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Fünf Hunde im Gepaeck

Fünf Hunde im Gepaeck

Titel: Fünf Hunde im Gepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Ibbotson
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Anwesens waren.
    »Sieht aus wie ein Schloss«, sagte Pippa.
    »Gehört bestimmt einem Menschenfresser«, brummte Henry. »Wer sonst würde in dieser Einöde leben wollen?«Doch sie hatten keine andere Wahl, sie mussten nach einem Dach über dem Kopf fragen. Egal, ob der Bewohner sie der Polizei ausliefern oder womöglich auffressen würde.
    Vor einem großen Tor blieben sie stehen und zogen an einem Glockenstrang.
    Sie hörten, wie die Glocke im Inneren des Gebäudes widerhallte, doch nichts geschah. Sie wollten gerade noch einmal läuten, als sich das Tor einen Spalt öffnete und ein von einer Kapuze halb verdecktes Gesicht erschien.
    Das Gesicht verschwand wieder und nach einer geraumen Weile ging das Tor ganz langsam auf und vor ihnen stand eine große, dunkel verhüllte Gestalt. Sie sagte kein Wort.
    »Bitte …«, begann Pippa, aber sie kam nicht weiter, denn nun geschah etwas Schreckliches. Otto, der kluge, immer friedliche Hund, dem sie bedenkenlos ihr Leben anvertraut hätten, benahm sich plötzlich wie ein Wahnsinniger. Ein tiefes Grollen stieg aus seiner Kehle, und bevor sie ihn zurückhalten konnten, warf er sich mit seinem ganzen Gewicht dem Mann entgegen und legte seine Pfoten auf dessen Schultern.
    Die Kinder wollten wieder gehen, hier würde ihnen niemand Unterkunft gewähren, doch dannsahen sie, was Otto tat. Er leckte dem Mann das Gesicht ab, sein Grollen war zu einem freundlichen Brummen geworden. Er wedelte so heftig mit dem Schwanz, dass dieser aussah wie ein sich schnell drehender Propeller.
    Der Mann ließ die stürmische Begrüßung eine Weile zu, dann löste er vorsichtig Ottos Pfoten von seinen Schultern und kam auf Henry und Pippa zu.
    »Seid willkommen, meine Kinder«, sagte er. »Tretet ein.«
    »Dürfen unsere Hunde auch mit?«, fragte Pippa.
    »Wenn an diesem Ort Hunde nicht willkommen wären, wo sonst?«, sagte der Mann mit einem Lächeln.

20. Kapitel
Otto erinnert sich
    Henry und Pippa waren im Kloster von St. Roc. Der Mann, der sie willkommen geheißen hatte, war der Abt des Klosters.
    Nun führte er sie einen langen Korridor entlang, an dessen Wänden Bilder von Heiligen hingen. Im Kloster war es warm, ruhig und es roch angenehm nach Lilien und Bienenwachs. Den halb erfrorenen Kindern kam dieser Ort wie das Paradies vor.
    Die ganze Zeit blieb Otto dem Abt dicht auf den Fersen.
    »Jetzt verstehe ich es«, flüsterte Pippa Henry zu. »Otto stammt aus einem Kloster in der Schweiz. Der Abt dort hatte ihn mit der Flasche aufgezogen, das hat mir Kayley erzählt.«
    Der Abt übergab die Kinder einem rundlichen Mönch mit freundlichem Gesicht, der sich als Bruder Malcolm vorstellte. Er führte sie in einen Raum, in dem ein helles Feuer brannte. Sie bekamen trockene Sachen in allen möglichen Größen, aus denen sie sich das Passende heraussuchten. Ein anderer Mönch rubbelte die Hunde mit einem Handtuch ab.
    Dann wurden sie ins Refektorium geführt, wo die Mönche an einem langen Tisch saßen und aßen. Am Kopfende der Tafel hatte in einem mit Schnitzwerk verzierten Stuhl der Abt Platz genommen, an einem Stehpult stand ein alter Mönch und las aus dem Leben der Heiligen vor.
    Die Kinder setzten sich auf eine Bank. Sie bekamen zwei Teller mit Suppe und große Stücke Brot, und während sie aßen, sahen sie aus den Augenwinkeln, dass auch die Hunde sich über gut gefüllte Fressnäpfe beugten und hungrig fraßen.
    Nach der Suppe gab es eine Schüssel mit Obst. Henry konnte gerade noch erkennen, dass es Äpfel und Birnen waren, dann verschwamm alles vorseinen Augen und er wäre beinah mit dem Kopf auf dem Tisch aufgeschlagen.
    Am Kopfende der Tafel gab der Abt ein Zeichen und Bruder Malcolm trat zu den Kindern.
    »Es ist Zeit für euch, schlafen zu gehen«, sagte er.
    Er führte Pippa und Henry aus dem Saal und Li-Chee, Francine, Honey und Fleck folgten. Nur Otto nicht. Er leckte die anderen zum Abschied, dann trottete er hinüber zum Abt und legte ihm seinen dicken Kopf auf die Füße.
    Die Kinder folgten Bruder Malcolm die Treppe hinauf und einen stillen Flur entlang, von dem lauter gleich aussehende Türen abgingen. Sie waren kaum noch überrascht, als Bruder Malcolm die erste Tür öffnete und sich dahinter Hundekörbchen und eine Wasserschüssel befanden.
    »Es ist wie in dem Märchen von Goldlöckchen und den Bären«, flüsterte Pippa. »Nur dass es hier Hunde sind.« Henry nickte.
    Li-Chee, Francine und Honey suchten sich sofort die passenden Körbe und drehten sich ein paarmal um

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