Fuer dich mein Glueck
wirklich.“
Sonnet konnte den Blick nicht von ihrer Mutter lösen. „Da vielleicht nicht, aber wow, Mom, du hattest wohl Besuch von der Busenfee. Deine Mädels sehen toll aus.“
Nina winkte ab und senkte den Blick. „Das ist mir im Moment nicht so wichtig.“
„Na dann, herzlichen Glückwunsch. Das ist wirklich aufregend, Mom. Und vollkommen unerwartet. Du hast mich kalt erwischt. Ich hätte nie erwartet von dir zu hören, dass du ein Kind bekommst.“
Nina lächelte. „Du wirst dich schon noch an die Vorstellung gewöhnen. Greg und ich freuen uns so sehr.“
„Das ist toll.“ Sonnet verspürte einen winzigen Hauch Eifersucht und schämte sich gleich im nächsten Atemzug dafür. Ihre Mutter und Greg waren total verliebt, sie bekamen ein Baby zusammen, und darüber freute sie sich wirklich. Doch ein kleiner egoistischer Teil von ihr wünschte sich, sie hätte die Kindheit gehabt, die dieses Baby bekommen würde, mit zwei liebevollen Elternteilen, einem Bilderbuchleben in diesem Häuschen am See. Es war ein ziemlicher Kontrast zu den zugigen Mietwohnungen, in denen sie gewohnt hatten. Als Sonnet klein war, hatte Nina oft und lang arbeiten müssen, um sie beide über die Runden zu bringen.
„Wie geht es dir?“ Sonnet wechselte schnell das Thema. „Außer, dass du müde bist, meine ich?“
„Ich fühle mich matt, aber das wird schon werden“, sagte Nina entschlossen.
„Wird es ein Junge oder ein Mädchen?“
„Wir hatten überlegt, uns überraschen zu lassen, aber dann musste ich es einfach wissen. Ich habe die Fruchtwasseruntersuchung bereits hinter mir, und bisher ist das Baby gesund und wächst genau nach Plan. Es wird ein Junge.“
„Ein Junge.“ Sonnet spürte, dass sich ein ehrliches Lächeln über ihr Gesicht ausbreitete. „Ich werde einen kleinen Bruder bekommen. Das ist so unglaublich.“
„Okay, du beleidigst mich ein bisschen, wenn du das für so unglaublich hältst. Als Teenagermutter habe ich meine Sache doch gar nicht so schlecht gemacht, oder? Also werde ich es auch als ältere Mutter hinbekommen“, sagte Nina. „Aber nun zu dir. Willkommen daheim, meine verlorene Tochter. Wie lange kannst du bleiben?“
„Heute und das Wochenende. Ich wünschte, ich könnte länger bleiben, aber ich muss arbeiten.“
„Und dann wartet da ja auch noch dein Stipendium. Oh mein Gott, Baby, ich freue mich so riesig, dass du es bekommen hast. Du bist wirklich unglaublich, weißt du das?“
Sonnet umarmte ihre Mutter erneut. „Ja, ich finde mich in den letzten Tagen auch ziemlich gut.“
„Du solltest dich jeden Tag gut finden. Ich bin so stolz auf dich. Das ist eine Riesenchance.“
„Die größte, die ich je bekommen habe. Nächste Woche habe ich ein Meeting, auf dem mir mein Auftrag mitgeteilt wird. Zwei Jahre irgendwo in Übersee, ich kann kaum erwarten, es zu erfahren.“
Ein Schatten huschte über Ninas Gesicht. Oder hatte Sonnet sich das nur eingebildet? Dann wusste sie, was ihre Mutter gedacht hatte. „Oh, ich werde nicht hier sein, wenn das Baby kommt. Mom.“
„Hör auf. Du musst zur Geburt nicht hier sein. Das Baby wird den Unterschied nicht merken.“
„Aber du. Mom, ich könnte fragen, ob …“ Nina unterbrach sie barsch.
„Nein! Diese Chance bekommt man nur einmal im Leben. Seit dem Tag, an dem du zu Hause ausgezogen bist, hast du darauf hingearbeitet. Du wirst jetzt auf gar keinen Fall einen Rückzieher machen.“
Sonnet stiegen Tränen in die Augen. „Du bist die Beste, weißt du das?“
„Das habe ich dir doch schon immer gesagt.“ Nina stand auf und legte die Decke zusammen.
Sonnet musterte sie. „Ich dachte, wenn man schwanger ist, nimmt man zu. Du hingegen siehst winzig aus, Mom. Isst du auch ausreichend?“
Nina beschäftigte sich mit der Decke und drapierte sie ordentlich über der Sofalehne. „Ich leide ein wenig unter Morgenübelkeit. Komm, gehen wir Greg suchen. Er hat versprochen, heute Abend sein berühmtes Grillhähnchen zu machen. Willst du Zach anrufen, ob er dazukommen will?“
Sonnet biss sich auf die Unterlippe. Es wäre das Normalste der Welt, Zach zum Abendessen einzuladen. Er war über die Jahre zu einem festen Mitglied der Familie geworden. „Vielleicht ein andermal“, sagte sie.
„Habe ich richtig gehört? Du warst seit Daisys Hochzeit nicht mehr zu Hause und hast nicht vor, dich mit Zach zu treffen?“
„Nicht heute Abend, okay?“
„Wie du meinst.“ Nina zuckte kurz zusammen, als sie in Richtung Tür ging.
„Bist du
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