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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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meinst, es ist Magie?“
    „Ja, deine Magie“, lächelte er leicht. „Sobald ich in deine Nähe komme, kann ich sie und damit dich spüren.“
    Wir schwiegen lange.
    „Du warst sehr verärgert über Marga“, sprach ich schließlich in die Stille der Nacht.
    „Das trifft es nicht im Mindesten“, antwortete er. Er schien nicht einmal zu versuchen, seiner Stimme einen beiläufigen Klang zu geben.
    Ich lehnte mich an seine Schulter. „Ich hatte für einen Augenblick das Gefühl, dass du ihr etwas antun wolltest.“
    Seine Stimme bekam einen eisigen Klang. „Dein Gefühl hat dich nicht getäuscht. Sie hat sich in meine Angelegenheiten eingemischt.“
    „Sie hat sich um mich gekümmert. Sie war der Meinung, dass ich Hilfe brauchte.“
    „Und, brauchst du Hilfe?“, fragte er, während er etwas von mir abrückte, um mir in die Augen sehen zu können.
    „Du hast doch gehört, was ich ihr gesagt habe.“
    Seine Augen forschten in meinen, als wollte er meine innersten Gedanken und Geheimnisse ergründen. „Du hast ihr erklärt, dass du weißt, wer ich bin.“
    „Ich weiß schon seit langem, wer du bist, Asmodeo. Eigentlich habe ich dich sofort wiedererkannt.“
    „Was willst du damit sagen?“ Seine ruhige Stimme vermochte nicht, die übermächtigen Emotionen zu verdecken, die momentan in ihm tobten.
    „Ich habe dich jahrelang im Nebel gespürt, jede Nacht, wenn ich geträumt habe. Und dann habe ich das Puzzle zusammengesetzt. Stück für Stück. Du, im Nebel am Weiher bei der Grillparty. Unsere gemeinsamen Träume. Unsere Unterhaltung über Faust und Mephisto. Das, was du ausstrahlst. Und…“, ich stockte, „und am Schluss konnte das alles nur ein einziges Bild ergeben. Ich habe mich lediglich lange dagegen gesträubt, mir einzugestehen, was sich mir dort offenbarte.“
    „Was hast du erkannt?“
    In diesem Moment, in dem mich das Blau seiner Augen weiter unerbittlich festhielt, ließ ich los. „Ich habe mir eingestanden, dass ich dich liebe - eben weil du bist, wie du bist. Deiner selbst willen.“
    Lange blickten wir uns an, nahezu bewegungslos, versunken in das Wesen des jeweils anderen.
    „Eine Frage beschäftigt mich“, meinte er schließlich.
    „Und die wäre?“
    „Wie geht es jetzt mit uns weiter?“
    Ich wollte seine Frage nicht verstehen. „Du hast doch gehört, was ich Marga vorhin gesagt habe. Deine Vergangenheit ist mir gleichgültig. Du bist das, was du tust. Hier in der Gegenwart. Und ich kann nicht anders, als dich lieben.“
    „Wenn ich dich reden höre, sollte ich der alten Hexe eigentlich dankbar sein.“
    „Du wirst ihr doch nichts tun, oder?“
    Er schüttelte den Kopf. „Sie ist deine Freundin. Und wie könnte ich jemandem etwas antun, an dem dir etwas gelegen ist?“
    Danach wollte ich ihm Vieles sagen, aber ich fand nicht die richtigen Worte. Ich saß nur da, schaute ihn an, hielt seine Hand und wünschte, sie nie wieder loszulassen. Ich wusste, er würde seine Frage wiederholen. Aber ich wollte diese Frage nicht hören.
    Dann stellte er die Frage.
    „Und was jetzt, Lilith?“
    „Darauf kann ich dir keine Antwort geben“, sagte ich nahezu unhörbar.
    Seine Augen waren nur wenige Zentimeter von meinen entfernt, als er die nächsten Worte sprach.
    „Ich schaffe es nicht, weiter in dieser Dreiecksbeziehung zu leben. Anfänglich habe ich gedacht, das sei für mich kein Problem. Treue war für mich früher völlig belanglos, eine alberne menschliche Moralvorstellung. Aber mittlerweile…. Erinnerst du dich, Lilith. An unserem See, als ich dachte, du würdest sterben? Und ich konnte nichts dagegen tun?“
    Ich erinnerte mich nur zu gut an die Flut von Schmerzen und an die Verzweiflung in Asmodeos Gesicht, als er mich unter Wasser drückte.
    „Diese Art von Gefühlen habe ich vorher nicht gekannt. Und das Allerschlimmste ist, dass diese Gefühle in mir immer stärker werden.“
    Seine Hand verkrampfte sich um meine.
    „Ich kann ohne dich nicht mehr sein, Lilith.“
    Seine Augen drängten mich mit ungeheurer Gewalt: „Ich brauche dich. Du weißt, wer ich bin. Und du sagst, dass du mich liebst. Komm endlich ganz zu mir, heute Nacht. Dann bleiben wir für immer zusammen.“
    Die Unzulänglichkeit, die sich in mir breit machte, war niederschmetternd. „Nein, ich kann nicht. Das wäre unrecht.“
    Sein Gesicht verschloss sich vor mir. „Du vergisst, mit wem du sprichst. Glaubst du tatsächlich, dass mich Recht und Unrecht interessieren?“
    „Für dich mag das bedeutungslos

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