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Fuer eine Handvoll Bisse

Fuer eine Handvoll Bisse

Titel: Fuer eine Handvoll Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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nicht.«
    »Doch, haben wir.« Lindsey kratzte lautstark in ihrem Becher herum, um auch den letzten Rest Joghurt herauszubekommen. »Ihr heißt ab sofort ºMethan¹.«
    »Wie bitte?«
    »Merit und Ethan. Methan.«
    »Niemand nennt uns so.«
    Jeder einzelne Vampir im Raum drehte sich zu mir um und grinste mich süffisant an. Dann nickten sie gleichzeitig, und ich wurde auf meinem Stuhl ein wenig kleiner.
    »Doch, tun wir«, erklärte Luc für alle anderen. »Ich meine, wir versuchen, nicht ständig über euch zu reden. Schließlich haben wir Wichtigeres zu tun, als eure Beziehung zu sezieren.«
    Lindsey hielt ihren Löffel hoch. »Ich nicht.«
    »Okay, alle außer Lindsey haben Wichtigeres zu tun, und ich werde das jetzt nicht persönlich nehmen. Wie auch immer - da wir es eben übersprungen haben: Guten Abend, Hüterin.«
    Ich schnaubte. »Guten Abend. Der Sicherheitsberater ist hier. Ethan redet gerade mit ihm. Er meinte, ihr hättet euch schon unterhalten?«
    »Haben wir«, bestätigte Luc. »Ehrlich gesagt halte ich seine Vorschläge für überflüssig. Er hält sich viel zu sehr an die üblichen Sicherheitsstandards, aber damit kann er uns ja wenigstens nicht gefährden. Wie auch immer, wenn sich der Chef damit besser fühlt, dann ist es für mich okay.«
    »Ich habe ihn vorhin getroffen«, sagte Lindsey und warf ihren Joghurtbecher mitsamt Löffel zielsicher in einen Mülleimer auf der anderen Seite des Raums, wo er mit einem lauten Klappern landete. »Er ist verdammt heiß«, fuhr sie fort und wischte sich die Hände ab. »Groß, geheimnisumwoben und ein bisschen verrucht.«
    »Hallo. Ich bin auch hier«, sagte Luc.
    »Das sehe ich, und dennoch gebe ich zu, dass ein Mann, der nichts mit dir zu tun hat, heiß ist.«
    Luc knurrte, ließ es ihr aber durchgehen. »Hüterin, was gibt's Neues bei dir?«
    »Nicht viel«, erwiderte ich und berichtete ihnen dann von Oliver und Eve, den trauernden Abtrünnigen und davon, was wir im Lagerhaus entdeckt hatten.
    Während ich sprach, stand Lindsey auf und zog unser Lieblingshilfsmittel hervor - ein riesiges Whiteboard, auf dem wir unsere Spuren und Gedanken festhalten konnten - und begann zu notieren, was wir bisher wussten.
    »Die Holzsplitter deuten auf McKetrick hin, sollten sie sich als Espenholz erweisen«, stellte ich fest.
    Lindsey erstarrte und sah zu Luc hinüber, und der Blick, den sie tauschten, gefiel mir überhaupt nicht.
    »Was ist los?«, fragte ich daher.
    »Wir haben da was, was du dir ansehen musst.« Er tippte auf ein Display, das in die Tischplatte eingelassen war, und auf der Projektionswand neben uns erschien ein Bild.
    Er hatte einen Nachrichtenbeitrag im Internet aufgerufen, der tagsüber im Fernsehen ausgestrahlt worden war.
    Diane Kowalcyzk, die Bürgermeisterin Chicagos, trat in dem Beitrag hinter ein Rednerpult. Neben ihr stand McKetrick. Wir hatten schon früher beobachten können, wie er sich bei Kowalcyzk einschleimte, indem er wie ein bösartiger, menschlicher Hüter neben ihr stand.
    Im Gegensatz zu seinen üblichen Tarnklamotten trug er jetzt einen Anzug. Die Narben in seinem Gesicht, hervorgerufen durch seine eigene Waffe, waren unübersehbar. Vom Hals bis zum Haaransatz zog sich eine Kraterlandschaft mit Blasen und tiefen Furchen. Eins seiner Augen war milchig trüb; das andere hingegen zeugte von einem wachen und aktiven Geist, dessen Bösartigkeit deutlich zu erkennen war.
    Luc tippte erneut auf das Display. »Ich mach den Ton mal lauter.«
    Die Lautstärke nahm langsam zu, begleitet von einem länger werdenden grünen Balken am unteren Ende des Displays, und Kowalcyzks zuckersüße Politikerstimme war schließlich deutlich zu hören. Sie war eine gut aussehende Frau mit gepflegtem Erscheinungsbild, aber ihre politische Einstellung den Übernatürlichen gegenüber war abscheulich.
    »Diese Stadt wurde von Menschen gegründet«, sagte sie. »Wir leben hier, wir arbeiten hier, wir zahlen unsere Steuern.«
    »Wir leben hier, wir arbeiten hier und bezahlen Steuern«, knurrte Luc. »Und all das machen wir schon wesentlich länger als alle Menschen in dieser Stadt.«
    »Unsere Bürger verdienen es, in einer Stadt zu leben, in der die Probleme der Übernatürlichen ihr Leben nicht beeinträchtigen. Sie wollen weder ihre Gewalt noch ihre Aufhetzereien. Doch die Chicagoer weichen vor solchen Problemen nicht ängstlich zurück«, sagte sie und wechselte plötzlich in den Dialekt des Mittleren Westens.
    »Wir stellen uns ihnen. Der frühere

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