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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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ist ein Dämon.“
    Sie blickte auf, ihre Miene sorgsam verschlossen und neutral, während sie zu ergründen versuchte, wie ich reagierte.
    Ich lächelte sie an.
    Sie biss sich auf ihre Unterlippe, betrachtete wieder das Kartenbild. Ihre Stimme wurde tiefer. „Ich sehe eine große Bedrohung auf dich zukommen. Beide Männer sind gefährlich für dich, wenn du mit ihnen zusammen bist.“
    „Ich weiß“, sagte ich, wobei ich erneut lächelte. „Sie erzählen mir da nichts Neues.“
    „Dir ist bewusst, in welcher Gefahr du dich befindest?“ Margas Ausdruck war absolut ungläubig, sie wirkte, wie vor den Kopf gestoßen.
    Ich gestand ihr die Wahrheit: „Ich liebe diese Männer über alles und ich bin mir sicher, dass ich von ihnen ebenso geliebt werde.“
    Margas Blick verhärtete sich, doch ich fuhr unbeirrt fort. “Für mich ist nicht wichtig, was in der Vergangenheit passiert ist. Ich finde, ein Mensch definiert sich durch das, was er tut, nicht durch das, was er getan hat, oder was er durchleben musste. Das ist meine feste Überzeugung.“
    Ich zögerte kurz. „Vielleicht ist deswegen meine eigene Vergangenheit wie ausgelöscht.“
    Marga lehnte sich vor. Betont langsam und sachlich sprach sie ihre nächsten Worte, in der Absicht, mich zur Vernunft zu bringen. „Lilith, das trifft vielleicht auf Menschen zu, aber wie gesagt, der eine ist kein Mensch.“
    Ich beugte mich ebenfalls vor. „Aber er liebt mich und ich liebe ihn. Und das allein ist, was für mich zählt.“
    Marga gab einen Laut von sich. Es klang wie ein zitterndes, tiefes Seufzen. Sie wollte die Asche von ihrer Zigarette abklopfen, doch ihre Hände gehorchten ihr nicht.
     
    25
     
    „Lilith, da bist du ja“, ertönte hinter mir Asmodeos samtweiche Stimme.
    Margas Gesicht wurde kreidebleich. Sie drückte ihre Zigarette fahrig auf der Glasplatte aus.
    Ich drehte mich um. Asmodeo stand vor dem Eingang zum Beratungszimmer. Vor ihm waren die brennenden Lichter. Seine Augen brachen vielfach den Kerzenschein. Ein übermäßiger Zorn ging von ihm aus. Ich konnte ihn geradezu spüren, doch er galt nicht mir, er galt der Psychologin.
    Ich lächelte ihn voller Zuneigung über das Kerzenlicht hinweg an.
    Marga hustete krampfhaft. Sie versuchte ihre Fassung wiederzugewinnen. „Du kommst hier nicht hinein“, flüsterte sie. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. „Wir sind vor dir sicher. Du kannst dir das Mädchen nicht holen.“
    Asmodeo sagte nur: „Bravo. Da ist aber jemand sehr tapfer.“
    Er setzte einen Fuß nach vorne und schien von einer unsichtbaren Wand aufgehalten zu werden. Der Ausdruck seiner Augen wurde hilfesuchend.
    Dann lachte er spöttisch.
    „ Rein-ge-legt “, sagte er und betonte dabei jede einzelne Silbe. Er stieg scheinbar schwerelos über die Lichter und betrat das Zimmer.
    „Hallo Asmodeo“, begrüßte ich ihn.
    Er beugte sich zu mir herab, um mich auf die Stirn zu küssen.
    „Hat die alte Hexe gegen mich gehetzt?“, fragte er.
    „Nein“, sagte ich. „Sie ist eine gute Freundin.“
    Ich konnte die Erleichterung auf Margas Gesicht sehen. Sie atmete hörbar aus und ließ sich nach hinten in ihren Stuhl sinken.
    Asmodeo blickte sie geringschätzig an. „Da hat aber jemand Glück gehabt. Großes Glück.“
    Ich packte Asmodeo am Arm und schüttelte ihn. „Lass das Asmodeo. Ich habe dir gesagt, sie ist eine gute Freundin. Du machst ihr Angst.“
    Er strich mir mit seiner freien Hand übers Haar. „Bist du mit deiner Sitzung fertig, Lilith?“
    Bevor ich antworten konnte, sagte Marga und ihre Stimme zitterte: „Ich werde verhindern, dass du sie mitnimmst.“
    Margas Gesicht war blutleer, ihre Lippen wirkten blau. Schweißperlen standen auf ihrer Stirn. Ihre zusammengeballten Hände hatten die Ordnung der Karten auf dem Glastisch vollkommen durcheinandergebracht.
    Immer noch hatte ich meine Finger auf Asmodeos Arm und ich spürte, wie er seine Muskeln anspannte.
    „Ich danke Ihnen, Marga, dass Sie sich so sehr um mich sorgen. Aber ich bestimme selbst über mein Leben. Ich ganz allein. Ich entscheide.“
    „Du hast doch keine Ahnung, worauf du dich einlässt“, flüsterte sie.
    „Habe ich nicht?“, fragte ich.
    „Nein. Wenn du wüsstest, wer er ist.“ Sie konnte sich nicht dazu überwinden, Asmodeo anzuschauen. „Wenn du wüsstest, was er getan hat, wozu er fähig ist!“
    Ich stand auf. „Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, dass mich seine Vergangenheit nicht interessiert. Das Einzige, was für mich wichtig ist,

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