Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fünf Freunde Beim Wanderzirkus

Fünf Freunde Beim Wanderzirkus

Titel: Fünf Freunde Beim Wanderzirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
behaart war. Entsetzt erkannte er, wem das Gesicht ge hörte: Pongo, dem Schimpansen!
    Pongo betrachtete Julian in aller Ruhe und Julian starrte zurück. Seine Gedanken kreisten in tollen Wirbeln. Was wollte Pongo hier? War Nobby in der Nähe? Dann war der Junge in Gefahr, denn jeden Augenblick konnten die Männer aufwa-chen. Julian wusste nicht, was er tun sollte. Wenn er Nobby eine Warnung zurief, wurden die Männer munter.
    Dann erschien neben dem Schimpansen Nobbys Gesicht von Tränen nass, rot und geschwollen. Er sah plötzlich Julian über den Dachrand blicken und sein Mund blieb vor Überraschung offen stehen. Er schien rufen zu wollen, aber Julian schüttelte wie wild den Kopf und deutete nach unten, um Nobby zu warnen.
    Aber der begriff nicht. Er grinste und begann zu Julian’
    Entsetzen den Abhang bis zur Felsenschwelle hinaufzuklettern.
    Dort schliefen die Männer, und Julian erkannte mit Schrecken, dass sich Nobby genau auf sie schwingen würde.
    »Pass auf!«, zischte er leise. »Pass auf, du Dummkopf!«
    Aber es war zu spät. Nobby ließ sich auf dem Felsen nieder und fand sich plötzlich zu seinem Entsetzen quer auf Tiger Dan liegen. Er schrie auf und wollte ausreißen - aber Dan fuhr hoch, seine Hand schoss nach vorn und schon hatte er Nobby geschnappt.
    Lou wachte von dem Geräusch auf. Die beiden Männer starrten den armen Nobby an und der Junge begann zu zittern und Entschuldigungen zu stammeln.
    »Ich hab keine Ahnung gehabt, dass ihr hier oben seid, ich schwör es! Lasst mich los! Lasst mich los! Ich wollte nur mein Messer suchen, das ich gestern verloren hab!«
    Dan schüttelte ihn wild.
    »Wie lange bist du schon hier? Du hast uns nachspioniert?«
    »Nein, nein! Ich bin gerade erst gekommen! Ich bin den ganzen Morgen im Lager gewesen, fragt Harry und Roland.
    Ich hab ihnen geholfen.«
    »Du hast uns nachspioniert, du kleines Miststück«, sagte Lou mit kalter, erbarmungsloser Stimme, die Julian einen Schauer den Rücken hinunterlaufen ließ.
    »Du bist diese Woche schon oft verprügelt worden, aber mir scheint, es war noch nicht genug. Nun, hier oben hört dich niemand schreien.
    Da kannst du mal erleben, was richtige Prügel sind. Und wenn du danach noch hinunter ins Lager laufen kannst, würde mich das sehr wundern.«
    Nobby wand sich und versuchte Dans Griff zu entkommen.
    Er bettelte um Erbarmen, versprach alles zu tun, was die Männer von ihm wollten, und versuchte sein kleines, ver-schwollenes Gesicht vor Dan zu schützen.
    Julian konnte das alles nicht länger mit ansehen. Er wollte nicht verraten, dass er die ganze Zeit auf der Lauer gelegen hatte, wollte aber auch nicht mit den beiden Männern kämpfe n, denn er befürchtete das Schlimmste.
    Aber wer hätte ruhig zusehen können, wenn zwei Männer einen Jungen in solcher Weise misshandelten.
    Er beschloss, vom Dach zu springen und Nobby zu Hilfe zu kommen.
    Nobby stieß einen gellenden Schrei aus, als Lou ihm einen Schlag mit seinem Ledergürtel versetzte.
    Aber bevor Julian zu Hilfe eilen konnte, tauchte jemand anderes auf.
    Dieser entblößte seine Zähne und keckerte zornig. Seine Arme waren viel stärker als die von Lou und Dan. Außerdem liebte er den armen Nobby und ließ nicht zu, dass sein Freund geschlagen wurde.
    Es war Pongo.
    Der Schimpanse hatte alles beobachtet.

     
    Er hatte still hinter dem Busch gehockt, denn auch er fürcht e-te sich vor Lou und Dan; jetzt aber, da er Nobbys Schreie hörte, kam er hervorgestürzt und ging auf die überraschten Männer los. Er fiel zunächst Lou an. Dann biss er Dan ins Bein. Die Männer schrien laut, viel lauter, als zuvor der arme Nobby geschrien hatte.
    Lou holte mit dem Ledergürtel aus und traf Pongo an der Schulter. Der Schimpanse stieß einen schrillen Kampfschrei aus, sprang mit hoch erhobenen Armen auf Lou zu, umklammerte ihn und versuchte seine Kehle zu durchbeißen.
    Wie gehetzt raste Dan den Abhang hinunter, in wahnsinniger Angst vor dem wütenden Schimpansen.
    Lou schrie Nobby zu: »Ruf ihn zurück! Er bringt mich um!«
    »Pongo!«, rief Nobby. »Hör auf! Pongo! Komm her!«
    Pongo warf Nobby einen erstaunten Blick zu und schüttelte den Kopf. Er fletschte die Zähne und kreischte.
    Und nachdem er Lou noch einmal kräftig gebissen hatte, ließ der Schimpanse ihn los. Lou hinkte hinter Dan her, so schnell ihn seine Beine trugen. Julian hörte ihn durch die Büsche brechen, als seien hundert Schimpansen hinter ihm her.
    Nobby setzte sich zitternd ins Heidekraut. Pongo, der

Weitere Kostenlose Bücher