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Fünf

Fünf

Titel: Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Poznanski
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Drasches Bilder da. Die ersten Dateien zeigten die Ohren, blutige Lappen, das eine in seiner Verwesung sichtlich weiter fortgeschritten als das andere. Dann die Briefe.
    Der erste war wieder ein Computerausdruck und begann wieder mit denselben Worten.
    Herzlichen Glückwunsch, du bist fündig geworden! Das Spiel ist immer noch dasselbe, allmählich sollte es dir vertraut sein. Wie gefällt dir dieser Behälter? Ich wüsste gern, ob du aus seinem Inhalt die richtigen Schlüsse ziehst. Möglicherweise tust du das, doch vermutlich wird es dir nicht weiterhelfen.
    Wie steht es um deine Vorgesetzten? Um die Öffentlichkeit? Wird man schon ungeduldig, weil du nichts vorzuweisen hast?
    Na los, Polizist. Streng dich an.
    TFTH
.
    Von draußen drangen Straßengeräusche durch die geschlossenen Fenster, im Gang lief jemand mit hochhackigen Schuhen vorbei. Klackklackklack. Beatrice wartete, ob Florin etwas sagen würde, und als er es nicht tat, räusperte sie sich. «Er will uns provozieren.»
    «Was mich betrifft, gelingt ihm das ganz gut.» Er stellte seine Tasse etwas zu fest ab, ein Teil des Inhalt schwappte über und bildete einen braunen See neben dem Telefon. «Na los, Polizist», flüsterte er.
    Beatrice konnte gerade noch einen Stapel Befragungsprotokolle vor dem Tod durch Einweichen retten. «Er hat etwas Persönliches mit uns auszufechten. Wir sollten alte Fälle durchackern und nach jemandem suchen, der sich von der Polizei ungerecht behandelt gefühlt hat, der uns die Schuld an seinem verpfuschten Leben gibt.»
    Florin verzog den Mund. «Das trifft praktisch auf jeden Zweiten zu.»
    «Aber manchmal geht es über das normale Maß hinaus.»
    Ohne anzuklopfen, platzte Bechner herein, sah durch Beatrice hindurch und nickte Florin zu. «Hast du jetzt Zeit, über die Aussagen der Papenberg-Verwandtschaft zu sprechen?»
    «Nein. Später.»
    Er wartete, bis Bechner beleidigt die Tür hinter sich zugezogen hatte. «Denkst du, er tut das unseretwegen? Menschen quälen, Menschen töten, nur um Stoff für Rätsel zu haben und uns das Leben schwerzumachen?»
    «Nein, für sein Motiv halte ich das nicht. Aber es ist ihm wichtig. Uns zu demütigen, sich selbst zu erhöhen. Aus welchem anderen Grund sollte er uns solche Briefe schreiben?»
    Beatrice klickte auf das Druckersymbol. Sirrend schälten sich zwei Kopien des Bildes mit der Cachenote aus dem Printer. Dann öffnete sie die nächste Datei aus dem Anhang von Drasches Mail.
    Wieder war das Rätsel in Nora Papenbergs Handschrift abgefasst. Der Anfang sehr fahrig, beinahe unleserlich, ab der Mitte schien es, als hätte die Schreiberin sich zusammengenommen.
    Schon nach dem ersten Durchlesen war Beatrice klar, dass es diesmal außerordentlich schwierig werden würde.
    Stage 
4
    Du suchst eine Schlüsselfigur. Seine Quote liegt über
2000
, er gibt sich nie geschlagen, behauptet er, seine Stimme ist laut, er akzeptiert keinen Widerspruch. Ob seine Augen blau oder grün sind, musst du alleine herausfinden. Seinen Lebensunterhalt bestreitet er, indem er Dinge verkauft, die, wie er selbst sagt, keiner braucht. Darin ist er gut. Er hat zwei Söhne, einer heißt Felix.
    Finde den Geburtsort des Mannes und verwandle ihn in Zahlen, wie du es schon beim letzten Mal getan hast. Multipliziere die Werte des ersten und des letzten Buchstabens miteinander, das Ergebnis multipliziere mit
22
. Addiere
193
und füge die so erhaltene Zahl den nördlichen Koordinaten von Stage 
3
hinzu. Multipliziere den zehnfachen Wert des vorletzten Buchstabens mit seinem siebenfachen Wert und subtrahiere vom Ergebnis den neunfachen Wert desselben Buchstabens. Ziehe das Ergebnis von den östlichen Koordinaten von Stage 
3
ab. Dort werden wir uns wiedersehen.
    «Großer Gott.» Frustriert warf Beatrice ihren Kugelschreiber auf den Tisch. «Jemand, der Sachen verkauft, die keiner braucht, na phantastisch. Wird nur noch getoppt davon, dass jeder Zweite hier in der Stadt seinen Sohn Felix tauft.» Sie klickte erneut auf «Drucken» und wollte gerade nach den Bildern greifen, als das Telefon klingelte.
    «Wenninger», meldete sich Florin. «Tatsächlich? Wo?»
Auto
, formten seine Lippen in Beatrices Richtung. «Ich verstehe. Gut, danke.» Er legte auf.
    «Sie haben Beils Wagen gefunden, in der Nähe von Hallwang, auf einem Waldweg. Jede Menge Blutspuren drin, aber von Beil selbst weit und breit nichts zu finden. Drasche und Ebner sind schon auf dem Weg.» Florins Miene war regungslos, aber Beatrice vermutete, dass

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