Für eine Nacht oder für immer: Sex wie Zimt & Zucker
fünfstelligen Zahlencode beim Lift erneut eingebe, und betritt mit mir den Aufzug.
Wenn das Loft nicht im obersten Stock liegen würde, hätte ich die Treppe genommen.
In diesem kleinen Raum, ganz alleine mit ihm, komme ich mir irgendwie komisch vor. Und die Situation, dass wir beide so tun, als würden wir uns nicht kennen, erleichtert die Sache nicht gerade. Mir liegen tausend Fragen und Wörter auf der Zunge, sie herunterzuschlucken fühlt sich im Hals wie Glassplitter an. Doch mir bleibt nichts anderes übrig. Schließlich war es meine Entscheidung die Nacht zu verleugnen. Die Stimmung zwischen uns knistert und ist sexuell aufgeladen. Verkrampft halte ich die Mappe fest, sehe auf einen nicht wirklich vorhandenen Punkt an der silbernen Aufzugtüre und hoffe, dass wir die Besichtigung möglichst schnell hinter uns bringen. Die ganze Zeit wünsche ich mir genau diesen Mann an meine Seite und jetzt, wo er da ist, will ich einfach nur noch die Flucht ergreifen. Ich spüre seine Blicke, die meinen Körper verschlingen, seine Nähe raubt mir den Atem, am liebsten würde ich mich zu ihm umdrehen, meine Hände durch sein Haar gleiten lassen und mich begierig an seinen Körper pressen, während sich unsere Zungen zu einem wilden Tanz treffen. Kurz bevor ich schwach werde und meinen Wunschtraum in die Realität umsetzen kann, rettet mich das leise Surren der aufgleitenden Lifttüren. Nachdem ich meine Lungen mit frischem Atem versorgt habe, betrete ich den Eingangsbereich des Lofts. Der weiße Feinsteinboden, der sich über die kompletten 230 Quadratmeter Wohnfläche erstreckt, wirkt edel und kalt. Das Klackern meiner Absätze durchbricht die Stille. Froh darüber, dass ich so gut wie alle wichtigen Daten im Kopf habe, führe ich ihn kompetent und nach außen hin mehr als ruhig durch die einzelnen Räume. „Die Küche und die Badezimmereinrichtung sind im Kaufpreis enthalten.“ Ich spüre, dass er sich mir zuwendet. „Und was ist mit der Maklerin?“
Oh oh
, anscheinend ist meine Gnadenfrist abgelaufen. Unsere Blicke treffen sich, nervös lecke ich mir über die Unterlippe. „Die ist nicht käuflich.“
Oh Mist!
Bei jedem anderen hätte diese Antwort bestimmt als Ablehnung gereicht, bei Maik dagegen...
„Bist du dir da ganz sicher, Sabrina?“ Mittlerweile steht er so nah vor mir, dass sein Atem meine Lippen streift. Seine Hand streicht leicht über meine Wange, während mein verräterischer Körper automatisch auf ihn reagiert. Gerade als ich ihm mit einem unmissverständlichen ‚Ja’ antworten möchte, spüre ich seine festen, warmen Lippen auf den meinen. Fordernd und doch schmerzlich sanft dringt seine Zunge in meine Mundhöhle ein. Mit aller Kraft versuche ich der süßen Invasion seiner Zunge zu widerstehen, doch mein Körper gehorcht mir nicht mehr. Bittersüße Leidenschaft ergreift Besitz von mir, während ich versuche ihm nicht um den Hals zu fallen. Was hat dieser Mann nur an sich, dass ich ihm nicht widerstehen kann?
Sein Geruch steigt mir in die Nase und benebelt meine Sinne. Das Aufeinandertreffen unserer Zungen, unser vermischter Atem und sein leichtes Knurren schubsen mich über die letzte Klippe des Widerstands. Seufzend erwidere ich seinen Kuss, streiche ihm durch seine vollen Haare, presse mich hemmungslos an seinen harten Körper.
Lustvolle Sekunden verwandeln sich in leidenschaftliche Minuten, mein Hirn ist wie leergefegt, während sich die Romantikerin in mir stöhnend der Lust ergibt. Seine Arme stützen meine wackeligen Beine, seine warme Hand legt sich auf meinen Po.
Unser Kuss verlangsamt sich, kommt zu einem süßen, alles eröffnenden Ende. Das Grau seiner Augen ist vor Leidenschaft verdunkelt, mein Atem kommt stoßweise, während sich mein Puls in meinen Venen überschlägt. „Die Besichtigung ist beendet, ich nehme das Loft, mitsamt des kompletten Inhalts.“ Sein Blick sagt mir, dass er damit nicht nur die Möbel meint. „Wie gesagt, ich bin nicht käuflich.“ Seine Körperhaltung verändert sich, ich sehe, wie er sich gerader hinstellt. „Das letzte Mal warst du es!“
Verärgerung schwingt in seiner Stimme mit. „Das war eine Ausnahme.“ Ich sehe, wie sich seine Gedanken überschlagen, bis der Ausdruck des Verstehens über sein Gesicht huscht.
„Du hast mir diese E-Mail geschickt.“ Mir war klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis er dahinterkommt. „Ja, das war ich, diese Nacht war ein Fehler, ein einmaliger!“ Die Einsamkeit des Lofts spielt ihm in
Weitere Kostenlose Bücher