie weg!«
Die Jungen nahmen eine Planke nach der anderen hoch und schichteten sie an der Seite auf. Dann sahen sie, dass die Bretter den Eingang zu einer unterirdischen Höhle verdeckt hatten. »Ich hol meine Taschenlampe«, sagte Julian.
Das Licht zeigte ihnen eine tiefe Höhle, die in den Hügel hineinführte und aus deren einer Wand Steigeisen hervorrag-ten. Alle starrten aufgeregt hinunter.
»So ein Zufall, dass wir unsere Wagen genau über das Versteck der Männer gefahren haben«, sagte Dick. »Kein Wunder, dass sie wild geworden sind! Die haben genau gewusst, warum sie uns so freundlich eingeladen haben, wieder unten am See zu lagern.«
»Das darf ja wohl nicht wahr sein!«, staunte Julian und starrte immer noch in die Höhle. »Hier waren die also! Wo der Einstieg wohl hinführt? Die Männer waren furchtbar lange unten.«
Pongo setzte sich plötzlich in den Kopf, in die Höhle zu gehen. Er stieg hinunter, tastete mit den Füßen nach den Steigeisen und grinste die anderen an. Dann war er verschwunden. Auch das Licht von Julian’ Taschenlampe konnte ihn nicht mehr erreichen.
»He, Pongo! Verlauf dich nicht da unten!«, rief Nobby ängs tlich. Aber Pongo war schon verschwunden.
»So ein blöder Kerl«, sagte Nobby. »Er findet doch niemals wieder zurück, wenn er dort unten umherstromert. Ich muss ihm nach. Kann ich deine Taschenlampe haben, Julian?«
»Ich komme mit«, antwortete der. »Georg, gib mir bitte auch noch deine Lampe.«
»Sie ist nicht in Ordnung«, war die Antwort. »Ich hab sie gestern Abend fallen lassen.«
»Na, das ist ja toll!«, klagte Julian. »Jetzt wollten wir alle gemeinsam auf Erkundung gehen, aber mit nur einer Lampe ist das nicht möglich. Ich gehe mit Nobby vor und suche Pongo.
Wir sehen uns ein bisschen um und kommen gleich zurück.
Vielleicht gibt es dort unten was Interessantes zu sehen.«
Nobby stieg als Erster hinab, Julian folgte. Die anderen knieten an der Öffnung und sahen ihnen neidisch nach. Die beiden verschwanden.
»Pongo!«, schrie Nobby.
»Pongo! Komm her, du Quatschkopf!«
Pongo war noch nicht sehr weit gekommen. Die Dunkelheit behagte ihm gar nicht, und er lief auf Nobby zu, sobald er das Licht der Taschenlampe sah. Die Jungen befanden sich jetzt in einem engen Gang am Fuß der Öffnung, der breiter wurde, je tiefer sie in den Berg eindrangen.
»Hier muss es viele Höhlen geben«, sagte Julian und leucht e-te mit seiner Lampe um sich. »Aus dem Berg entspringen ‘ne Menge Quellen. Ich stell mir vor, dass das Wasser im Laufe der Jahrhunderte das weichere Gestein ausgewaschen und viele Gänge und Höhlen im Berg zurückgelassen hat. Und ich wette,
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