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Fuer eine Nacht und fuer immer

Fuer eine Nacht und fuer immer

Titel: Fuer eine Nacht und fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Oliver
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dass du mir heute Nachmittag ein paar deiner Kreationen vorführst. Eine Art Privatvorstellung.“
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie sie die Arme vor der Brust verschränkte. „Mich in einem Raum voller Leute zur Schau zu stellen, ist nicht mein Ding, egal, was ich anhabe.“
    „Ich bin kein Raum voller Leute.“
    „Aber ich weiß nicht einmal, ob ich es für dich tun könnte.“
    „Aber sicher. Weißt du noch, in Melbourne?“ Er wusste es noch sehr gut. Bei dem Gedanken daran, wie sie sich ihm hemmungslos hingegeben hatte, wurde ihm heiß. „Du kannst dich gehen lassen, wenn du es nur willst.“
    „Vielleicht habe ich Angst davor“, sagte sie leise, während er vor dem abgelegenen Restaurant parkte. „Vielleicht habe ich Angst vor meinem neuen Ich.“
    „Das brauchst du nicht“, sagte er und nahm ihr die Sonnenbrille ab, um die Silbersprenkel in ihren Augen zu sehen. Die knalligen Farben ihres neuen Kleides ließen Charlottes leichte Sonnenbräune besser zur Geltung kommen. „Ich mag dein neues Ich. Sehr sogar.“
    Sie sah ihn mit großen Augen an. „Das macht mir vielleicht auch ein wenig Angst.“
    Unheimlicherweise drückten ihre Worte genau das aus, was auch er empfand. „Keine Sorge“, versuchte er sie und auch sich selbst zu beruhigen. „Du brauchst dich nicht zu verändern.“ Er fuhr mit den Fingern durch ihr Haar und streichelte ihr Kinn. „Aber es kann nicht schaden, wenn du auch mal eine andere Seite von dir auslebst. Vielleicht hilft dir das, dein Leben von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten, wenn du wieder nach Hause kommst.“
    „Vielleicht“, antwortete sie. Plötzlich schien sie zu beschließen, nicht weiter so grüblerisch zu sein, und öffnete die Tür. „Das sind aber eine Menge Vielleichts.“ Als der Duft von Gegrilltem herüberwehte, atmete sie tief ein. „Ich verhungere.“
    Alles war perfekt – das Essen, das angenehme Wetter, dass sie bei ihm war. Nach dem Essen machte sich Charlotte im Waschraum hinter dem Restaurant frisch, während Nic die Rechnung zahlte und ein paar Worte mit dem Restaurantbesitzer wechselte, der ein Freund von ihm war. Dann sah er sich nach Charlotte um und entdeckte sie am Strand – sie sammelte Muscheln.
    Er lief ihr hinterher und genoss den Anblick ihrer geschmeidigen Bewegungen und ihrer langen, schönen Beine. Ihr Haar hatte sie unter dem Sonnenhut hochgesteckt. Sie würde sich die Schultern verbrennen. Gerade dachte Nic, dass er Sonnencreme hätte mitnehmen sollen, als er auf einen Mann aufmerksam wurde, der sich ihr näherte.
    Als er sah, dass Charlotte stehen blieb und mit dem Reporter sprach – nach dem Teleobjektiv an seiner Kamera zu urteilen musste es ein Reporter sein – beschleunigte Nic seine Schritte. Der Reporter musste wohl Nics Blick gespürt haben, denn er verzog sich in Richtung Parkplatz.
    Und Nic folgte ihm.
    „Hey, Sie!“, rief Nic, stellte sich vor den Mann und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. „Wenn ich Sie noch einmal in ihrer Nähe sehe, werde ich Sie wegen Belästigung anzeigen.“ Er bebte vor Wut. „Vielleicht zeige ich Sie auch einfach so an.“
    „Hey, was haben Sie denn für ein Problem?“, kläffte der Reporter. „Ms Dumonts neuster Besitz …“ Er musterte Nic genauer. „… Mr Russo. Ich vergesse nie ein Gesicht.“
    „Ich auch nicht. Was sie im Urlaub macht, ist ihre Privatangelegenheit, und wenn du nicht auf der Stelle verschwindest, bekommst du es mit mir zu tun.“
    Die Augen des Reporters leuchteten auf, als er zwischen Charlotte und Nic hin und her sah. „So, so. Privatangelegenheit.“
    „Genau, Privatangelegenheit, also mach dich vom Acker.“
    „Wie Ihre Geliebte vor ein paar Jahren? Wie hieß sie noch? Es wäre klüger, sich mit der Presse gutzustellen, Mr  Russo.“ Unangenehm grinsend ging er zu seinem Wagen.
    Nic wartete, bis er weggefahren war, bevor er sich wieder Charlotte zuwandte, die das Geschehen mit ernster Miene verfolgt hatte.
    „Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt, als er bei ihr angekommen war. Plötzlich machte er sich Sorgen. Er hätte den Reporter nicht so sehr reizen dürfen; was, wenn seine Drohung auf Charlotte zurückfiel?
    „Alles in Ordnung. Er war harmlos.“ Sie lächelte. „Scheinbar kann ich der Presse selbst hier nicht entkommen.“
    „Was hat er dich gefragt?“, wollte Nic wissen. „Was hast du ihm gesagt?“
    „Nur, dass mir Fidschi sehr gut gefällt.“
    Obwohl sie ihre Sonnenbrille aufhatte, konnte Nic sehen, wie ihre

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