Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten
gibt, mag sie das sein, entschied er. Graues Nichts breitete sich von Horizont zu Horizont aus; der Boden war ebenso ohne jedes Merkmal wie mattgrauer Belag, der sich aber wie gewalzte Erde anfühlte. Es gab keinen Mond, keine Sterne, keine Sonne, obschon ein unheimliches he l les Zwielicht alles durchdrang. Man konnte mühelos erkennen, wohin man ging, doch es schien nichts zu geben, wohin man gehen konnte.
Aber selbst die lastende, schwere Luft rings um ihn schien auf irgendeine Weise mit Energie geladen zu sein, mit einer Art Elektrizität, die er spürte, sonst aber nicht identifizieren konnte. Es gab nichts zu sehen, zu hören, zu riechen, zu schmecken oder zu berühren – aber trotzdem war alles da und von irge n deinem verborgenen Teil seines Gemüts wahrz u nehmen.
Die Zeile »und die Erde war wüst und leer« kam ihm in den Sinn. So ähnlich mußte das gewesen sein. Er unterdrückte die Versuchung, zu rufen: »Es werde Licht!« Auch wenn es gar nicht danach aussah, hatte Mogart ihm doch versichert, daß er hier nicht allein sei, und er fürchtete beinahe, die pulsierende Energie rings um ihn könnte gehorchen und ihn dadurch verr a ten, wenn er so etwas sagte.
Er dachte über Mogarts Worte nach. Die Energie würde ihm tatsächlich gehorchen, wenn er lernte, mit ihr umzugehen. Man mußte sich innerlich nur darüber im klaren sein, was man wol l te; es gab hier ries i ge Computer, oder man konnte sie von hier aus b e nutzen. Wenn man einen Baum haben wollte, brauchte man nur eine klare Vorstellung von der g e wünschten Art zu haben – Physiologisches, Chem i sches, alles, was für den Baum erfordert wurde, b e kam man geliefert. Man konnte die Formel natürlich verändern, aber nur, wenn man das ausdrücklich ve r langte.
Eigentlich empfahl es sich, Versuche anzustellen, bevor man weitermachte. Er streckte die Hand aus, betrachtete sie und sa g te befehlend: »Laß einen A p fel in meiner Hand erscheinen!«
Nichts geschah.
Einen Augenblick lang wußte er nicht, was er tun sollte. Bei Mogart hatte das so einfach geklungen. Er dachte angestrengt nach und versuchte den Fehler zu finden. Er streckte die Hand erneut aus, konzentrierte sich darauf und befahl: »Laß einen großen, saftigen, roten McIntosh-Apfel in meiner Hand e r scheinen!«
Noch immer nichts. Er wurde unruhig. Vielleicht hatte M o gart sich getäuscht, und nur er selbst oder nur Dämonen waren dazu befähigt. Vielleicht gab es eine Zauberformel oder der g leichen.
Er beruhigte sich, atmete ein paarmal tief durch, versuchte alle anderen Gedanken zu verbannen. Er schloß die Augen und bemühte sich, nur an einen großen, saftigen, roten Apfel zu denken, an nichts anderes. An einen Apfel. An einen Apfel in seiner Hand.
Er begann eine Art Störung in der Energie zu sp ü ren, die ihn berührte, durchfloß und sich in seiner rechten Hand sammelte. Das lief an seinem Arm h e rab wie warmes Wasser; es war kein unangenehmes Gefühl, und er wehrte sich nicht dag e gen.
Dann spürte er etwas in der Hand. Er öffnete die Augen und schaute hin. Er hielt einen Apfel in der Hand, genauso, wie er ihn sich vorgestellt hatte. Der Apfel fühlte sich an wie ein A p fel, sah aus wie ein Apfel – und er, Walters, hatte nicht mehr getan, als ihn herbeizuwünschen. Er führte ihn an den Mund und biß hinein.
Auf jeden Fall stand fest, daß er auf dieser Daseinsebene nicht verhungern würde. Das Entscheidende war die Konzentr a tion. Man mußte fähig sein, sich genau vorzustellen, was man haben wollte, war also auf die eigenen Erfahrungen und Em p findungen beschränkt – und Zeit nahm das auch in Anspruch. Wenn man unter Druck stand, mochte die Aufgabe gar nicht zu bewältigen sein.
Damit war aber viel von der sogenannten »Magie« und Za u berei im Laufe der Zeitalter erklärt. J e der konnte das, wenn er sich in Einstimmung dazu befand. Alle Zaubersprüche und -formeln und alles magische Zubehör konnten als Konzentrat i onshilfe gesehen werden. Es konnte nicht leicht sein, über die künstlich aufgestellten Naturgesetze eines Universums hinau s zugreifen, um sie zu umgehen. Man mochte die Dinge sogar so aus dem Gleichgewicht bringen, daß man auf sich aufmerksam machte und gewissermaßen einen Mechaniker herbeirief, der einem Einhalt gebot. Ein solcher Reparaturfachmann mochte durchaus jemand von Mogarts Rasse sein – ein Dämon. Mac hatte das Gefühl, auf die Grunde r klärung für das Übernatürliche in seiner eigenen Welt und vielleicht auch in
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