Fuenf Maenner Fuer Mich
auf dich wirken. Das ist wie bei der Suche nach einem Liebhaber, da muss die Chemie auch stimmen.“
Bevor ich ihr nicht verspreche, ihrem Rat zu folgen, gibt sie keine Ruhe. „Okay, okay“, lenke ich schließlich ein, „ich werde es tun.“
Im Internet suche ich nach Sexshops in meiner Stadt und bin erleichtert, als ich einen Laden nur für Frauen entdecke. Das Geschäft liegt in einer kleinen Seitenstraße und wirkt unscheinbar. Nach kurzem Zögern trete ich ein. Eine Frau um die 40, die gerade in diversen Katalogen blättert und nebenbei Ware auszeichnet, begrüßt mich freundlich. Unschlüssig schlendere ich am Regal für Dildos vorbei. Ich atme tief ein und frage: „Können Sie mich bitte beraten?“
„Was suchen Sie denn?“
„Einen Dildo.“
„Sind Sie sicher? Oder einen Vibrator?“, erkundigt sie sich.
„Was ist denn der Unterschied?“, frage ich leicht erschrocken zurück.
„Nun, der Dildo ist einfach nur eine Penisnachbildung aus Gummi und muss mit der Hand bewegt werden. Keine sehr komfortable Angelegenheit. Der Vibrator vibriert – wie der Name schon sagt – und wird mit Batterien betrieben.“
Sie zeigt mir verschiedene Modelle und mein Blick fällt auf Sonjas „Willy“, von dem sie mir ein Foto geschickt hatte. Willy war das Ergebnis ihrer ausgiebigen Recherchen und ist angeblich das Beste, was der Markt gerade zu bieten hat. Er ist quietschpink und hat eine Füllung aus weißen Perlen, die sich drehen, wenn man sie über einen Knopf ansteuert. Zusätzlich gibt es einen kleinen Fortsatz, der ihn aussehen lässt wie eine Languste mit langen Antennen. Diese Fortläufer stimulieren die Klitoris, wenn man ihn vaginal einführt. Während innen die Perlen ihren Dienst tun, vibrieren die Klit-Händchen, die einen Extraknopf haben. Die Knöpfe, so berichtet mir die Verkäuferin begeistert, sind nicht direkt am Gerät angebracht, sondern an einem etwa 50 Zentimeter langen Kabel. So liegt oder sitzt Frau nicht darauf, sondern das Bedienfeld ist bequem neben dem Körper ablegbar.
„Und Ihr Sexualpartner kann ihn auch bedienen, wenn Sie möchten“, erläutert die Dame freundlich. Sie lässt mich einen Augenblick mit dem rosa Wunderteil alleine. Als sie zurückkommt, sagt sie: „Freunden Sie sich an. Lassen Sie sich Zeit. Sich selbst auf diese Weise täglich einen oder mehrere Orgasmen zu verschaffen, ist übrigens gesundheitsfördernd. Das stärkt den Beckenboden und erhöht die Lebensqualität. Ich muss das auch wieder öfter machen, ich hab das in der letzten Zeit etwas vernachlässigt.“
Dieses Argument überzeugt mich. Jetzt bin ich für alles gewappnet!
Erster SMS-Sex
Früher fragte man seine Freundinnen: Wann hattest du den ersten Zungenkuss? Das erste Mal Petting? Und bei ganz verdorbenen Kandidatinnen: das erste Mal Analsex? Heute sind wir viel weiter und man fragt: Wann hattest du zum ersten Mal SMS-Sex? Ich wusste selbst nicht, dass es so was gibt – bis zu diesem Tag.
Um elf Uhr überfällt mich die „Birkensohlitis“ mit aller Macht und ich kann nicht mehr denken. Einen ganzen Monat habe ich durchgehalten. Vier Wochen ist unser erstes Wiedersehen, dieser historische Moment in meiner sexuellen Biografie, jetzt her. Bei dem einzigen Telefonat seither hat er mir einen Rendezvous-Termin vorgeschlagen. Nur um wie viel Uhr und wo treffen wir uns überhaupt? Hand aufs Herz – ich bibbere vor Angst, ob er sich überhaupt meldet. Selber anrufen hab ich mir streng verboten. Obwohl …? Ich könnte doch locker vom Hocker sagen: „Da kommt gerade ein Zettel auf den Tisch geflattert; heute Treffen Herr B mit Frau A, aber ohne Uhrzeit.“
Wie originell. Ich wische diese Schnapsidee vom Tisch. „Nein, keine Schwäche zeigen! Jetzt habe ich schon so lange durchgehalten.“
Keine drei Sekunden später: „Doch, ich muss ihn anrufen, unbedingt!“
Gott sei Dank klingelt Sonja in diesem Moment durch und klärt mich auf: „Männer brauchen klare Ansagen, Süße. Einfach und direkt, nicht durch die Brust ins Auge. Und schon gar nicht auf die poetische Tour.“
Wir beschließen, dass ich ihn anrufe und ganz entspannt sage: „Hallo, wir sehen uns ja heute, sag mir doch noch mal die Uhrzeit …“
Ich übe das ein paarmal mit ihr, weil ich befürchte, die Worte sonst nicht herauszubringen. Endlich ringe ich mich durch. Doch sein Handy ist aus. Sonja und ich erörtern die Vor- und Nachteile einer SMS und beschließen, dass es okay ist. Der Text ist der, den ich geübt
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