Fuer dich mein Glueck
soll.“
Ob er zur Verfügung stünde? Ob er für Mickey „Gott der Realityshow“ Flick zur Verfügung stünde?
„Könnte sein“, sagte er und hoffte, entspannt zu klingen. Er musste interessiert, aber nicht zu eifrig wirken. „Erzählen Sie mir mehr.“
„Im Moment kann ich nicht viel sagen. Mein Produktioner, Clyde Bombier, wird dir die Einzelheiten mitteilen. Es wird eine Realityshow werden, doch bis wir so weit sind, ist alles noch streng unter Verschluss. Was ich allerdings schon sagen kann ist, dass es sich um einen sechzehnwöchigen Gig handelt und dass wir einen bekannten Hauptdarsteller und einen beinahe ebenso bekannten Regisseur an Bord haben werden. Du würdest direkt mit ihm zusammenarbeiten.“
„Okay“, sagte Zach. „Jetzt bin ich ganz bei Ihnen.“
Er versuchte, ruhig zu bleiben, als er hörte, was genau Mickey Flick ihm bot. Bei der Höhe des Honorars wurde ihm schon schwindelig, aber richtig aufgeregt war er, als er erfuhr, dass man ihm ein offizielles Angebot und den Vertrag zumailen wolle.
Zach dankte Mickey und legte auf. Dann schaute er sich im Café um. Er sah die Touristen und die Einheimischen, die kleinen Kinder, die mit ihren Händen Abdrücke auf der Scheibe der Theke hinterließen, und die alten Männer mit ihren Kreuzworträtseln. Diese Menschen hatten keine Ahnung, dass seine Welt gerade auf den Kopf gestellt worden war. Endlich war sein Traum in greifbare Nähe gerückt. Er versuchte seit Ewigkeiten, einen Durchbruch zu erzielen, verschickte sein Portfolio aus digitalen Filmclips per E-Mails, die irgendwo in den Tiefen des Internets zu verschwinden schienen. Er hatte sich mit Leuten vernetzt, die über mindestens sechs Ecken mit Produzenten von der Westküste und aus New York bekannt waren. Jeder Preis, den er gewonnen, jede noch so kleine Anerkennung, die er erhalten hatte, hatte ihn die Leiter ein Stück weiter hinaufklettern lassen, doch bisher ohne nennenswerte Konsequenzen.
Zach hatte keine Ahnung, was ihn erwartete. Er wusste nur, dass Mickey Flick den Ruf hatte, seine Shows ganz groß aufzuziehen. Er hatte gesagt, dass es sich um eine bedeutende Produktion handeln würde. Bedeutend . Das war das Größte, was Zach je in seinem Leben passiert war.
Das derzeitige Projekt war so geheim, dass er die Einzelheiten erst erfahren würde, wenn alles in trockenen Tüchern war. Er wusste nur, dass ihm für seine Beteiligung daran ein Vermögen angeboten wurde. Er fragte sich, warum sie unter all den Talenten in der Branche ausgerechnet ihn ausgewählt hatten. Doch er wollte sich nicht beschweren. Das Honorar war gut und weitaus höher als erträumt. Aber noch viel aufregender als das Geld waren die Möglichkeiten, die sich ihm jetzt boten.
Er ließ seinen Gedanken freien Lauf und grübelte darüber nach, wie die geheimen Pläne für die Sendung wohl aussehen mochten. Er träumte davon, eine Surfmeisterschaft vor Malibu zu filmen oder eine Gruppe von Leuten, die irgendwo auf den Fidschi-Inseln ausgesetzt wurden und sich alleine durchschlagen mussten. Vielleicht ging es ja aber auch um Bergsteiger in Colorado oder um eine Rockband in Amsterdam. Ja, das wäre super. Mickey Flick war bekannt dafür, mit den größten Namen im Musikbusiness zusammenzuarbeiten. Bei seinem letzten großen Hit hatte er einen weltbekannten Heavy-Metal-Star und einen klassischen Pianisten zusammengebracht, deren gemeinsame Arbeit ihren Höhepunkt in einem triumphalen Konzert in der Carnegie Hall fand.
Zach konnte kaum erwarten, zu erfahren, was man für ihn vorgesehen hatte. Und wenn der Dreh zu Ende war, hätte er endlich das nötige Geld, um seinen Traum zu leben.
Die Menschen im Café gingen weiter ihrem Tag nach, ohne auch nur etwas davon zu ahnen. Ganz kurz war Zach frustriert. Er wollte jemanden anrufen, jemandem davon erzählen. Doch der Mensch, mit dem er seine fabelhaften Neuigkeiten am liebsten geteilt hätte, wollte nichts mehr von ihm wissen.
3. TEIL
„Dinge, die ich tun will, bevor ich dreißig werde“
(überarbeitet)
☑ Wohnung untervermieten
☑ Bücher aus der Bücherei zurückgeben
☑ BAföG zurückzahlen
☑ Prioritäten neu setzen
☐ mich wirklich verlieben (ernsthaft jetzt)
Woran wir uns aus der Kindheit erinnern, daran erinnern wir uns für immer – bleibende Geister, eingeprägt, eingeimpft, eingedruckt, für immer sichtbar .
Cynthia Ozick, amerikanische Schriftstellerin, geb. 1928
5. KAPITEL
Sonnet wachte auf, als der Zug bremsend in den Bahnhof von
Weitere Kostenlose Bücher