Fünf Freunde Beim Wanderzirkus
Ausschau nach Nobby und Pongo.
Pongo aber witterte sie, lange bevor man sie sehen konnte, und warnte Nobby. Der arme Junge wurde käseweiß. Er fürchtete die beiden Schurken.
»Klettere in einen der beiden Wagen«, flüsterte ihm Dick zu. »Los! Ich wird mit den beiden schon fertig. Pongo hilft mir sicher dabei.«
Nobby schlüpfte in den grünen Wagen und schloss die Tür.
Dick blieb sitzen, wo er war. Pongo legte sich flach auf dem Dach auf die Lauer.
Lou und Dan tauchten plötzlich auf. Sie sahen Dick, nicht aber Pongo. Sie blickten sich nach den anderen um.
»Was wollen Sie?«, fragte Dick.
»Nobby und Pongo!«, erwiderte Lou finster. »Wo sind sie?«
»Sie bleiben bei uns«, antwortete Dick.
»Einen Dreck bleiben die bei euch!«, fuhr Tiger Dan ihn an.
»Ich hab die Verantwortung für den Halunken, verstanden?
Ich bin sein Onkel.«
»Ein feiner Onkel«, bemerkte Dick. »Übrigens, wie geht es dem Hund, den Sie vergiftet haben?«
Tiger Dan lief puterrot an und hob die Fäuste. Es sah aus, als wolle er Dick jeden Augenblick den Abhang hinabstürzen.
»Nimm dein loses Maul in Acht, du kleiner Gauner!«, brüllte er los.
Im Wagen versteckt, begann Nobby zu zittern, als er die wütende Stimme seines Onkels hörte. Pongo verhielt sich ganz ruhig, aber er bleckte die Zähne und sah zum Fürchten aus.
»Mein Herr, Sie können sich jetzt verabschieden und dann verschwinden«, sagte Dick lässig zu Dan. »Ich hab Ihnen doch gesagt, dass Nobby und Pongo bis auf weiteres bei uns bleiben.
Und jetzt machen Sie endlich ‘ne Fliege, aber dalli!«
»Wo ist der kleine Bastard?«, brüllte Tiger Dan, der vor Wut schier zu platzen schien. »Na warte, wenn ich den in die Finger krieg! Der kann was erleben! Und du …«
Dabei ging er auf den grünen Wagen los, aber das ließ Pongo nicht zu. Er sprang vom Dach herunter genau auf den entsetzten Mann und warf ihn zu Boden.
Er stieß einen so schrecklichen Laut aus, dass Dan zitterte.
»Ruf ihn zurück!«, rief er. »Lou, Hilfe!«
»Mir gehorcht Pongo nicht«, sagte Dick, setzte sich hin und machte ein unbeteiligtes Gesicht. »War vielleicht doch besser, Sie würden abhauen, bevor er Sie in Stücke reißt!«
Dan torkelte auf den Felsen zu, und es sah ganz so aus, als wolle er Dick zu Boden schlagen. Aber der Junge rührte sich nicht und Dan wagte nicht ihn anzufassen. Pongo ließ von Dan ab und stand lauernd da, bereit, sich mit seinen kräftigen, behaarten Armen jederzeit auf einen der Männer zu stürzen.
Tiger Dan nahm einen Stein, aber blitzschnell warf sich Pongo auf den Mann, sodass er den Abhang hinunterrollte.
Lou floh entsetzt.
Dan rappelte sich auf, gab Fersengeld und fluchte so laut, dass man ihn noch lange hören konnte.
Pongo jagte voller Begeisterung hinter den beiden Ganoven her. Er las jetzt ebenfalls Steine auf und warf sie so zielsicher, dass Dick fortlaufend Schmerzensrufe hörte.
Pongo kam zurück und schien sehr zufrieden mit sich zu sein.
Er ging an den grünen Wagen, als Dick Nobby zurief:
»Alles in Ordnung, Nobby! Sie sind weg. Pongo und ich haben eine Schlacht gewonnen!«
Nobby kam heraus. Pongo legte sofort den Arm um ihn und schnatterte lauter Unsinn in dessen Ohr. Nobby ließ den Kopf hängen.
»Ich bin doch ein Feigling«, sagte er. »Hab mich verkrochen wie ‘n Kaninchen.«
»Red keinen Quatsch. Mir hat’s richtig Spaß gemacht«, erwiderte Dick und dabei log er nicht. »Und Pongo sicher auch.«
»Du weißt gar nicht, wie gefährlich Lou und Dan sind«, sagte Nobby und sah den Abhang hinab, um sich zu vergewissern, dass sie auch wirklich fort waren. »Sie schrecken vor nichts zurück. Sie zünden euch noch die Wagen an, stürzen sie in den Abgrund, vergiften euren Hund und verprügeln euch. Ihr kennt sie nicht.«
»Nobby, wir haben schon massenhaft Abenteuer mit Kerlen wie Lou und Dan bestanden«, meinte Dick etwas großspu-rig. »In den letzten Ferien waren wir an einem Ort, der Schmugglerspitze heißt. Ich kann dir sagen, da war allerhand los. Wenn wir das erzählen, das glaubt uns keiner!«
»Erzähl mir und Pongo doch von euren Erlebnissen«, bat Nobby und setzte sich neben Dick. »Wir haben noch viel Zeit, bis die anderen zurückkommen.«
So berichtete Dick von all den spannenden Abenteuern, welche die fünf Freunde bisher erlebt hatten, und darüber verflog die Zeit. Beide Jungen waren überrascht, als sie Tim bellen hörten.
Georg kam mit dem Hund aufgeregt angestürzt. »Ist was passiert, während wir
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