Fünf Freunde Beim Wanderzirkus
in irgendeiner von diesen Höhlen haben Lou und Dan Sachen versteckt, die niemand sehen soll. Wahrscheinlich lauter geklautes Zeugs.«
Der Gang mündete in eine kleine Höhle, die keinen weiteren Ausgang zu haben schien. Julian leuchtete mit seiner Tasche nlampe die Wände ab.
An einer Stelle entdeckte er Steigeisen und verfolgte sie mit dem Lichtkegel bis zu einem Loch in der Decke. »Da müssen wir rauf«, sagte er. »Komm!«
»Halt!«, widersprach Nobby. »Deine Taschenlampe leuchtet ziemlich schwach.«
»Himmel, ja!«, sagte Julian erschrocken. Die Batterie war offensichtlich fast leer. Das Licht wurde immer schwächer, bis es nur noch einen leuchtenden Stecknadelkopf in der Lampe bildete!
»Komm, wir gehen lieber gleich zurück«, meinte Julian, dem es etwas unbehaglich wurde. »Ich möchte hier nicht im Stockdunkeln umherirren.«
Nobby nahm Pongo fest an der behaarten Pfote und hielt sich außerdem am Pullover seines Freundes fest. Er wollte keinen von beiden verlieren! Das Licht in der Lampe verlosch.
Sie mussten also den Ausgang im Dunkeln finden.
Julian tastete sich mit den Händen die Wände des Ganges entlang. Es war ein unheimlicher Spaziergang, und Julian war froh, dass er mit Nobby nicht weiter in den Berg hineingega ngen war. Nicht auszudenken, wenn sie mitten im Gewirr der Gänge von ihrer Taschenlampe im Stich gelassen worden wären!
In der Ferne sahen sie jetzt ein schwaches Licht schimmern und vermuteten, dass es Tageslicht war, das durch die Einstiegsöffnung fiel. Erleichtert stolperten sie darauf zu. Sie sahen nach oben und in die besorgten Gesichter der anderen drei, die hinabschauten, ohne sie sehen zu können.
»Wir sind wieder da!«, rief Julian und kletterte hinauf.
»Meine Taschenlampe hat den Geist aufgegeben und wir haben uns nicht sehr weit getraut. Pongo haben wir aber erwischt.«
Julian erzählte von dem Loch in der Decke der kleinen Höhle.
»Dort waren die Männer«, erklärte er. »Und morgen kaufen wir Taschenlampen, Kerzen und Streichhölzer und dann ge ht’s auf Entdeckungstour!«
»Also fängt doch wieder ein Abenteuer an?«, fragte Anne mit gepresster Stimme.
»Tut mir Leid, ich fürchte, ja«, erwiderte Julian. »Aber du kannst in dieser Zeit bei Frau Mack bleiben, Anne. Du brauchst nicht mitzukommen.«
»Wenn ihr auf Abenteuer geht, komme ich mit«, entgegnete Anne tapfer. »Das ist schon immer so gewesen. Ich denke nicht im Traum daran, mich auf einem Bauernhof zu verkriechen.«
»Okay«, sagte Julian. »Wir bleiben zusammen, Kinder, es wird spannend!«
Lou und Dan kommen wieder
Niemand störte die Kinder in dieser Nacht und Tim bellte kein einziges Mal. Nobby schlief auf einem Stapel Decken im Wagen der Jungen und Pongo schmiegte sich an ihn. Dem Schimpansen schien es in dem Wagen zu gefallen. Tim war eifersüchtig, dass ein anderes Tier bei ihnen wohnte, und kümmerte sich überhaupt nicht um Pongo.
Am nächsten Morgen besprachen die Kinder nach dem Frühstück, wer ins Dorf fahren sollte. »Nobby und Pongo nicht«, entschied Julian. »Die Leute im Bus würden durchdrehen, wenn plötzlich ein Affe einsteigt. Sie müssen also dablei-ben.«
»Aber nicht allein«, widersprach Nobby aufgeregt. »Wenn Lou und Onkel Dan kommen, hab ich Angst, auch wenn Pongo dabei ist.«
»Gut, ich bleibe auch hier«, sagte Dick. »Wir brauchen ja nicht alle mitzukommen, um ein paar Kerzen zu kaufen.
Vergiss nicht den Brief an Vati und Mutti einzuwerfen, Julian!«
Sie hatten einen langen Brief an ihre Eltern geschrieben und darin all die aufregenden Erlebnisse geschildert. Julian steckte ihn in die Tasche. »Ich werfe ihn schon ein«, versprach er.
»Los, wir können gehen. Kommt, ihr Mädchen. Passt auf euch auf, Dick und Nobby, wenn diese Gauner wiederkommen!«
Georg, Tim, Anne und Julian gingen zusammen den Berg hinunter. Tim rannte, aufgeregt mit dem Schwanz wedelnd, voraus. Pongo kletterte auf das Dach des roten Wagens, um ihren Abmarsch zu beobachten.
Nobby und Dick legten sich auf den Felsen in die warme Sonne und schoben dichte Heidepolster unter ihre Köpfe.
»Es ist schön hier oben«, sagte Nobby. »Viel schöner als unten. Die werden mächtig Wut auf mich haben. Gorgio, der Zirkusdirektor, ist bestimmt stinksauer, dass der Schimpanse fort ist. Ich wette, er schickt jemanden, um uns zu suchen.«
Die Wette hatte er gewonnen. Zwei Leute erschienen, um ihn zu holen - Lou und Tiger Dan. Sie kamen durch das hohe Heidekraut geschlichen und hielten scharf
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