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Fünf Freunde im Nebel

Fünf Freunde im Nebel

Titel: Fünf Freunde im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Gesicht fröhlich im Winde flattern.
    Georg suchte die anderen. »Schnüffel hat Clip abgeholt«, teilte sie ihnen mit. »Wollten wir nicht heute mit den Pferden, die beschlagen werden müssen, zum Schmied gehen?«
    »O ja!« sagte Julian. »Wir werden dann gleich nach der Geschichte der Gruselheide fragen und nach den seltsamen Schienen. Kommt!«
    Sechs Pferde brauchten neue Hufeisen, so ritt jeder eines, und Julian führte das sechste am Halfter mit. Tim, der mit den Pferden bereits Freundschaft geschlossen hatte, raste ausgelassen nebenher.
    »Dort ist es!« rief Georg, als sie sich nach einem gemächlichen Ritt über Feldwege dem Haus näherten. »Eine richtige alte Schmiede mit einem hellen Feuer! Und dort ist der Schmied.«
    Der alte Ben war ein Riese von Gestalt, obwohl er schon mehr als achtzig Jahre alt war. Er beschlug nicht mehr viele Pferde selbst, sondern saß meistens dösend und träumend in der Sonne vor dem Haus. Eine Mähne von weißem Haar umrahmte sein Gesicht, in dem zwei schwarze Augen glühten.
    »Guten Morgen, ihr Jungen, und du, Mädchen«, sagte er, und Julian grinste. Das würde Georg und Henry gut tun!
    »Wir haben etwas auf dem Herzen. Dürfen wir Sie etwas fragen?« begann Georg und stieg ab.
    »Fragt nur zu!« ermunterte sie der alte Mann. »Bringt die Pferde zu Jim hinein!«

Des alten Ben Geschichte
    »Also«, begann Julian. »Wir machten gestern einen Ritt in die Gruselheide, und da würden wir zuerst einmal gern wissen, ob es irgendeine Erklärung für diesen komischen Namen gibt. Ist in der Heide einmal etwas Gruseliges geschehen?«
    »Oh, was ist da draußen schon alles geschehen!« sagte der alte Ben. »Leute verschwanden und kamen nie wieder - Töne gab's, die keiner erklären konnte.«
    »Was für Töne?« fragte Anne neugierig.
    »Nun - als ich ein Junge war, da war ich auch oft des Nachts in der Heide«, berichtete Ben. »Und da hörte ich ein Schreien und Heulen und Stöhnen und Flügelschlagen ...«
    »Das können Eulen und Füchse gewesen sein«, meinte Dick. »Gerade über meinem Kopf schrie einmal eine Eule.
    Es war einfach grässlich! Wenn ich nicht gewusst hätte, dass es eine Eule war, wäre ich davongelaufen.«
    Ben schmunzelte, wobei sich sein Gesicht mit unzähligen kleinen Falten und Runzeln überzog.
    »Warum heißt es also Gruselheide?« wiederholte Julian seine Frage. »Ist der Name sehr alt?«
    »Als mein Großvater ein Junge war, da hieß sie Nebelheide«, berichtete der alte Mann. »Wegen der Nebel, die von der Küste aufsteigen und sich in der Heide fest hängen, so dass man oft nicht die Hand vor den Augen sieht. Ja - ich habe mich mal verirrt in einem solchen Nebel. Und Angst hatte ich! Das brodelt um einen herum und berührt einen überall mit kalten, nassen Fingern.«
    »Wie schrecklich!« Anne schüttelte sich. »Was taten Sie damals?«
    »Na, erst lief ich einmal wie von Hunden gehetzt«, erzählte der Schmied, während er seine Pfeife aus dem Mund nahm und in den leeren Pfeifenkopf guckte. »Ich rannte durch Heidekraut und fiel in Ginsterbüsche und stolperte ein Dutzend mal, und immer griff der Nebel mit seinen nasskalten Fingern nach mir und wollte mich festhalten - so heißt's im Volk: Der Nebel versucht einen festzuhalten.«
    »Trotzdem - es war nur Nebel«, bemerkte Georg. Sie war überzeugt, dass der alte Mann sehr übertrieb. »Kommt der Nebel immer noch in die Heide?«
    »Oh, jawohl«, nickte Ben und stopfte seine Pfeife wieder neu.
    »Im Herbst - aber auch zu anderen Jahreszeiten - ist er oft plötzlich da. Ich hab' ihn mal kommen sehen am Abend nach einem herrlichen Sommertag. Ganz leise wie ein Dieb kriecht er herauf, und wenn du ihn nicht zufällig siehst, und zwar rechtzeitig, dann fasst er dich.«
    »Was meinen Sie damit - er fasst dich?« wollte Georg wissen.
    »Na, so ein Nebel kann tagelang anhalten«, sagte der Alte.
    »Und wenn man sich in der Heide verirrt, dann ist man verloren und kommt niemals zurück. Ha - lach du nur, Junge - aber ich weiß es!« Und er erzählte von Frau Bark, die von einem Sommerspaziergang in die Heide niemals zurückkehrte, und von dem kleinen Viktor, der beim Spielen in die Heide lief und danach nie mehr gesehen wurde.
    »Jedenfalls werden wir uns vor dem Nebel hüten, wenn wir in die Heide reiten«, versicherte Dick.
    »Ja, haltet die Augen offen«, riet Ben. »Schaut zur Küste hin von dort kommt er. Aber jetzt sind die Nebel selten geworden.
    Ich weiß nicht, warum. Lasst mich überlegen - es gab

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