Fuer eine Million Naechte mit dir
kennenlernt.“
„Du meinst, eben ist man einfach nur befreundet, und im nächsten Moment … kann man nicht voneinander lassen?“ Sie lachte leise.
„So etwas soll vorkommen, und gar nicht so selten. Manchmal genau dann, wenn man am wenigsten damit rechnet.“
Als Gavin sie später am Abend zu Hause absetzte, küsste er Bree zum Abschied nur leicht auf die Wange. Er wusste, er musste sich Zeit zu lassen, um nicht alles zu verderben.
Bree bat ihn nicht herein, obwohl sie wirkte, als ob sie es sich wünschen würde.
Als sie das nächste Mal ausgingen, lud er sie zu einem Open-Air-Jazzkonzert vor dem Palace of Fine Arts ein, einem malerischen Gebäude im Stil eines antiken Tempels.
Für das Picknick hatte Gavin im Feinkostladen in der Nähe seiner Wohnung einen netten Korb zusammenstellen lassen und eine Flasche Champagner besorgt. Bree trug ein dunkelblaues Kleid und silberne Ohrringe – sie wirkte strahlend schön. Ihre Wangen waren vor Vorfreude leicht gerötet.
Das Wetter war angenehm warm, und Gavin breitete die Decke unter einem großen Baum aus.
„Hier ist es wunderschön. Ich wollte schon immer mal zum Picknicken herkommen“, rief Bree begeistert.
Gavin, der das Essen auspackte, sah auf. „Dafür ist das Konzert ja eine gute Gelegenheit.“
„Schau mal, welch herrlicher Sonnenuntergang.“ Mit leuchtend roten Farben schien die Sonne im golden schimmernden Meer zu versinken.
Auch andere Paare genossen den wunderbaren Frühlingsabend, sie lachten, aßen und unterhielten sich.
„Die Stadt hat so viel zu bieten. Selbst wenn man Jahrzehnte hier wohnt, entdeckt man immer wieder etwas Neues.“
„Stimmt“, bestätigte Bree und öffnete eine Dose mit gefüllten Weinblättern. „Oh! Köstlich“, rief sie. „Man könnte meinen, wir Kincannons haben Griechen unter unseren Vorfahren. Ich liebe griechisches Essen.“
„Das passt ja hervorragend zu dem Tempel. Der Stil ist doch griechisch? Oder römisch?“ Interessiert betrachtete Gavin die reich verzierten Säulen.
„Der Palace of Fine Arts wurde neunzehnhundertfünfzehn für die Panama-Pazifik-Ausstellung hier in San Francisco errichtet“, erklärte Bree. „Im ‚Weltausstellungsstil‘, wie ich es nenne. Gerade die leichten Übertreibungen gefallen mir besonders. Ursprünglich war vergängliches papierartiges Baumaterial verwendet worden, das schnell zerfallen sollte, um eine Art künstlicher Ruine zu schaffen. Aber die Konstruktion erwies sich als erstaunlich haltbar, und die Menschen gewöhnten sich daran. Als dann Jahrzehnte später der Verfall nicht mehr aufzuhalten war, erfolgte ein Neuaufbau aus haltbarem Material.“
Im Licht der untergehenden Sonne schimmerten goldene Glanzlichter in Brees Haar. Ihre Wangen waren noch immer leicht gerötet, was einfach zauberhaft aussah.
Doch Gavin widerstand der Versuchung, Bree zu küssen. „Woher weißt du das alles?“, fragte er.
„Es interessiert mich einfach. Und ich wohne ja lange genug hier.“
„Und willst du auch weiterhin hierbleiben?“, fragte Gavin. Würde sie bereit sein, ihm zuliebe ihren Lebensplan zu ändern?
„Ich weiß nicht“, überlegte sie. „Kommt ganz darauf an, wohin das Schicksal mich führt.“
„Als Fotografin kannst du überall arbeiten.“
Sie lachte. „Bisher habe ich doch erst einen einzigen Auftrag … Hoffentlich klappt alles.“
„Aber sicher! Es ist das Porträt für das San Francisco Magazin, stimmt’s?“
„Ja. Nächste Woche fotografiere ich Robert Pattinson. Ist das zu glauben? Ich bin so aufgeregt!“
„Merkt man dir aber nicht an“, sagte Gavin und reichte ihr eine Schale Oliven, aus der sie sich lächelnd bediente. „Musst du dazu nach New York fliegen?“
„Nein. Er kommt zu einer Filmpremiere an die Westküste. Das heißt, wenn er nicht doch noch absagt …“
„Wird er sicher nicht! Schließlich ist er Profi. Und ich weiß, dass du deine Sache gut machen wirst. Schon bald wird dein Erfolg nicht mehr aufzuhalten sein.“
„Eins nach dem anderen“, entgegnete Bree. „Erst mal muss die Aufnahmesession glattgehen. Ich fotografiere auf Film, nicht digital. Vielleicht ist deshalb die Wahl auf mich gefallen.“
„Wohl eher, weil du richtig gut bist! Genieße es einfach“, riet er und streichelte ihren Arm. Der Stoff ihres Kleides fühlte sich so weich an und schmiegte sich um ihre Figur. Deutlich spürte Gavin seine Sehnsucht erwachen. Wie gerne hätte er Bree an sich gezogen …
Alles zu seiner Zeit, beschwichtigte er
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