Fuer eine Handvoll Bisse
raus und schalten Michael aus«, sagte Ethan. »Irgendwelche Einwände gegen diesen Plan?«
In Stresssituationen reagierte ich instinktiv mit Sarkasmus, aber ich verkniff mir gerade noch zu fragen, ob wir nach Abschluss der Mission entsprechende T-Shirts bekämen - oder vielleicht die Chance zu einem Gruppenfoto wie bei so vielen Touristenattraktionen in Chicago.
»Keine Einwände«, sagte Jonah ernst.
Mit gezückten Schwertern und eingestöpselten Ohrhörern gingen wir nach oben und verließen das Haus. Große Schneeflocken fielen auf uns herab, die den Rasen bereits mit einer dünnen weißen Decke überzogen hatten.
»Es wird richtig schneien«, sagte ich.
»In der Tat«, stimmte Ethan mir zu, als wir durch das Tor gingen. Ich würde mit Ethan fahren, und Jonah würde vor Ort zu uns stoßen.
Als Ethan und ich uns anschnallten, hörten wir Lucs Stimme in unseren Ohren. »Funktioniert die Verbindung?«
»Funktioniert«, antwortete Ethan. »Wir machen uns jetzt auf den Weg. Wir beenden das noch heute Nacht.«
Ich hoffte wirklich, dass er recht behalten würde.
KAPITEL NEUNZEHN
DIE JAGD
Zehn Minuten später fuhren wir den Lakeshore Drive so schnell entlang, wie es mit dem Volvo eben möglich war. Luc hatte Jeff und Jonah zugeschaltet, damit wir auf dem Weg die letzten Vorbereitungen treffen konnten.
»Leute, ich habe gute und schlechte Neuigkeiten. Und da wir keine Zeit für Diskussionen haben, rücke ich direkt mit den schlechten raus: Das Comstock-Gebäude soll morgen früh abgerissen werden. Die Website, auf der ich gewesen bin, war veraltet - das Gebäude wurde verkauft, und der neue Makler hat nun ganz andere Pläne damit.«
Mein Herz raste, als ich in Panik geriet. Blutrünstige Vampire waren eine Sache. Aber explodierende Gebäude? Das war etwas ganz anderes.
»Das Gebäude wird bewacht sein«, sagte Jonah, »und vermutlich sind der Sprengstoff und die notwendigen Verdrahtungen schon an Ort und Stelle.«
»Wenn dort Wachen sind«, sagte ich, »wird Michael sie wahrscheinlich schon umgebracht haben. Er wird keine Skrupel haben, auch Menschen zu töten.«
»Sehe ich auch so«, sagte Ethan. »Du meintest aber, dass du auch gute Nachrichten hast, Jeff?«
»Zwei gute, ja. Die erste: Catcher und ich sind auf dem Weg. Ich musste ihn fahren lassen, weil ich meine Computermagie wirken muss, aber wir dachten uns, ihr könntet Unterstützung gebrauchen. Und die zweite: Das Gebäude besteht zum Glück nur noch aus der reinen Hülle. Die Wände, Innenausstattung - das alles ist für die Sprengung entfernt worden.«
»Was bei der Suche mit der Wärmebildkamera nur helfen kann«, ergänzte Jonah.
»Genau. Die Satelliten sind ausgerichtet - dank Big Brother und einiger netter White-Hat-Hacker -, und ich habe bereits Daten vorliegen. Leider sind noch keine Vampire im Gebäude.«
»Scheiße«, fluchte Ethan. »Heißt das, er ist noch nicht da oder dass er noch unterwegs ist?«
»Ich weiß es nicht. Ich arbeite noch dran. Ich logge mich gerade in alle Überwachungskameras ein, die ich zwischen dem Dandridge und dem Comstock finden kann.«
»Scheiße«, fluchte Ethan erneut und schlug auf das Armaturenbrett.
»He«, sagte ich. »Das ist die einzige Transportmöglichkeit, die uns im Augenblick zur Verfügung steht.«
Ethan warf einen Blick auf die nächste Ausfahrt und sah mich dann zweifelnd an. »Wir könnten nach Roseland zurückfahren, Richtung Süden. Er könnte auch dort sein.«
»Er kann noch nicht dort sein«, erwiderte ich. »Dein erster Gedanke galt dem Comstock-Gebäude, und ich stimme dir zu. Es ist näher am Dandridge, und das ist der Mord, den er haben will. Er erreicht dieses Ziel schneller, wenn er zum Comstock fährt.«
Ethan wirkte nicht überzeugt, und daher versuchte ich es weiter, so wie er es auch bei mir getan hatte. »Erinnerst du dich, was du mir gesagt hast? Vertrau auf deine Instinkte.«
Ethan starrte noch angespannter nach vorne, während er das Maximum aus meinem Volvo herausholte ... und raste an der Ausfahrt vorbei, die ihm die Möglichkeit gegeben hätte, doch noch zu dem anderen Gebäude zu gelangen.
Und Gott sei Dank war er weitergefahren.
»Ich hab ihn!«, rief Jeff plötzlich aus.
Ethan atmete erleichtert auf.
»Ich bin gerade dabei, die Überwachungsvideos und Fotos zu vergleichen«, sagte er. »Wir haben einen schwarzen Geländewagen auf der anderen Seite des Comstock, in dem sich jetzt drei Vampire befinden ... und sie bewegen sich.«
»Das ist er«, sagte
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