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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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sein. Aber nicht für mich. Ich würde Johannes verraten.“
    Heftiger Zorn flackerte in ihm hoch. „Aber mit Johannes kannst du zusammen sein. Und das, was ich für dich empfinde, spielt dann keine Rolle. Stimmt das?“
    Ich schluckte erste Tränen herunter. „Ich war nicht mit Johannes zusammen. Nicht in der Art, wie du es meinst. Wenn du es genau wissen willst, war ich bisher nie mit jemandem auf diese Art zusammen.“
    Asmodeo schien weder überrascht noch verunsichert zu sein. „Das habe ich nicht gewusst“, war alles, was er entgegnete.
    Sein Gesicht verschwamm vor mir, als ich ihn durch meine Tränen hindurch ansah. „Ich weiß, dass du mich liebst. Aber kannst du dir vorstellen, wie schwierig es für mich ist, gleichzeitig zwei Männer bedingungslos zu lieben?“
    Er schwieg, blickte von mir weg hinaus in die Nacht. Dann sagte er: „Ich halte das nicht mehr aus. Ich kann dir geben, was immer du dir wünschst. Ich kann alles für dich tun und alles für dich sein. Aber ich halte es nicht aus, dich zu teilen.“
    Ratlos und verzweifelt gab ich ihm die einzige Antwort, die ich ihm geben konnte. „Ich kann dir auch nicht sagen, wie lange ich das noch aushalten werde, ständig zwischen euch beiden hin- und hergerissen zu sein. Und jedes Mal bleibt ein Stück von mir bei einem von euch zurück.“
    „Das mit Johannes könnte ich sehr schnell beenden!“
    Eiskaltes Entsetzen packte mich. „Wenn du das tust, verlierst du mich für immer.“
    Ein bitteres Lächeln verzerrte Asmodeos Gesicht. „Das ist genau der Grund, warum dieser Herr Hohenberg gesund und munter herumläuft. Wie gesagt, ich kann den Menschen, an denen dir etwas liegt, nichts tun.“
    Ich drehte seinen Kopf zu mir, um ihn zu küssen. Doch er schob mich weg.
    „Wir lassen jetzt diese Albernheiten.“
    Während ich in seine Augen blickte und darin seine Entschlossenheit erkannte, packte mich eine furchtbare Vorahnung. „Was hast du vor?“
    „Irgendeiner wartet immer. Aber nicht ich. Und nicht mehr lange.“
     
    3
     
    „Ich verstehe dich nicht, Asmodeo.“
    „Du verstehst mich nicht? Dann lass es mich erklären. Ich gebe dir genau sieben Tage. Wenn du dich bis dahin nicht für mich entschieden hast, werde ich aus deinem Leben weichen, als hätte ich es nie betreten. Ich werde mich ein für alle Mal von dir trennen.“
    Die Tränen liefen mir jetzt übers Gesicht. „Das könntest du uns antun?“, flüsterte ich.
    „Vergiss nicht, ich bin ein Dämon. Ich kann dich und mich und wen immer ich will für alle Zeiten unglücklich machen. Und es bedeutet mir nichts.“
    „Lügner“, erwiderte ich, während etwas in mir brach.
    Er lachte, es klang falsch und gekünstelt. „Ich habe mir die Liebe anders vorgestellt, Lilith. Sie kann viel schlimmer sein, als alles, was ich bisher kannte. Ich hasse es, dass ich mich so … schwach, so menschlich fühle.“
    Ich zwang mich aufzustehen und mir die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Der Lichtschein der Laterne fing meinen Blick ein. Dutzende von Nachtfaltern wurden von der Helligkeit angezogen, stießen gegen das Glas, wurden zurückgeworfen und flogen von Neuem dagegen. Einigen wenigen gelang es, durch einen Spalt in das Innere der Lampe vorzudringen. Dort war es viel zu heiß und nach kurzer Zeit verbrannten sie.
    Ich sah zu Asmodeo herab. „Sieben Tage, ist das dein letztes Wort?“
    „In sieben Tagen sind wir entweder zusammen, oder unsere Wege trennen sich für immer.“
    Ich beugte mich zu ihm herab und legte mein Gesicht auf sein Haar. „Sieben Tage sind, wenn ich mit dir oder Johannes zusammen sein kann, wie sieben Ewigkeiten.“
     
    4
     
    Asmodeo steuerte seinen McLaren durch die verlassenen Straßen. Im Osten verfärbte sich der dunkle Himmel langsam zu einem rosa angehauchten, helleren Grau. Bald würde die Sonne aufgehen.
    Lilith saß schweigend neben ihm. Er konnte ihrem Profil nicht entnehmen, worüber sie nachdachte.
    Seine eigenen Gedanken wirbelten im Kreis. Warum nur schaffte es Lilith nicht, sich zwischen ihm und Johannes zu entscheiden? Woran lag es, dass sie Johannes allem Anschein nach ebenso sehr liebte wie ihn? Wie war das möglich? Immerhin war er, Asmodeo, ein Dämon und Johannes im Vergleich dazu nur ein ganz gewöhnlicher Sterblicher. Sicher, dieser Johannes hatte viel Potential, besaß eine attraktive dunkle Seite, aber er, Asmodeo, würde Lilith ein ganz anderes Leben bieten, als es dieser einfache Mensch jemals könnte.
    Warum erkannte sie das nur nicht?

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