Fuer eine Million Naechte mit dir
Reaktion.
Pünktlich um sieben klingelte es.
Mit klopfendem Herzen schritt sie über den glatten Holzfußboden ihres Studios und öffnete die Tür.
„Hallo Bree …“ Sprachlos sah Gavin sie an.
„Hallo Gavin“, erwiderte sie und lächelte. Seit dem Abend in der Rosa Lounge duzten sie einander. „Wie war es in der Firma?“
„Gut. Alles ist bestens gelaufen. Du siehst verändert aus.“
„Ein bisschen“, sagte sie schulterzuckend und ging voraus in die Wohnung. Sie schmunzelte. „Das Kleid ist neu.“
„Steht dir wirklich ausgezeichnet.“
Täuschte sie sich, oder klang seine Stimme tiefer, als er das sagte? Dabei sah er selbst umwerfend gut aus in seiner dunklen Hose und dem weißen Hemd mit feinen hellen Nadelstreifen. „Danke. Warte kurz …“ Sie hängte sich die perlenbesetzte Tasche, die ihrer Mom gehört hatte, über die Schulter. „Ich bin schon gespannt auf die Ausstellung.“
„Ich auch.“ Unentwegt sah er sie an.
„Alles in Ordnung?“, fragte Bree.
„Ja, alles klar“, versicherte er, senkte die Lider – und betrachtete ihr neues Kleid, das der Rundung ihrer Hüfte schmeichelte.
Ja, er findet mich attraktiv! dachte Bree voller Freude.
So hatte sie noch nie empfunden. Sie dachte an Elles Tipps und straffte die Schultern. Dabei hoffte sie inständig, Gavin würde ihr die Aufregung nicht anmerken. Ihr Herz klopfte bis zum Halse.
Gavin räusperte sich. „Mein Wagen steht vor der Tür.“
Arm in Arm betraten sie wenig später die Razor Galerie. Mit ihren neuen Schuhen war Bree fast so groß wie Gavin.
Wieder zogen sie die Blicke auf sich, aber dieses Mal wurden sie beide bewundert, er und sie. Nun erschien Bree niemandem mehr als unscheinbares Mauerblümchen! Im Gegenteil, die Männer waren von ihr fasziniert.
Sie warf den Kopf mit den dichten weichen Locken zurück und nahm sich ein Glas Weißwein. „Wollen wir uns die Bilder ansehen?“, fragte sie, und selbst ihre Stimme klang dunkler und voller als sonst.
Als hätte Bree sich in jeder Hinsicht in ihr attraktiveres Selbst verwandelt.
Bei den Bildern handelte es sich um großformatige Drucke, auf denen zumeist Menschen auf Partys zu sehen waren. Durch die satten Farben wirkten die Aufnahmen regelrecht mitreißend. „Mir kommt es vor, als könnte ich die Musik hören“, sagte Bree und betrachtete ein tanzendes Pärchen in sommerlicher Kleidung. Die Fotos waren so klar, dass der Eindruck entstand, die Haut der beiden berühren zu können.
„Darum gefallen mir Dougs Fotos so gut“, sagte Gavin. „Weil sie alle Sinne ansprechen. Ich hoffe, dass ich ihn für eine Wodkawerbung gewinnen kann. Normalerweise vermittelt ein Stück Papier nicht so leicht die Aussage ‚Trink mich‘, aber Doug schafft selbst das.“
Unauffällig deutete er auf den Fotografen, einen nicht sehr großen mageren Mann mit vielen Piercings, einem spitzen Bärtchen und lebhaften Gesten und Bewegungen.
„Sieht nach typischem Künstler aus“, flüsterte Bree. „Vielleicht sollte ich mir auch die Nase piercen lassen? Was meinst du dazu?“ Fragend neigte sie den Kopf zur Seite und verbiss sich ein Lachen.
„Nein! Deine Nase sieht wunderbar aus, auch ohne das.“ Als Gavin sie mit seinen warmen grauen Augen ansah, begann Brees Haut zu prickeln. „Und deine Augen sind grün“, fügte er hinzu.
„Ja. Ich trage Kontaktlinsen“, gab sie zu. Farbige. Auch eine Idee von Elle.
„Sieht toll aus ohne die Brillengläser.“
„Wir wollten uns lieber die Fotografien anschauen. Sonst werde ich noch eingebildet …“
Aber es war ein gutes Gefühl, Bewunderung zu spüren, wie Bree sich eingestand. Während Gavin neue Weingläser holte, sprach sie ein hochgewachsener Mann mit blonder Igelfrisur an und unterhielt sich mit ihr über die Bilder.
Als Gavin zurückkam, sprach sein Gesichtsausdruck Bände …
Er musste Bree von hier wegbringen.
Gavin kannte den Mann, der bei Bree stand: ein Finne, mit dem er schon einmal bei einem Projekt zusammengearbeitet hatte. „Hallo Lars. Wie geht’s?“
„Danke gut, Gavin“, antwortete Lars und wandte sich wieder Bree zu. „Sie sind also auch als Fotografin tätig?“
„Ja“, sagte Bree und lächelte.
Jetzt erst fiel Gavin auf, wie voll und sinnlich ihre Lippen waren.
„Bisher allerdings nicht als Profi.“
„Bree und ich wollten gerade essen gehen“, mischte Gavin sich ein.
Kein Wunder, dass Bree die Blicke aller Männer auf sich zog. Schon allein, weil sie hochgewachsen war, fiel sie auf, und in
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