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Fünf Freunde und das Burgverlies

Fünf Freunde und das Burgverlies

Titel: Fünf Freunde und das Burgverlies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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brüllten die Zwillinge noch einmal, und oben irgendwo im Dach machte die Dohle ebenso böse »Kjack-jack, kjack-jack.«
    »Ja, ja.« Nun war auch Georg wütend. »Komm, Tim! Der Pudel wäre sowieso nur ein Bissen für dich.«
    Stumm und allesamt verärgert marschierten die sechs Kinder zum Haus zurück. Erst als sie in die große kühle Küche traten, wo der Teetisch einladend gedeckt war, wurde die Stimmung wieder besser.
    »Hm, heiße Pfannkuchen!« sagte Georg und hob den Deckel von einer Schüssel. »Ich hatte nie gedacht, dass ich mitten im Sommer heiße Pfannkuchen mag, aber diese hier muss man mögen. Goldbraun! Hmm!«
    »Sie dürfen uns nicht so verwöhnen, Frau Priller«, sagte Julian, als er all die Köstlichkeiten auf dem Tisch entdeckte. »Bitte, machen Sie sich wegen uns nicht zu viel Arbeit.«
    »Zu viel Arbeit! Was soll das heißen? Zu viel Arbeit? Ha, die jungen Leute wissen ja heute gar nicht mehr, was Arbeit heißt. Nur murren, meutern, Ansprüche stellen. Pah! Pah, habe ich gesagt.« Die laute, feste Stimme kam vom Fenster her, wo ein alter Mann, bis jetzt von niemandem beachtet, in einem hohen Lehnstuhl gesessen hatte. Eine Mähne von weißen Haaren umrahmte sein faltiges Gesicht, und ein herrlicher weißer Bart reichte ihm fast bis zum Gürtel. Seine Augen waren jung und strahlend hell.
    »Schon gut, Urgroßvater«, sagte Frau Priller begütigend. »Trinke deinen Tee und ruhe dich aus. Du bist den ganzen Tag draußen auf dem Feld gewesen, das war zu viel für dich.«
    »Zu viel! Pah! Als ich ein junger Bursche war, habe ich... Nanu, wer ist denn das?«
    Es war Tim. Die polternde Stimme des alten Mannes hatte ihn aus der Ruhe geschreckt, und nun stand er leise knurrend. Und dann geschah etwas sehr Sonderbares: Tim ging langsam durch das Zimmer, blieb neben dem Lehnstuhl stehen und legte seinen Kopf auf die Knie des alten Mannes. Georg traute ihren Augen kaum. Urgroßvater beachtete Tim überhaupt nicht, er ließ ihn nur gewähren und schalt weiter über junge Leute, über Arbeit und Faulheit. Erst als Tim ihn mit der Nase anstieß, unterbrach er seine Rede, blickte auf Tim hinab und streichelte seinen dicken Kopf.
    »Du bist ein guter Hund, ein wirklicher Hund. Ein Hund kann der beste Freund eines Mannes sein. Du erinnerst mich an meine alte Caja.«
    Georg konnte es noch immer nicht fassen. »So etwas hat Tim noch nie getan«, sagte sie.
    »Alle Hunde, auch die schärfsten, werden zutraulich, wenn sie Urgroßvater sehen«, erklärte Frau Priller, und leise fügte sie hinzu: »Macht euch nichts aus seinem Gebrüll. Er braucht das manchmal, aber es ist nicht so gemeint, wie es klingt.«

    Mit großem Appetit fielen die Kinder dann über die guten Sachen auf dem Tisch her, und Frau Priller beantwortete ihnen die unzähligen Fragen, über Landwirtschaft, über Vieh und Ernte und Maschinen. Unterdessen war Schnippi aus der Scheune hereingekommen und hatte sich zu der Gruppe am Fenster gesellt. Da lag
    nun Tim friedlich auf Urgroßvaters großen Füßen, und Schnippi lag zwischen Tims großen Vorderpfoten.
    »Jetzt ist Urgroßvater glücklich«, lachte Frau Priller, als sie es bemerkte. »Zwei Hunde zu seinen Füßen! Und da kommt nun auch mein Mann. Komm herein, Thomas, wir sind alle hier.« 

IV. Junior
    Herr Priller war groß, doch ging er leicht gebeugt. Er schien müde zu sein.
    »Thomas, hier sind unsere neuen Gäste«, sagte Frau Priller. »Das hier ist Julian.« Und dann stellte sie alle der Reihe nach vor. Herr Priller stöhnte leise. »Welche Kinderschar! Wo ist übrigens der kleine Amerikaner? Ich habe ein Hühnchen mit ihm zu rupfen. Er hat heute morgen versucht, den Traktor allein in Gang zu bringen.«
    »Ach, Thomas, ärgere dich jetzt nicht über ihn! Komm und trinke Tee mit uns«, bat seine Frau. »Ich habe dir ein paar von den frischen Pfannkuchen aufgehoben.«
    Herr Priller schüttelte müde den Kopf. »Ich kann nicht bleiben, ich muss in den Stall zum Melken. Bob ist heute nicht da.«
    »Wir helfen dir, Paps«, sagten die Zwillinge, natürlich wie aus einem Munde.
    »Ich könnt' euch schon brauchen«, antwortete ihr Vater, während er zur Tür ging. »Aber ich glaube, eure Mutter braucht eure Hilfe mit so vielen Gästen nötiger als ich.«
    »Können nicht wir auch etwas helfen?« fragte Julian.
    »Wir täten es wirklich sehr gern«, fügte Anne leise hinzu.
    »Können wir nicht den Tisch abräumen und abspülen, wenn die Zwillinge im Stall helfen?«
    »Lasst sie helfen!« schrie

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