Fünf Schlösser
haus, dazu die gleichnamige Waldparzelle, darin beide, Forsthaus wie Jagdhaus, gelegen sind, bildet den westlichen Teil des Rittergutes Düppel , das – 1865 auf Antrag der Teltower Kreisstände durch König Wilhelm in Anerkennung der Verdienste des Prinzen Friedrich Karl gegründet – aus einer Acker - und einer Forst hälfte besteht.
Die Acker hälfte hieß (und heißt noch) Gut oder Vorwerk Neu-Zehlendorf.
Die Forst hälfte dagegen hieß: die Heinersdorfer Heide, darin, in alten Zeiten schon, ein Forsthaus unter dem Namen »der Heidekrug« gelegen war.
Beide Hälften haben eine Geschichte, die hier in Kürze gegeben werden möge.
Vorwerk Neu-Zehlendorf
Gut oder Vorwerk Neu-Zehlendorf bestand, bis zu seinem Aufgehen in das Rittergut »Düppel«, aus einem Alt -Zehlendorfer Bauernhofe, dem, wenn ich recht berichtet bin, außer seinem alten und eigentlichen Hofbesitz auch noch ein kleineres, durch Kauf oder Erbe hinzugekommenes Ackerstück zugehörig war.
Auf diesem Alt-Zehlendorfer Bauernhofe nun saßen bis 1826 bäuerliche Leute: die Geschwister Pasewald . Um die genannte Zeit aber verkauften dieselben ihr Bauerngut an den Salz- und Schiffahrtsdirektor Bensch , der dafür 6000 Taler zahlte.
Bensch beantragte, gleich nach der Übernahme, die Separation der bis dahin noch in der Gemeinschaft verbliebenen Dorfäcker, bei welcher Antragstellung er sich durch die gesamte Bauernschaft unterstützt sah. Infolge dieser Unterstützung ordneten sich alle zur »Auseinanderlegung« erforderlichen Schritte rasch und mit verhältnismäßig leichter Mühe, so daß noch vor Jahresablauf ein Anteil von 845 Morgen an Bensch fiel. Auf ebendiesem Anteil begann B. alsbald ein Vorwerk 1) aufzubauen, dem er den Namen Neu-Zehlendorf gab.
Und so bestand denn um diese Zeit, und zwar im Gegensatze zu weiterhin zu nennenden und ebenfalls aus Benschschen Mitteln erworbenen Nachbar besitzungen, der Zehlendorfer Besitz des Salz- und Schiffahrtsdirektors B. aus folgenden Einzelstücken:
1) aus dem Alt-Zehlendorfer oder Pasewaldschen im Dorfe selbst gelegenen Bauernhofe, dem bloßen Grundstück samt ererbtem oder erkauftem Ackerannex;
2) aus dem bei der Separation aus der Dorfgemeinschaft ihm zugefallenen Acker von 845 Morgen und
3) aus dem, auf ebendiesem Acker, unter dem Namen Neu-Zehlendorf erbauten Vorwerke.
So blieben auch die Verhältnisse von 1826 bis 1851, in welchem Jahre der sogenannte »Seeplan«, eine Hütungs- und Weideparzelle, durch Bensch hinzugekauft und dem Vorwerke Neu-Zehlendorf angefügt wurde.
Jagdbegang Dreilinden
In vorstehendem hab ich über die Feld - und Acker hälfte von Rittergut Düppel beziehungsweise Dreilinden berichtet. Ich berichte nunmehr auch über die Forst hälfte: den Jagdbegang Dreilinden.
Der jetzige Jagdbegang Dreilinden hieß, wie schon eingangs hervorgehoben, in alten Zeiten »die Heinersdorfer Heide«, welche Heide, von 1515 an bis zu Beginn dieses Jahrhunderts, der auf dem Teltow reich begüterten Familie von Hake gehörte. Von den Hakes kam ebendiese Heinersdorfer Heide – der wir (unter Ignorierung der Besitzverhältnisse des gleichnamigen Rittergutes Heinersdorf) allein hier gedenken – an den Lieutenant Mumme, welcher die Heide nur kurze Zeit besaß und schon 1820 wieder an den schon vorgenannten Salz- und Schiffahrtsdirektor Bensch verkaufte. Bensch war also bereits sechs Jahre lang in diesem Heinersdorfer-Heide-Besitz, als er 1826 das vorerwähnte Pasewaldsche Bauerngut in Alt-Zehlendorf erwarb und durch sofortige Zusammenlegung beider : aus dem Zehlendorfer Bauerngut einerseits und dem Heinersdorfer Heideland andererseits, einen Gesamtbesitz herstellte, der im wesentlichen dem Umfange des gegenwärtigen, seit 1865 bestehenden Rittergutes Düppel entsprach. In diesem Gesamtbesitz verblieb der Salzdirektor bis 1856, um welche Zeit er seine mit ebensoviel Liebe wie Verständnis ins Leben gerufene Schöpfung (denn von einer solchen wird sich sprechen lassen) an den Kaufmann Gilka zu Berlin überließ. Letzterer, Gilka, hatte das Gut nur drei Jahre lang, nach deren Ablauf er Acker und Forst unterm 17. Januar 1859 an den Prinzen Friedrich Karl verkaufte. Kaufsumme 95 000 Taler.
Prinz Friedrich Karl begann sofort mit Erweiterung seines Besitzes, und zwar durch Erwerbung eines kleinen, am Wannsee hin gelegenen Uferstreifens, der bis dahin, trotz der längst vorher vollzogenen Separation, in der Alt-Zehlendorfer Gemeinschaft verblieben war. Damit aber hatten die
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