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Fünf Freunde im Nebel

Fünf Freunde im Nebel

Titel: Fünf Freunde im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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jetzt Willi Bescheid sagen«, beschloss Henry, während sie aus dem Bett schlüpfte. Tim bekam wieder Hoffnung. »Er ist zwar erst elf, aber er ist sehr vernünftig - und er ist ein Junge. Er wird schon Rat wissen. Ich bin ja kein richtiger Junge.«
    Sie zog sich eilig an und lief zu Willi hinüber, der auf der anderen Seite des Ganges ein Zimmer allein bewohnte.
    Willi war sofort wach, als Henry mit der Taschenlampe auf ihn hinunterleuchtete.
    »Wer ist da?« fragte er und saß schon aufrecht im Bett. »Was willst du?«
    »Ich bin es, Henry. Willi, es ist etwas ganz Sonderbares geschehen. Tim kam mit einem Zettel am Halsband in mein Zimmer. Hier - lies!«
    Willi las und schüttelte ungläubig den Kopf. »Sieh - Georg hat mit >Georgine< unterschrieben. Es muss sehr ernst sein, sonst hätte sie das nicht getan. Wir müssen mit Tim gehen - und zwar sofort! Geh und sattle die Pferde«, befahl er Henry, während er sich anzog. »Und zwar schnell! Die anderen sind vielleicht in Gefahr. Du benimmst dich wie eine Henrietta!«
    Das brachte Henry in Trab. Sie fegte aus dem Zimmer und zu den Ställen hinab. Kaum war sie mit dem Satteln fertig, als auch Willi schon unten war. Sie ritten los, hinter Tim her, der vorauslief.
    Beide, Henry und Willi, hatten gute Taschenlampen, so dass sie Tim nicht aus den Augen verloren. Ein-oder zweimal verschwand Tim im Nebel, doch er kam sofort zurück, als er merkte, dass die Pferde anhielten.
    Quer durch die Heide ging der Ritt. Einmal blieb Tim stehen und hob witternd die Nase. Willi und Henry wussten natürlich nicht, was er gerochen hatte - es waren Julian und Dick gewesen. Er kämpfte mit sich, ob er dieser Witterung nachgehen sollte, doch dann entschied er sich für Georg und setzte seinen Weg unbeirrt fort.
    Bald hatten sie die Sandgrube erreicht. Tim führte sie um sie herum und, langsamer jetzt, auf das Lager der Zigeuner zu.
    »Er nähert sich seinem Ziel«, flüsterte Willi. »Ob wir wohl besser absteigen und die Pferde irgendwo anbinden? Was meinst du? Sie könnten uns verraten.«
    »Ja, Willi«, nickte Henry. Wie vernünftig und klug der Junge doch war! Sie stiegen also ab und banden die Pferde an einen Birkenstamm. Durch den Nebel sahen sie dann plötzlich, von einem Feuer schwach beleuchtet, die schattenhaften Umrisse eines Wagens.
    »Wir müssen sehr leise sein«, flüsterte Willi. »Tim hat uns zum Zigeunerlager in der Heide geführt. Hier müssen die anderen irgendwo sein. Sei so leise, wie du kannst.«
    Tim stand mit hängendem Kopf vor ihnen, er atmete mühsam, sein Schwanz hing traurig nach unten. Der Kopf schmerzte ihm stark, aber er musste zu Georg gelangen. Immer langsamer, auf unsicheren, zittrigen Beinen führte er die erstaunten Kinder durch das Gewirr der Gänge in den Berg hinein.
    Georg und Anne lagen unterdessen in der heißen, stickigen Höhle in einem unruhigen Schlaf. Erst Willis und Henrys Schritte weckten sie auf. Sie dachten, es wäre wieder Schnüffels Vater, und banden sich hastig die Stricke um den Bauch.
    Als sie neben sich etwas keuchen hörte, knipste Georg schnell ihre Taschenlampe an. Und entdeckte Tim - und Willi und Henry!
    »O Tim, Liebling - du hast Hilfe geholt!« schluchzte sie und schlang die Arme um seinen Hals. »Henry - ich bin so froh, dass ihr gekommen seid! Hast du Rittmeister Johnsen mitgebracht?«
    »Nein. Er ist heute nacht nicht zu Hause«, berichtete Henry.
    »Aber Willi ist dabei. Wir kamen mit den Pferden, und Tim führte uns. Was ist denn geschehen?«
    Es folgte ein hastiges Berichten und Beraten, bis Willi schließlich energisch eingriff. »Wenn ihr fliehen wollt, dann müssen wir jetzt gehen, solange die Zigeuner noch schlafen.
    Tim wird uns wohl wieder aus diesem Berg hinausführen. Allein schaffen wir's nicht. Kommt jetzt!«
    »Komm, Tim!« sagte Georg und schüttelte ihn sanft. Aber dem armen Tim ging es nicht gut: Er konnte nicht mehr klar sehen, und Georgs Stimme klang verschwommen an sein Ohr. Seine Glieder waren schwer wie Blei und versagten den Dienst. Der Schlag auf den Kopf, das wilde Rennen durch die Heide zum Gutshof und zurück, es war zu viel für ihn gewesen.
    »Er ist krank«, jammerte Georg. »Er kann nicht aufstehen! O
    Tim, was fehlt dir?«
    »Es ist die Wunde auf seinem Kopf«, sagte Willi. »Und die Anstrengung jetzt. Er wird uns nicht mehr zurückführen können, Georg. Wir müssen es allein versuchen.«
    »Armer, armer lieber Tim!« Über Annes Gesicht kullerten zwei Tränen. »Kannst du ihn tragen,

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