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Fünf Freunde Geraten in Schwierigkeiten

Fünf Freunde Geraten in Schwierigkeiten

Titel: Fünf Freunde Geraten in Schwierigkeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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verdient diesen Schreck!«
    Sie gingen also zum Hühnerhof und machten sich dort am Zaun zu schaffen. Als der Alte kam, winkten sie ihm zu. Georg tat so, als kratzte sie einige Brocken aus dem Napf in den Hof.
    Schon kam er herbeigelaufen und schrie aufgeregt: »Mach das nicht, mach das nicht!«
    »Was ist denn los?« fragte Georg unschuldig und schüttelte ihre Hand, als werfe sie noch einige Brocken hinter den Zaun.
    »Darf ich denn den Hennen nicht ein paar Krumen hinüberwerfen?«
    »Ist das der Hundenapf, den ich euch gegeben habe?« fragte der Alte. Georg nickte.
    »Weil der Hund nicht alles aufgefressen hat, gebt ihr den Rest meinen Hühnern«, schrie er zornig und riß den Napf aus Georgs Händen. Sie stellte sich sehr böse.
    »Das Fressen für Tim sah doch sehr gut aus - das können auch die Hühner bekommen!«
    Der Bucklige schaute ratlos in den Hühnerhof. Die Hennen pickten gerade in der Nähe der Kinder, als habe man ihnen etwas hineingeworfen. Er sah schon die Hennen tot daliegen.
    Ein schönes Donnerwetter würde er von seinem Herrn erleben!
    Wütend trat er zu Georg. »Du bist ein idiotischer Junge! Gibst meinen Hühnern dieses Futter! Du verdientest ein paar Peitschenhiebe!«
    Natürlich dachte auch er, Georg sei ein Junge.
    Die Kinder freuten sich diebisch, daß ihr Streich gelungen war. Recht geschah es dem Buckligen, daß er wegen der Hühner aus dem Häuschen geriet. Das war die Rache, daß er Tim vergiften wollte! Der Bucklige wußte keinen Rat.

     
    Schließlich holte er einen großen Besen aus dem Schuppen und ging in den Hühnerhof, um die vergifteten Brocken wegzukehren. Die Kinder beobachteten ihn bei dieser Arbeit.
    »Ich habe noch niemals gesehen, daß sich jemand damit abplagt, einen Hühnerhof auszukehren«, sagte Dick laut.
    »Ich auch nicht«, meinte Georg. »Er muß um seine Hühner sehr besorgt sein!«
    »Tüchtiges Stück Arbeit«, rief Julian anerkennend.
    »Gott sei Dank muß ich es nicht tun. Eigentlich ist es ja eine Verschwendung, daß er diese Brocken wegkehrt.«
    Die Kinder pflichteten Julian eifrig bei.
    »Komisch, daß er sich so aufgeregt hat, weil ich den Hühnern von Tims Fressen gegeben habe«, wunderte sich Georg. »Ist das nicht ein wenig verdächtig?«
    »Ziemlich«, antwortete Dick. »Aber demnach ist er auch ein verdächtiger Charakter!«
    Der Bucklige konnte jedes Wort, das auf ihn gemünzt war, deutlich hören. Er sah sie böse an und hob drohend den Besen, als wollte er sich damit auf sie stürzen.
    »Haut ab, elende Bande!«
    »Er schaut jetzt selbst wie ein böser Hahn aus«, rief Anne keck.
    »Gleich wird ihm der Kamm schwellen«, lachte Julian. Rot vor Ärger lief der Bucklige zur Tür des Hühnerhofs.
    »Natürlich - jetzt fällt mir’s erst ein! Er hat Gift in Tims Futter gemischt«, rief Julian. »Deshalb regt er sich so wegen seiner Hühner auf. Ja, ja, da zeigt es sich wieder einmal, wie wahr das Sprichwort ist: Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein!«
    Als der Bucklige das Wort Gift hörte, warf er wütend den Besen in den Schuppen und ging wortlos und verbissen ins Haus zurück.
    »Dem haben wir ein wenig mehr verabreicht, als er verträgt«, meinte Julian.
    »Und ihr Hühnerchen braucht keine Angst zu haben«, lächelte Anne und neigte den Kopf gegen den Zaun. »Ihr seid nicht vergiftet - wie könnten wir euch etwas zuleide tun!«
    »Lina ruft uns«, sagte Hardy. »Hört - vielleicht hat sie etwas für uns zu essen.«
    »Hoffentlich«, meinte Dick. »Ich habe schon einen Mordshunger! Es ist doch sonderbar, daß Erwachsene niemals solchen Hunger haben wie wir Kinder. Sie tun mir deshalb aufrichtig leid.«
    »Warum? Bist du denn gern hungrig?« fragte Anne, als sie zum Haus hinübergingen.
    »Ja, wenn ich weiß, daß mich ein gutes Essen erwartet«, antwortete Dick. »Sonst würde Hunger natürlich keinen Spaß machen. Mein Gott - soll das alles sein?«
     
    Am Fenstersims lag ein Laib altbackenen Brotes und ein wenig gelber Hartkäse. Sonst nichts.
    Der Bucklige zeigte schadenfroh grinsend darauf: »Lina sagt, das ist euer Mittagessen!« Dann setzte er sich zu Tisch und löffelte einen großen Teller von wohlduftender Suppe aus.
    »Seine Rache für den Hühnerstall!« murmelte Julian.
    »Daß uns Lina das angetan hat! Wo mag sie nur sein?«
    Im gleichen Augenblick trat sie aus der Küchentür und trug einen Korb voll Wäsche.
    »Ich will die Wäsche nur draußen aufhängen, ich bin gleich wieder zurück«, rief sie dem Buckligen zu.

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