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Fuenf Maenner Fuer Mich

Fuenf Maenner Fuer Mich

Titel: Fuenf Maenner Fuer Mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meisl
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Vollmond!!!“, und denke: Endlich gehört er mir! Der kolumbianische Honigzauber hat gewirkt!

    Preisverleihung
    Mein Freund Gregor bekommt einen Preis für sein Lebenswerk, eine der wichtigsten Auszeichnungen seiner Branche, und ich darf bei der Preisverleihung dabei sein! Den ganzen Tag bin ich aufgedreht und überlege, was ich anziehen soll. Da fällt mein Blick auf meine nagelneuen schwarzen Overknee-Stiefel. Die gefallen Gregor, also dürfen sie zur Feier des Tages raus aus dem Schrank. Dazu wähle ich einen schwarzen Minirock und eine durchscheinende Bluse in dunkellila, die erahnen lässt, was ich darunter trage. Ich finde, das wird dem feierlichen Anlass gerecht.
    Gregor hat für mich einen Platz in der dritten Reihe mit direktem Bühnenblick reserviert. Das Saallicht geht aus, ein prominenter Laudator tritt ins Scheinwerferlicht und würdigt die Arbeit und das lebenslange soziale Engagement meines Freundes. Da bemerke ich in der ersten Reihe ganz links außen einen elegant gekleideten Herrn, der sich in halsbrecherischer Weise den Kopf nach hinten verrenkt, um mich unablässig anzusehen. Ich wundere mich über die Konsequenz, mit der er das Geschehen auf der Bühne ignoriert. Ich schaue konzentriert geradeaus, wo Gregor gerade die Bretter der Welt betritt, und bin gespannt auf seine Rede. Als Gregors Stimme erklingt, hindert auch das den Unbekannten nicht an seinem frevlerischen Tun. Empört schleudere ich ihm einen vernichtenden Blick zu, den er komplett falsch interpretiert. Es hilft nichts. Ich befürchte eine mittelschwere Halsverrenkung bei ihm, wenn er so weitermacht.
    Als Gregor die Bronzestatue in den Händen hält und der ganze Saal stehend applaudiert, vergesse ich den Herrn in der ersten Reihe und stürme gen Bühne, um Gregor zu beglückwünschen. Er flüstert mir zu: „Komm nachher in das Restaurant in der Parallelstraße, aber sag’s nicht weiter, wir essen da zu Abend, im engsten Kreis.“
    Als ich im Restaurant eintreffe, staune ich nicht schlecht. An der Türe des Nebenzimmers, wo unsere kleine Gruppe dinieren wird, empfängt mich der Herr aus der ersten Reihe. Vor Überraschung muss ich schlucken. Er auch. Er stellt sich als Gregors Filmproduzent vor und, was für ein Zufall, ich sitze später direkt neben ihm.
    Christian, so heißt mein Tischnachbar, ist ein faszinierender Gesprächspartner und meine anfängliche Ablehnung ihm gegenüber verflüchtigt sich und weicht offener Bewunderung. Er erzählt aus seinem Berufsalltag. Welch spannende Arbeit! „Ich schreibe gerade ein Buch“, erwähne ich und ziehe ein kleines Holzkästchen mit meinen La-Galana-Zigarren aus meiner Handtasche. „Rauchen Sie?“
    „Was sind denn das für Zigarren?“, fragt er und greift glückselig lächelnd ins Schächtelchen. Er schnuppert an der Zigarre, ertastet sie in wahrer Kennermanier zwischen Daumen und Zeigefinger. Ich zücke meinen Zigarrencutter, lasse die Doppelklinge zusammenschnappen, die Spitze fliegt über den Tisch. Ich zücke den Bunsenbrenner aus meiner Tasche, die 1000-Grad-Flamme zischt, ich drehe die Zigarre sanft und schon habe ich eine tiefe, gleichmäßige Glut am Brandende entfacht.
    „Hier dürfen wir nicht rauchen“, raunt er mir zu, „gehen wir in den Rauchsalon im Erdgeschoss, und dort reden wir in Ruhe über Ihr Buch.“
    Gesagt, getan. Wir verlassen die illustre Runde mit den Worten „Wir sind gleich wieder da!“, und dann schildere ich ihm mein Projekt im Schnelldurchlauf. Christian fragt: „Warum fünf Lover?“
    Ich erkläre ihm, warum es so überaus wichtig ist, das mögliche Alleinstellungsmerkmal eines Mannes von vornherein auszuschalten. „Ein Mann alleine geht gar nicht! Das würde nur dazu führen, dass ich festklebe. Mit Sekundenkleber angepappt, unwiderruflich. Nein, das darf nicht sein!“
    Christian zieht genüsslich an seiner Zigarre. „Na, dann würden es zwei Lover doch auch tun?“
    Ich verschlucke mich fast am Rauch. „Das ist viel zu unsicher! Da muss nur irgendwas schiefgehen, einer springt ab und dann haben wir wieder den verteufelten Einen. Das Minimum sind drei als kleinste ungerade Zahl. Aber auch das ist zu unsicher. Fällt einer weg, sind es nur noch zwei, und dann ist es ganz schnell nur noch einer. Nein, nein. Fünf ist eine gute Zahl. Fünf hat etwas Magisches, Symbolisches. Fünf Finger an meiner Hand, die Fünf Tibeter im Yoga. Und im Notfall, wenn einer gefühlsmäßig richtig durchschlägt, können die vier anderen gemeinsam ein

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