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Fünf Freunde im Nebel

Fünf Freunde im Nebel

Titel: Fünf Freunde im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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kann?«
    Schnüffel war auf einmal sehr wortkarg und sein Mund fest geschlossen. Doch Georg fragte ungeduldig weiter.
    »Rittmeister Johnsen sagte, ihr fahrt alle drei Monate in die Heide hinaus. Warum? Einen Grund muss das doch haben.«
    »Na ja«, sagte Schnüffel und wich dabei ihrem Blick aus. »Wir machen Besen und Körbe und...«
    »Ich weiß, ich weiß! Alle Zigeuner fertigen irgend etwas an und verkaufen es dann«, unterbrach ihn Georg. »Aber deshalb braucht ihr nicht in eine öde Heide zu gehen. Zu dieser Arbeit könnt ihr euer Lager bei einem Dorf oder bei einer Stadt aufschlagen. Was habt ihr also dort draußen zu schaffen?«
    Schnüffel schwieg und beugte sich über ein sonderbares Zeichen aus kleinen Zweigen, das neben dem Wagen am Boden lag. Auch Georg wurde darauf aufmerksam und vergaß darüber ihre Frage.
    »Oh. Ist das eine Zinke? Eine Zigeunernachricht? Was heißt es?«
    Zwei Stöckchen, ein langes und ein kurzes, waren kreuzförmig übereinandergelegt. Etwas entfernt davon lagen mehrere einzelne Stöckchen in gleicher Richtung nebeneinander.
    »Ja«, antwortete Schnüffel, froh, dass es ihm gelungen war, vom Thema abzulenken. »So geben wir Meldungen an andere Zigeuner weiter. Siehst du das Kreuz? Das heißt, dass wir auf diesem Weg gezogen sind, und zwar in die Richtung, in die das längere Ende zeigt.«
    »Aha«, sagte Georg. »Ganz einfach. Und was bedeuten die vier Stöckchen nebeneinander?«
    »Sie sagen, dass die Zigeuner in Wagen fahren«, erklärte ihr Schnüffel und schnüffelte wieder einmal. »Sieh - vier Stückchen, vier Wagen - in dieser Richtung.«
    »Aha!« machte Georg noch einmal und beschloss im stillen, selbst einige >Zinken< zu erfinden und sie bei Schulwanderungen anzuwenden. »Gibt es noch mehr Zinken, Schnüffel?«
    »Noch viele«, nickte der kleine Zigeuner. »Pass auf - wenn ich hier abfahre, lege ich ein solches Zeichen.« Er riss vom nächsten Baum ein großes Blatt und ein kleines, legte sie nebeneinander und beschwerte sie mit kleinen Steinen.
    »Und was bedeutet das?« wollte Georg wissen.
    »Das bedeutet, dass ich und mein kleiner Hund auch im Wagen abgefahren sind. Wenn nun mein Vater zurückkäme, um mich zu suchen, und er würde diese Blätter sehen, dann wüsste er, dass ich mit meinem Hund abgefahren bin. Ist ganz einfach: großes Blatt für mich, kleines Blatt für meinen Hund.«
    »Ja. Das gefällt mir.« Georg war begeistert. »Und jetzt zeige mir den Wagen.«
    Der altmodische Wagen stand auf hohen Rädern. Er war nicht sehr groß und schwarz bemalt, mit roten Zeichen verziert. Die Deichsel lag im Sand und wartete auf Clip. Georg stieg die Stufen zur Tür hinauf und schaute durch die Scheibe neugierig ins Innere des Wagens. Es war gewiss nicht sehr sauber, aber auch nicht so schmutzig, wie sie erwartet hatte.
    »Ist es nicht schön?« fragte Schnüffel scheu. »Ich habe alles saubergemacht, weil ihr doch heute kommen wolltet. Dort hinten ist unser Bett, da schlafen wir alle.«
    Georg musterte das riesige Bett, das wie eine Schlafhöhle die ganze hintere Wand des Wagens einnahm. Sie malte sich aus, wie die ganze Familie, eng gepresst wie Heringe in der Dose, darin schlief. An Kälte hatten sie im Winter darin bestimmt nicht zu leiden.
    »Ist es da im Sommer zum Schlafen nicht zu heiß?« erkundigte sie sich.
    »O nein - im Sommer schläft nur meine Großmutter hier«, belehrte Schnüffel sie und vertuschte schnell ein Schnüffeln mit einem Husten. »Wir anderen schlafen dann unter dem Wagen.
    Da macht's nichts, wenn's regnet.«
    »Was ich bei dir alles lernen kann«, sagte Georg und stieg die Stufen wieder hinunter. »Komm morgen zum Gutshof, Schnüffel, vielleicht ist Clip dann wieder in Ordnung. Und vergiss nicht, dass du jetzt ein Taschentuch besitzt!«
    »Vergess' ich bestimmt nicht!« beteuerte Schnüffel. »Ich werde es ganz sauber halten, Herr Georg.«

Ein Rätsel und ein Plan
    Als es Abend wurde, fühlte sich Georg sehr verlassen und einsam. Wie hatten wohl die anderen diesen Tag verbracht? Ob man sie vermisst hatte? Vielleicht hatten sie nicht einmal an sie gedacht? Als im Hof Hufgeklapper zu hören war, eilte sie zur Tür. Ja - sie waren es! Wie sollte sie sich nun benehmen? Sie war wütend und erleichtert und niedergeschlagen und glücklich
    - von allem ein bisschen. So stand sie an der Tür, unschlüssig, ob sie die Stirn in Falten legen oder lachen sollte.
    Die anderen nahmen ihr die Entscheidung ab.
    »Hallo, Georg!« rief Dick. »Du hast uns

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