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Fuenf Maenner Fuer Mich

Fuenf Maenner Fuer Mich

Titel: Fuenf Maenner Fuer Mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meisl
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vor meinem Abflug hatten wir viereinhalb Stunden lang Sex am Stück. Ein neues Hinabdüsen ins Tal lässt mir das Herz in den Magen plumpsen. Ich werde euphorisch. Die Versuchung, Birkensohle anzurufen, wird unwiderstehlich. Schade, dass ich seine Nummer gelöscht habe.
    Die Karawane hält am Fuß eines Hügels. Den klettere ich hoch, rutsche jedoch bei jedem Schritt wieder einen halben Meter auf dem Sand hinunter. Nirgends kann ich mich festhalten. Die anderen geben auf und als ich schweißverklebt und voller Sand in den Schuhen das Hochplateau erreiche, bin ich allein. Mir stockt der Atem. Was für ein Panorama.
    Mein Hochgefühl verwandelt sich in intensives Glück. Das muss ich teilen! Mit ihm. Vom Wüstenberg aus bitte ich eine Freundin per SMS um seine Handynummer. Ich wähle und die Mobilbox springt an, Jörgs Stimme klingt gelangweilt, sie passt so gar nicht zu meiner Gefühlslage, aber ich lasse mich nicht beirren und schreie aufs Band: „Es ist unglaublich hier, ich bin in der Wüste!“ Sicherheitshalber schicke ich noch eine SMS hinterher.
    Es wird schnell dunkel. Die Wagenkolonne holpert über unbefestigte Piste bis wir zu einem Kamel-Camp kommen. Arabische Grillspezialitäten, schwarzer Tee, orientalische Vorspeisen warten auf uns. Die rhythmischen Klänge einer Trommel durchtrennen die Nacht, Bauchtanzmusik heult auf, eine schwarzäugige Tänzerin startet ihre sinnliche Show. Plötzlich sitzt der Beduine neben mir, flüstert mir zuckersüße Komplimente ins Ohr. Sein dunkler Teint verändert seine Farbe wie die Dünen beim Sonnenuntergang. Ich überlege, wie sich seine breiten Lippen auf meinen anfühlen würden. Er beginnt sein orientalisches Liebesgarn zu weben. Ich schalte blitzschnell auf Ratio. Das ist Dubai! Wenn schon, dann will ich einen waschechten Scheich mit 20 Rolls-Royce und ein paar Privatjets. Als das Fest zu Ende ist und die Touristen in ihre Jeeps klettern, lädt uns der Beduine ein, den Abend mit ihm und seinem Team zu verbringen. „Wir zeigen euch den schönsten Ort in ganz Dubai!“
    Eine Disco? Ein Privatclub? Wir stimmen zu. Wir sind zu fünft, was soll uns schon passieren? Am Marina-Jachthafen setzen wir uns von der Fahrzeugkolonne ab. Der Jeep meines Verehrers fährt an unzähligen nagelneuen oder halb fertigen Wolkenkratzern vorbei. Er sitzt im Schneidersitz auf dem Beifahrersitz. Irgendwann biegt der Wagen ab. Auf dem Schild steht, dass es hier Richtung Jordanien geht. Wir verlassen die Stadt, tauchen ein in die Dunkelheit.
    Uns wird mulmig.
    „Wohin fahren wir?“, frage ich.
    „Macht euch keine Sorgen, vertraut mir …“
    Aha, wir sollen den Typen vertrauen. Aber sie fahren eindeutig aus der Stadt hinaus, die glitzernde Skyline können wir nur noch weit hinter uns erkennen. Vor uns liegt das schwarze Nichts, das nur die Wüste sein kann. Wollen uns die Kerle etwa entführen? Vielleicht tauschen sie uns als hübschen kleinen Harem gegen jede Menge Kamele ein. Ich sende eine SMS an Jörg: „Ich weiß nicht, ob wir entführt werden. Falls ich nicht mehr auftauchen sollte, weißt du ja, wo du nach mir suchen musst.“
    Mit einem Ruck bleibt der Wagen mitten auf der Wüstenautobahn stehen. Es ist stockdunkel. Auf ein Hupsignal hin wird ein Viehverschlag am Straßenrand geöffnet. Man bittet uns auszusteigen. Also doch. Hier wird der Deal stattfinden. Fünf Mädels gegen eine Herde Kamele. So überrascht es uns nicht, als wir den zahnlosen Alten von heute Nachmittag erkennen, der an einem Lagerfeuer sitzt. Die stecken alle unter einer Decke. Um das Feuer stehen drei dicke Jeeps, einer dient als laut dröhnende Musikanlage, der andere wurde zu einer Bar umfunktioniert und der dritte beleuchtet mit seinen Scheinwerfern die skurrile Szenerie. Im Hintergrund steht ein weißes Beduinenzelt.
    „Das ist unser Wochenendvergnügen“, erzählt uns der Camp-Manager. Da die Discos teuer sind und Alkohol verboten ist, fährt man in Dubai zum Feiern in die Wüste. Er deutet hinaus in die Nacht. Und tatsächlich, in der Dunkelheit erkenne ich nun überall verstreut Lichter flackern. Mir plumpst ein Stein vom Herzen, direkt in die High Heels. Der Camp-Manager fordert mich zum Tanzen auf. Er rafft sein weißes Kleid, um nicht über den Stoff zu stolpern. Was er wohl darunter trägt? Weiße Schiesser-Unterhosen? Etwas Traditionelles? Oder nichts, wie die Schotten? Sein Balzverhalten nehme ich höflich zur Kenntnis. Nach einer Stunde sagen meine Freundinnen: „Wir wollen ins Hotel“, und

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