Fuenf Maenner Fuer Mich
keiner wagt es, dieser Frauenpower zu widersprechen.
Dieses Mal sitzt der Beduine neben mir auf der Rückbank. Er lockt leise: „Lehn dich an mich, sei ein bisschen nett zu mir, nur ein Kuss.“ Ich gehe nicht auf die Flirterei ein. Die Fahrt ist lang. Irgendwann sehe ich eine große Baustelle und möchte meine Freundinnen darauf aufmerksam machen. Mein Arm wandert neben dem Beduinen zum Fenster, um in Richtung der Baustelle zu zeigen, als ich in unerwarteter Höhe plötzlich gegen etwas Hartes stoße, huch! Er hat einen enormen Ständer, sein weißes Kleid hat sich in ein imposantes Zelt verwandelt. Er lacht über diesen Zufall: „Das ist für dich.“ Meine Neugierde siegt. Ist der wohl echt? Oder hat er unter dem Kleid einen Stock versteckt? Ich lasse meine Bedenken fallen, wir berühren uns. Meine feinsinnigen Freundinnen schalten sofort, sie schützen Kopfweh vor und bitten den Chauffeur, zu einer Apotheke zu fahren. Das ist wahre Frauensolidarität. Sie wissen, dass ich zwar wild entschlossen, aber dennoch relativ neu bin auf dem Gebiet der sexuellen Abenteuer. Als meine Mädels wiederkommen, drücken sie mir augenzwinkernd eine Packung Kondome in die Hand.
Ich betrete mit dem Beduinen meine Suite, in der ein riesiges Designerbett steht. Der schmale Wüstenmann wirkt hier irgendwie fehl am Platz. Endlich lüftet er sein Geheimnis. Er entledigt sich seines langen Gewandes. Darunter trägt er – ich kann gerade noch ein Kichern unterdrücken – eine Art Stoffwindel, die kunstvoll um Hüften und Gemächt gewickelt ist. Ich verschwinde im Bad, um mich seelisch auf diese unwirkliche Situation einzustellen. Ein schneller Blick aufs Handy: Eine Antwort von Birkensohle! Denkt er wirklich an mich? Ich lese: „Liebe Annette, ich habe das Gefühl, dass du viel stärker engagiert bist als ich, lass uns mal reden, wenn du zurück bist.“
Ich erstarre. Schock! Er glaubt, ich sei verliebt, und will unser kleines Abenteuer beenden. Ich schäme mich in Grund und Boden und antworte sofort: „Hallo Jörg, das klingt so, als würdest du denken, ich sei in dich verliebt. Du brauchst keine Angst haben, dem ist nicht so. Alles ist gut!“ Ich drücke auf „Senden“ und atme tief aus. Wo war ich gerade stehen geblieben? Ach so, richtig, Sex mit einem Beduinen in meinem Luxusbett in Dubai. Ich tue mich ein wenig schwer mit diesem Gedanken. Ich bin doch kein Radio, das man an- und wieder ausschalten kann. Hätte ich bloß mein Handy in Ruhe gelassen. Was das Handy angeht, muss ich unbedingt ein paar neue Grundsätze in mein 5L-Regelwerk aufnehmen.
Mein Lover erinnert mich an einen Schuljungen, schlank, glatt, jung. Er behauptet, er sei 29 Jahre alt. Ob das stimmt? Ich bestehe darauf, dass wir ein Kondom verwenden, und zücke die Packung, Inhalt zwölf Stück, das müsste reichen. Der Beduine kennt jetzt kein Halten mehr, er reißt den Karton auf, schnappt ein Tütchen und da flutscht ihm das rutschige, eingerollte Teil schon entgegen, das er mit großer Professionalität und, wie ich empfinde, mit einer gewissen Brutalität über seinen erigierten Schwanz zerrt und mit einem leichten Platsch-Geräusch an seinem endgültigen Platz fixiert. Er kommt ohne Umwege zur Sache. Ich kann mich nicht fallen lassen, denn es gibt ein Problem. Der Schwanz ist zu groß, er tut mir weh. Ist es die Reibung oder fehlt Gleitmittel? Bevor ich mit meiner Analyse zu einem Ergebnis komme, fliegt das Kondom mit einem lauten Plopp durch das Zimmer – da ist was schiefgelaufen.
Verzweifelt sieht er sich nach der Packung um. Sie liegt noch auf dem Bett, er greift nach ihr wie ein Verdurstender nach einer Schale Wasser, reißt das nächste Tütchen auf, stülpt in großer Hast ein neues Kondom über; ich habe den Eindruck, dass sein Prachtstück unten vom Gummi abgeschnürt wird. Aber mir bleibt keine Zeit zur Betrachtung, er ist schon wieder über mir und in mir, bewegt sich mit hektischen Stößen, so als sei er auf der Flucht. Er schmeißt mit arabischen Wörtern um sich – oder ist es eine andere Sprache? Welche Sprache sprechen Beduinen eigentlich? Ich vermute, dass er flucht, in welcher Sprache auch immer. Jetzt sehe ich das Kondom wie einen Luftballon durch die Luft fliegen. Ein Zischlaut, und es liegt als kleines Häuflein Elend, nass und kaputt auf dem Boden vor dem Bett. Der Beduine lässt sich nicht beirren, zückt das dritte Tütchen. Zum Glück ist die Packung so groß! Ich hoffe, dass er sich bald müde gerammelt hat, so macht die
Weitere Kostenlose Bücher