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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Mac und zielte. Die Gestalt achtete nicht da r auf. Er drückte ab, und der bleistiftdünne Strahl traf. Die G e stalt auf der anderen Seite des Friedhofs erglühte rötlich, brach zusammen und blieb liegen. Mac hetzte hinüber. Sein Atem stockte, als er die Gestalt herumdrehte.
    Es war ein Mädchen. Kein halbwüchsiges, so n dern ein ganz kleines, neun oder zehn Jahre alt, barfuß, bekleidet mit offe n sichtlich handgeschneidertem Hemd und ebensolcher Hose. Ihr Haar war kurz g e schnitten, ihr Teint dunkel, ihre Züge wirkten ein w e nig orientalisch.
    Er steckte die Fackel in den weichen Boden, setzte sich hin und wartete, bis das Mädchen zu sich kam. Der Gottesdienst ging weiter. Er fragte sich, ob der Gesang überhaupt jemals aufhörte.
    Er hatte fünf Minuten gewartet, als ihm plötzlich einfiel, daß er nicht wußte, wie lang die Betäubung anhielt – er hatte das nicht fixiert. Andererseits war sie von einer Waffe niedergewo r fen worden, die se i nem eigenen Willen entsprang, also mußte das Mädchen auch auf dieselbe Weise wieder zu sich g e bracht werden können. Er starrte sie an und befahl ihr stumm, wach zu werden.
    Sie bewegte sich, stöhnte, setzte sich auf und schüttelte ve r wirrt den Kopf. Dann nahm sie ihn plötzlich wahr, drehte lan g sam den Kopf und hielt entsetzt den Atem an.
    »Keine Angst«, sagte er beruhigend, froh darüber, ein and e res Lebewesen gefunden zu haben. »Ich tu dir nichts.«
    Ihre Verwirrung schien noch zuzunehmen, während ihre Angst sich nicht verringerte.
    »Bu kasha liu briesto«, stieß sie krächzend hervor. Es schien eine flehende Bitte zu sein.
    »Auch das noch!« entfuhr es Mac Walters. Es hatte keinen Grund gegeben, anzunehmen, daß hier jemand englisch spr e chen würde. Er wünschte sich von ganzem Herzen, sie verst e hen zu können und verstanden zu werden.
    »Bu kasha liu weh tun«, sagte sie flehend.
    Er hob den Kopf. Weh tun? Vielleicht …
    »Ich tu dir nicht weh«, sagte er noch einmal.
    Sie glaubte ihm sichtlich nicht, aber wenigstens verstand sie ihn jetzt.
    »Bitte, Herr, ich wollte nicht an deinen heiligen Ort ko m men«, erklärte sie verzweifelt. »Duru, mein Huhn, ist heute d a vongelaufen, und ich hab’ es gesucht. Das war gestern ein Wald, keine Stadt.« Sie begann zu weinen.
    Mac begriff schlagartig, daß er sie nun verstehen konnte. Wahrlich eine seltsame Welt.
    »Ich habe mit dieser Stadt nichts zu tun«, sagte er ruhig. »Ich weiß davon weniger als du. Und ich bin nur mein eigener Herr.«
    Doch wenn das gestern ein Wald war und heute eine Stadt ist, dachte er, steckt jemand dahinter. Abaddon? Fast mit G e wißheit – aber wo ist er?
    Jedenfalls glaubte sie ihm nicht. Sie wartete darauf, was er als nächstes sagen würde.
    »Wo kommst du her?« fragte er. »Ich habe weit und breit nur diese Stadt gesehen.«
    Sie wirkte eher noch ängstlicher und zögernder.
    »Ich bin von Brobis«, sagte sie, so, als könne er damit etwas anfangen.
    »Nie gehört«, gab er zurück. »Egal. Was weißt du von hier? Ich meine, wo sind die Leute?«
    Ihre Angst schien nachzulassen. Sie sah ihn ne u gierig an.
    »Das weißt du wirklich nicht? Du machst mir nicht einfach etwas vor?«
    »Ich meine es völlig ernst«, versicherte er. »Ich habe diese Stadt bis vor ein paar Minuten nie gesehen und habe ganz g e wiß keine Ahnung, wo Brobis sein mag. Du bist das erste L e bewesen, auf das ich hier stieß.«
    »Ich glaube immer noch, du könntest eine Nac h bildung oder ein verkleideter Dämon sein, aber wenn du es nicht bist, lösch lieber deine Fackel und ve r schwinde von hier, so schnell zu kannst. Hier ist ein Dämon, und er verhext dich, stiehlt deine Seele und benützt dich als Spielzeug, wenn du nicht en t wischst.«
    Er beschloß, den Rat wenigstens teilweise zu befolgen, und löschte in seinem Inneren die Fackel aus. Sie hörte auf zu exi s tieren.
    Ihre Furcht flammte wieder auf.
    »Du gehörst doch zu ihnen«, flüsterte sie angstvoll. »Ach, hätte ich nur auf Papa gehört!«
    »Nein, ich bin keiner von ihnen, wer sie auch sein mögen. Jedenfalls bin ich kein Dämon, sondern von richtigen Leuten geboren wie du. Du könntest mich einen – sagen wir Zauberer nennen.«
    »Zauberer haben ihre Macht von Dämonen«, gab sie zurück. »Das läuft auf eins hinaus.«
    In gewisser Weise hatte sie recht. Ohne Mogart wäre er nicht hier, und er trug Mogarts Zeichen in der Handfläche.
    »Manche Dämonen sind nicht so schlimm wie andere«, e r klärte er. »Der

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