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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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ist die Gegenwart.“
    Marga presste sich beide Fäuste gegen die Schläfen. Sie öffnete mit großer Anstrengung ihren Mund. „Er ist kein Mensch, Lilith. Er ist, ...er ist der Leibhaftige.“ Sie machte eine Pause und fügte hinzu: “Er ist ein Teufel.“
    Ich ließ Asmodeo los, beugte mich nah zu ihr vor und sagte. „Das weiß ich längst.“
     
    26
     
    Lilith letzter Satz hing in der Luft. Noch bevor Asmodeo die Bedeutung der Worte mit seinem Verstand erfasst hatte, durchdrangen sie seinen Körper, zersetzten seine Anspannung und hinterließen ein grenzenloses Staunen, eine uferlose Erleichterung, wie er sie noch nie gespürt hatte.
    Vor nicht einmal fünf Minuten hatte er die Praxis der Psychologin betreten und mit einem Blick die Situation erfasst. Von da ab hatte nur noch ein einziges Ziel sein Denken bestimmt: Die gnadenlose Vernichtung der Hexe, die gerade dabei war, Lilith über sein wahres Ich aufzuklären.
    Alles in ihm war tot gewesen, bis auf das Gefühl des Zorns, der mehr und mehr anschwoll, übermächtig und mörderisch. Er hatte sich an der alten Frau rächen, ihr alles nehmen und zerstören wollen, so wie sie gerade dabei gewesen war, ihm alles zu nehmen und zu zerstören.
    Doch Lilith hatte sich zu ihm umgedreht, ihr Gesicht voller Zuneigung, und ein kleiner Funken Hoffnung war in ihm aufgeflammt, welcher seiner rasenden Wut die Spitze genommen hatte. Einfach so – von einer Sekunde auf die andere.
     Und dann hatte Lilith diesen einen Satz gesprochen und damit alles verändert. Vier einfache Worte, die aussagten, dass sie ihn liebte, obwohl sie die ganze Zeit über gewusst hatte, wer er war. Sie liebte nicht seine Fassade, liebte nicht sein Geld und seine Macht. Nein, sie liebte ihn - seiner selbst willen.
    Asmodeo war sich sicher. Jetzt war der Moment gekommen. Lilith gehörte ihm.
     
    27
     
    Asmodeo reichte mir seine Hand. Ich ergriff sie.
    „Auf Wiedersehen, Marga.“
    Sie lächelte tapfer. „Auf Wiedersehen, Lilith. Schöne Grüße an deine Großmutter.“
    Meine Intuition hatte mich nicht getäuscht. Marga kannte meine Familie.
    „Ich sage lieber nicht auf Wiedersehen.“ Asmodeos Stimme war tief und beruhigend. „Ich bin sicher, Frau Schulz möchte nicht erneut von mir besucht werden.“
    Die Psychologin schaute auf die Glasplatte ihres Schreibtisches und antwortete ihm nicht.
     

Teil III - Ein Hauch von Glück
     

Kapitel 8 - Abgerungen
     
    1
     
    Draußen in der kleinen Gasse erwartete uns die warme, süß riechende Nachtluft.
    „Ich glaube, wir müssen reden“, sagte Asmodeo.
    Stumm folgten wir dem Verlauf der Gasse, bis sie sich nach unten zum Fluss neigte. Wir gingen weiter, zu einem leuchtend weißen Kiesweg, der hoch am Ufer entlang führte. Neben uns konnten wir hinter hohen Büschen und alten Weiden den Fluss plätschern hören. Bald kam das Zirpen der Grillen hinzu und nur von Ferne drang das leise Geräusch von Motoren zu uns.
    Ein paar Schritte entfernt fanden wir eine Bank, von der aus wir ins Dunkel der Nacht hinaussehen konnten. In der Nähe stand eine altertümlich anmutende Straßenlaterne, die einen dunstigen Lichtschein verbreitete. Wir setzten uns auf die Bank und lauschten dem Geräusch des Wassers zu unseren Füßen. Zwischen den schemenhaft zu erkennenden Sträuchern sahen wir kleine goldene Punkte, die emsig hin und her tanzten. Wir waren nicht allein. Tausende und Abertausende von Glühwürmchen schenkten uns ihr Funkeln.
    Ich hielt das für ein gutes Omen.
    Ich hoffte sehr, dass es ein gutes Omen war.
     
    2
     
    Der Tag war lang gewesen und ich fühlte mich ausgelaugt, aber zufrieden und glücklich, denn ich war bei Asmodeo und ich war mir meiner Gefühle für ihn sicherer denn je. Ich ließ die letzten Stunden in meinen Gedanken Revue passieren und blieb beim schwarzen Auto meiner Verfolger hängen.
    „Hast du etwas über den dunklen Wagen herausgefunden?“, fragte ich.
    „Das habe ich in der Tat“, antwortete er.
    „Und, muss ich mir Sorgen machen?“
    „Nein, ich habe das geklärt. Das Fahrzeug gehört…“, er stockte unmerklich, „Studenten und die werden das nicht wieder machen. Ich bin mir in dieser Hinsicht sehr sicher.“
    Ich akzeptierte seine oberflächliche Erklärung und verspürte eine Welle der Erleichterung durch mich hindurchwaschen. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie sehr mich die Situation belastet hatte.
    „Wie hast du mich vorhin gefunden?“, fragte ich ihn.
    „Genauso, wie ich in deine Träume komme.“
    „Du

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