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Fuer Akkie

Fuer Akkie

Titel: Fuer Akkie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Vriens
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beschäftigte die Beerdigung noch sehr: »Ich finde es eine seltsame Vorstellung, dass sie jetzt so unter der Erde liegt. Es klingt vielleicht dumm, aber wird sie dort nicht frieren?«
    »Das ist überhaupt nicht dumm«, antwortete Ina, »sondern sehr lieb, dass du dir Gedanken darüber machst. Aber wenn man tot ist, spürt man nichts mehr. Keinen Schmerz, keinen Kummer und keine Kälte. Dein Körper ist dann wie ein Haus, in dem keiner mehr wohnt.«
    »Ist Akkie jetzt in den Himmel umgezogen?«, fragte Elise.
    Ina zuckte mit den Schultern. »Eine schwierige Frage, Elise. Es gibt sehr viele Menschen, die das glauben, aber andere sagen, dass nach dem Tod nichts mehr ist. Fakt ist, dass niemand weiß, was mit uns passiert, wenn wir sterben, und wenn dir die Vorstellung gefällt, dass Akkie im Himmel ist, dann glaub einfach daran. Es ist nicht so wichtig, was wir glauben, solange wir Akkie nie vergessen.«
    Um zwölf Uhr gingen Laurens, Elise und Brammie schweigend nach Hause. Als sie an Akkies Haus vorbeikamen, saß Kareltje hinter der Fensterscheibe.
    Sie sahen, dass viele Menschen da waren, die Akkies Eltern trösteten.
    »Und wer tröstet Kareltje?«, fragte Brammie.
    Die Kinder sahen sich an und gingen ums Haus herum.
    Der Kater hatte sie scheinbar beobachtet, denn als sie die Küchentür öffneten, kam er sofort herausgeschossen.
    Sie setzten sich ins Gras. Kareltje ließ sich genüsslich streicheln, und es war, als wäre alles wie immer, als würde Akkie noch leben. In diesem Augenblick war Akkie einfach wieder bei ihnen, und ihr ansteckendes Lachen schien in ihren Ohren zu erklingen, inmitten des lichtdurchfluteten Gartens.

Wie es mit der sechsten Klasse weiterging
    Bis zu den großen Ferien dauerte es noch zwei Monate. Akkies Porträt blieb die ganze Zeit hängen, und jeden Tag legte jemand eine Blume darunter.
    An einem milden Frühsommertag gingen sie noch einmal alle zusammen zum Friedhof.
    Inzwischen lag ein schöner weißer Stein auf dem Grab. Darauf stand: HIER RUHT UNSERE TAPFERE LIEBE AKKIE.
    Am Ende des Schuljahres führten sie das Musical auf, denn sie waren sich sicher, dass Akkie es so gewollt hätte. Es wurde eine sehr witzige und gelungene Vorstellung.
    Den Inhalt hatten sie allerdings ein wenig verändert, und über Akkie wurde nichts gesagt. Doch am Ende trat Ina vor und verkündete: »Meine Damen und Herren, natürlich haben wir Akkie nicht vergessen. Darum singen wir jetzt zum Schluss unser Lied. Die sechste Klasse verabschiedet sich von der Grundschule, aber wir haben in diesem Jahr auch Abschied von unserer Akkie genommen, einem wunderbaren Mädchen, das wir nie vergessen werden.« Dann drehte sich Ina zu den Jungs und Mädchen um, die hinter ihr auf der Bühne standen. »Dann los, noch einmal alle miteinander. Für Akkie.«
    »Für Akkie!«, brüllte die gesamte sechste Klasse, und es klang wie ein Schlachtruf.

Über dieses Buch
    »Für Akkie!« ist für mich noch immer ein besonderes Buch, weil ich es aus meiner eigenen Erfahrung heraus geschrieben habe. Ich war sehr lange Lehrer an einer Grundschule, und das Mädchen, um das es geht, besuchte drei Jahre lang meine Klasse. Sie hieß Anke, und zu Beginn des letzten Schuljahres wurde sie krank. Anke hatte Leukämie und musste regelmäßig zur Chemotherapie in eine Klinik.
    Anfangs schien sie langsam aber sicher gesund zu werden. Nach einigen Wochen Krankenhaus besuchte sie wieder ein Zeit lang die Schule (meist nur für halbe Tage) und strengte sich wahnsinnig an. Sie wollte um jeden Preis gemeinsam mit ihren Freunden auf die weiterführende Schule.
    Schließlich aber siegte die Krankheit doch, und sie starb.
    Jahrelang habe ich die Idee, dieses Buch zu schreiben, in mir getragen, weil Anke (im Buch Akkie) ein so nettes, tolles Mädchen war und ich nicht wollte, dass sie vergessen wird. Aber es sollten nicht nur traurige Erinnerungen dargestellt werden, denn wir haben auch sehr viel mit ihr gelacht. Und selbst als sie schon sehr krank war, behielt sie ihren Sinn für Humor.
    Das Besondere daran war auch, dass ich ihr versprochen hatte, dieses Buch zu schreiben. Ich hatte sie ein paarmal mit einigen ihrer Mitschüler im Krankenhaus besucht, und wir hatten viel Spaß miteinander. Ankes beste Freundin (im Buch Elise) sagte damals: »Sie müssen über Anke und unsere Klasse ein Buch schreiben.«
    Ich versprach es und meinte: »Wenn Anke wieder ganz gesund ist, mache ich es!«
    »Abgemacht!«, rief Anke und lachte. »Dann werde ich vielleicht

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