Fünf Schlösser
Liebenberg. Sein Portrait (Brustbild in Öl) zeigt ihn in der Füsilieruniform des Bataillons von Stutterheim.
3) Friedrich Albrecht Graf zu Eulenburg, ältester Sohn des Vorgenannten und Bruder des Grafen Philipp von E., gegenwärtigen Besitzers von Liebenberg, wurde 1860 mit Leitung unsrer ersten ostasiatischen Expedition (nach Japan und China) betraut. Minister des Innern von 1862 bis 78. Brustbild von Eduard Magnus.
4) Alexandrine Gräfin Eulenburg, geborene Freiin von Rothkirch, Gemahlin des gegenwärtigen Besitzers von Liebenberg. Ölbild (Kniestück) von Angeli. (Ein zweites Portrait, Pastellbild, rührt von der Schwester der Gräfin, Frau von Esebeck, her.)
5) Adda , Gräfin Kalnein , geborene Gräfin Eulenburg, Tochter des gegenwärtigen Besitzers. Pastellbild, ebenfalls von Frau von Esebeck ausgeführt.
6) Auguste Gräfin Eulenburg, geborene Gräfin Sandels , Gemahlin des jüngeren Grafen Philipp zu Eulenburg, künftigen Besitzers von Liebenberg, zur Zeit Legationsrat in München, Verf. des Dramas »Seestern« und anderer Dichtungen.
Über die Familie dieser schwedischen Grafen von Sandels mögen einige Notizen hier eine Stelle finden.
Die Sandels sind in Dalekarlien zu Haus, wo sie, noch zu Beginn dieses Jahrhunderts, einen enormen Grundbesitz innehatten. Er ging aber durch Intrigen einer Gegenpartei zu größerem Teil verloren, gerade als der berühmteste Sohn des Hauses, Johann August Graf Sandels, gegen Rußland im Felde stand und sich durch seine Verteidigung Finnlands im Jahre 9 auszeichnete. Der schwedischen Hauptarmee war Befehl zugegangen, sich vor der erdrückenden feindlichen Übermacht zurückzuziehen, aber Sandels, als Befehlshaber eines kleinen Seitencorps, operierte mit so großem Geschick und Erfolg, daß er den Russen unverhältnismäßige Verluste beibrachte. Seine Taten erinnern an die gleichzeitigen Andreas Hofers und wurden ebenso volkstümlich. Ein berühmtes Gedicht von Runenberg, das » Sandels « heißt, wird in allen schwedischen Schulen auswendig gelernt. Erst als die gemessensten Befehle kamen, zog sich Sandels aus Finnland nach Schweden zurück. Er führte, vier Jahre später, eine Division in Deutschland gegen Napoleon und erfocht den Sieg bei Roßlau. Zu den höchsten Würden aufgestiegen, starb er als Feldmarschall und Vizekönig von Norwegen (1831). Seine Gemahlin war eine Freiin von Hermelin , aus einem altschottischen Geschlecht, das, während der Kämpfe der »Hüte und Mützen« unter Friedrich und Adolf Friedrich, eine große Rolle spielte. Der älteste Sohn dieses Ehepaares ist der gegenwärtige Graf Sandels, Samuel August , geboren 1810. Er trat früh in die Armee, war aber nichtsdestoweniger durch eine lange Reihe von Jahren hin Kammerherr bei der Königin Désirée, Gemahlin Karl Johanns XIV. (Bernadottes) von Schweden. Désirée war eine Tochter des Marseiller Banquier Clari und gab Napoleon einen Korb, um den damaligen Advokaten Bernadotte zu heiraten. Sie war eine sehr originelle Dame, schlief bei Tag und war auf in der Nacht. Um vier Uhr morgens aß sie zu Mittag. In jedem Jahre reiste sie mit großem Troß nach Frankreich, kam aber immer nur bis an die schwedische Küste und kehrte dann, aus Furcht vor dem Wasser, nach Stockholm zurück. Es war deshalb Regel, auf der Hinreise schon die Nachtquartiere für die Rückreise zu bestellen. Im Dienste dieser Dame stand Graf Sandels bis an den Tod derselben. Er wurde dann, auf weitere zehn Jahre hin, Hofmarschall bei König Oskar I. All dieser Hofämter unerachtet, blieb er im Armeedienst und ist gegenwärtig kommandierender General der Gardetruppen und des Corps von Südermanland, Gouverneur von Stockholm, Präses des obersten Militärgerichtshofes und Ritter des Seraphinenordens. Er vermählte sich mit der Freiin von Tersmeden, einer hugenottischen Familie zugehörig, die, schon bald nach der Bartholomäusnacht, aus Frankreich emigrierte.
C. Verschiedene Bilder in Farbe, Stich und Gips
1) Wrangel portrait. Kupferstich. Geschenk Wrangels, mit einer eigenhändigen Widmung desselben, an Graf E. Sie lautet: »Dem Oberstlieutenant a. D. Grafen zu Eulenburg, dem mutigen Kämpfer in Schleswig-Holstein, der sechs Jahre lang in Freud und Leid ein treuer Stab und Stütze mir war, weihe ich dieses Bild als Zeichen meiner Dankbarkeit und Freundschaft.
Berlin, den 24. Dezember 1868 Graf Wrangel , Feldmarschall.«
2) Wrangel . Ein kleines Gipsmedaillon. Dies Gipsmedaillon schenkte Wrangel, aller
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