Fuer eine Million Naechte mit dir
Sorgen um Gavin. Er wird beruflich schon wieder Fuß fassen. Männern wie ihm stehen viele Wege offen.“
„Auf diesem Gebiet scheinst du dich ja gut auszukennen.“
„Allerdings. Was willst du denn jetzt machen?“
„Weiß ich noch nicht genau“, antwortete Bree wahrheitsgemäß. Aber selbst wenn sie es gewusst hätte, hätte sie es vermutlich für sich behalten, denn vertrauen konnte sie Elle nun nicht mehr. Sie hatten so viel Spaß miteinander gehabt, und dann hatte sich herausgestellt, dass die Freundin ebenso mit verdeckten Karten spielte wie Gavin.
Gavin … ihr Mann.
„Auf jeden Fall lasse ich mich scheiden. Oder meine Ehe annullieren, für nichtig erklären, aufheben – oder was auch immer. Solche Blitzhochzeiten gibt es hier öfter. Bestimmt bin ich nicht die erste Braut in San Francisco, die am nächsten Morgen aufwacht und sich fragt, wie es so weit kommen konnte.“
„Ich finde nach wie vor, dass du Gavin nicht aufgeben solltest.“
„Elle, ein Mann, der mich aus finanziellen Gründen heiratet, ist seit meiner frühesten Jugend mein Albtraum. Ich kann Gavins Verhalten nicht verzeihen.“
„Wir haben alle unsere Gründe, die jemand anderes nur schwer nachvollziehen kann.“
„Da hast du recht.“
„Denk an deine eigene Verwandlung“, scherzte Elle zur Aufmunterung. „Ist doch ein Riesenunterschied, oder?“
„Ja, das muss ich zugeben. Aber bin ich dadurch glücklicher geworden?“ Bree lachte. „Manchmal glaube ich, eher im Gegenteil. Aber ich mache lieber Schluss jetzt. Ich muss weiterfahren und die Katzen füttern.“
Sie legte auf und schaltete das Handy ab.
Gavin hatte nicht angerufen. Vielleicht machte er sich nicht einmal die Mühe, nach ihr zu suchen. Stattdessen überlegte er vermutlich, wie er das Geld behalten konnte. Wahrscheinlich war er längst bei ihrem Vater und versuchte, ihn auf seine Seite zu ziehen. Wer weiß, vielleicht würde das sogar gelingen.
Denn Bree hatte oft das Gefühl gehabt, ihrem Vater nicht viel zu bedeuten. Geld schien ihm wichtiger zu sein.
Bree wischte sich die Tränen ab und fuhr wieder auf die Autobahn. Oben in Napa würde sie sich in Ruhe ihre nächsten Schritte überlegen können. Vielleicht würde sie aus San Francisco wegziehen, ehe sich herumsprach, was ihr widerfahren war. Die Leute würden über sie lachen.
Schon vorher war es nicht immer angenehm gewesen – als unverheiratete Erbin. Aber jetzt war sie einem Mann auf den Leim gegangen, dem es nur ums Geld gegangen war – das war ein gefundenes Fressen für die Presse!
Am besten würde sie gleich als Einsiedlerin in den Bergen von Napa bleiben.
Einsiedler konnten doch Katzen halten, oder?
Gavin parkte vor dem Haus der Kincannons. Im Erdgeschoss brannte Licht, aber oben, in Brees Studio, war alles dunkel. Vielleicht war sie unten und redete mit ihrem Vater.
Während Gavin zum Eingang ging, schmerzte ihn jeder Muskel vor Sehnsucht nach ihr.
Er wollte ihr sagen, dass alles nicht so schlimm war, wie sie meinte, und dass es ihm nicht um das Geld ging, sondern um sie.
Zu Gavins Überraschung öffnete Elliott Kincannon persönlich die Tür. Er trug eine dunkle Hausjacke, mit der er wie ein Adliger aus dem neunzehnten Jahrhundert wirkte.
„Hallo Gavin, komm rein. Wie läuft es denn so mit Bree?“
Also wusste er noch nichts.
„Nicht so gut, fürchte ich. Sie hat das mit unserem Deal herausgefunden.“
„Herrje, jetzt regt sie sich wahrscheinlich fürchterlich auf.“ Mr. Kincannon führte Gavin in die Eingangshalle mit dem schwarz-weißen Marmorfußboden, vorbei an polierten Holzsäulen und alten Ölgemälden. „Das wird schon wieder.“
Gavin atmete tief ein. Die unsensible Art des alten Mannes ärgerte ihn. Andererseits, hatte Gavin nicht ebenfalls gehofft, dass sich alles möglichst schnell wieder einrenkte?
Und jetzt wusste er nicht einmal, wohin Bree verschwunden war. „Ist sie nicht hier?“, fragte er besorgt.
„Hier? Natürlich nicht. Sie ist doch jetzt mit dir verheiratet. Sicher wartet sie in deinem kleinen Nest auf dich.“
Gavin zog eine Augenbraue hoch. Kleines Nest? Als solches konnte man sein Loft eigentlich nicht bezeichnen. Aber wer ein Haus besaß, hielt sich eben für etwas Besseres.
„Wir waren bei Iago zum Essen, als Bree mir eröffnete, dass sie von unserer Vereinbarung weiß. Dann ist sie aufgestanden und gegangen. Sie war wirklich entsetzt.“ Gavin schob die Hände in die Taschen. Während er hier mit ihrem Dad Zeit vertat, war Bree
Weitere Kostenlose Bücher