Fünf Freunde Geraten in Schwierigkeiten
wird das nun mit unserem Essen sein? Wir möchten Ihnen wirklich keine Unannehmlichkeiten machen - aber wir sind sehr hungrig, und ein reichliches Mittagessen täte uns sehr gut!«
»Ich werde mich schon darum kümmern«, versprach die Frau und lächelte sogar. »Aber gehorcht mir, und laßt den Hund nichts fressen, was der Bucklige ihm gibt«, warnte sie. »Ich muß jetzt gehen!«
Sie lief wieder ins Haus zurück. »Guck mal einer an«, sagte Julian. »Jetzt wollen sie also unseren Tim vergiften! Da werden sie aber Pech haben, nicht wahr?«
»Wau!« meldete sich Tim. Es klang fast verächtlich, und er wedelte nicht einmal mit seinem Schwanz.
Lina und der Bucklige
»Ich fühle mich schrecklich unternehmungslustig«, sagte Georg, als Lina wieder gegangen war. »Wollen wir uns nicht ein wenig im Garten umsehen? Wer weiß, was wir noch entdecken!«
Sie standen auf und waren froh, daß sie von ihren Gedanken abgelenkt wurden. Wer hätte gestern noch, als sie auf einer sonnigen Landstraße friedlich dahinfuhren, gedacht, daß sie am nächsten Tag Gefangene sein würden? Man ahnt niemals voraus, was geschehen wird. Aber gerade das machte ja das Leben so spannend und aufregend - und es konnte natürlich auch einen Radausflug verderben.
Sie fanden auf dem Grundstück nichts Interessantes, nur ein paar Kühe, Hühner und junge Enten entdeckten sie. Es kam also nicht einmal der Milchmann zum Eulennest, man versorgte sich hier selbst!
»Wahrscheinlich fährt jemand mit dem Mercedes täglich in die Stadt und holt die Post und kauft das Fleisch«, meinte Georg.
»Sie haben sich im Eulennest so gut versorgt, daß sie vermutlich einige Monate ohne Verbindung zur Außenwelt leben können.«
»Es ist fast unheimlich, daß es so ein Haus wie das Eulennest gibt, ganz einsam steht es auf einem Berg, niemand kennt es und außerdem birgt es noch Geheimnisse!« meinte Dick.
»Ich möchte zu gerne wissen, wer dieser Mann ist, den du in der Geheimkammer gesehen hast, Jul!«
»Jemand, der nicht einmal von Lina oder dem Buckligen bemerkt werden will«, sagte Julian. »Und den die Polizei sehr gerne sehen möchte, glaube ich!«
»Ich wollte, wir wären schon weg«, stöhnte Georg. »Wie ich dieses Haus hasse! Ich fühle mich nicht sehr wohl hier. Welch unerträglicher Gedanke, daß jemand versucht, meinen Tim zu vergiften!«
»Hab nur keine Angst, man wird ihn nicht vergiften«, tröstete sie Dick. »Das lassen wir nicht zu. Er bekommt die Hälfte von unserem Essen, nicht wahr, Timmy?«
Tim wedelte zustimmend mit dem Schwanz und bellte vor Freude. Heute würde er sich nicht von Georgs Seite wagen.
Wie eine Klette würde er an ihr haften.
»So, jetzt haben wir das ganze Grundstück gesehen, es ist gar nichts los da«, meinte Julian, als sie wieder in die Nähe des Hauses kamen. »Der Bucklige muß sich wahrscheinlich um die Kühe und das Geflügel und den Garten kümmern, während Lina im Haus wirtschaftet. Seht mal, dort der Bucklige! Er bringt gerade das Futter für Tim!«
»Sag kein Wort, Georg«, warnte Julian leise. »Wir tun so, als ob wir es Tim geben wollten - und vergraben dann das Fressen.
Er wird sich sehr wundern, daß Tim noch morgen lebt!«
Der Bucklige verschwand, er trug einen Eimer in der Hand.
Anne kicherte. »Ich weiß, was wir tun werden. Wir sagen ihm, daß Tim nur die Hälfte aufgefressen habe, den Rest hätten wir den Enten und Hühnern gegeben!«
»Eine fabelhafte Idee ist das! Der Alte wird außer sich sein, weil er denken wird, daß die Hühner und Enten eingehen werden und er deshalb einen höllischen Krach bekommt«, lachte Georg.
»Diesen Schreck gönne ich ihm! Kommt, wir müssen jetzt das giftige Fressen holen.«
Tim schnüffelte daran und wandte sich mit Abscheu ab. Er hätte es nicht angerührt, selbst wenn Georg ihm erlaubt hätte, es zu fressen. Tim war ein sehr vernünftiger Hund.
»Schnell, nimm einen Spaten und schaufle ein Loch aus, bevor der Alte wiederkommt«, sagte Georg, und Julian begann grinsend mit der Arbeit. Er brauchte nicht länger als eine Minute, schon war in der lockeren Erde eines Beetes die Grube fertig. Da hinein leerte Georg das ganze Fressen aus dem Napf und wischte mit ein paar Blättern sorgfältig die Schüssel aus.
Nun schaufelte Julian das Loch wieder zu, kein Tier konnte an das vergiftete Fressen heran.
»Jetzt gehen wir zum Hühnerhof. Sobald wir den Buckligen sehen, winken wir ihm zu«, sagte Julian. »Er wird uns fragen, was wir da tun. Kommt, er
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