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Fuer eine Nacht und fuer immer

Fuer eine Nacht und fuer immer

Titel: Fuer eine Nacht und fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Oliver
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waren das für selbstzerstörerische Gedanken?
    Auch sie ließ ihren Kopf sinken und sah zu den Sternen hinauf. „Ich reise sowieso bald ab, darum ist es ohnehin bald vorbei. Wenn du immer noch …“ Sie hielt inne. Denn sie hatte keine Ahnung, was er gerade dachte.
    „Zwei Wochen. Ich kann mir meine Zeit frei einteilen und du bist im Urlaub. Wenn du magst, können wir die Zeit gemeinsam verbringen.“ Er griff nach ihrer Hand, blickte aber weiterhin gen Himmel. „Was meinst du?“
    „Eine Ferienromanze?“ War sie dazu in der Lage? Konnte sie sich auf eine Liebelei einlassen, wenn sie wusste, dass es kurze Zeit später vorbei sein würde? Sie hatte noch nie eine Affäre gehabt …
    „Warum nicht? Der Ort eignet sich perfekt dafür. Und dazu ein Mann, der dich glücklich macht, wann immer du glücklich gemacht werden willst, und dich in Ruhe lässt, wenn du allein sein möchtest. Das wird dir guttun.“
    „Meinst du?“
    „Es wird uns beiden guttun. Ich werde dein Teilzeit-Reiseführer mit weiteren Qualitäten, und du wirst meine Muse.“
    „Teilzeit-Reiseführer mit weiteren Qualitäten.“ Sie sah ihn an. „Klingt nicht besonders romantisch.“
    Auch er sah sie nun an. „Vertrau mir, ich kann auch romantisch sein.“
    Darauf hätte sie gewettet. Das Problem war nur – wenn er romantisch wäre, wie sollte sie heil aus der Sache herauskommen?
    Nachdem er Charlotte zu ihrem Bungalow gebracht hatte, setzte sich Nic mit einer Dose Bier auf den Balkon. Er fand keine Ruhe. Während er die Dose öffnete und sie zur Hälfte leertrank, starrte er gen Horizont, wo er die Lichter eines Schiffes blinken sah.
    An jedem anderen Ort wäre er noch mit auf das Zimmer der Frau gegangen, um den Rest der Nacht mit ihr zu verbringen, doch er musste an seine Position im Vaka Malua denken. Er wusste, dass Charlotte damit gerechnet hatte, dass er sie mit zu sich nehmen würde. Das hatte er an ihrem Blick gesehen, als sie am Strand entlang zurückgegangen waren, anstatt die paar Schritte zu seinem Haus hinaufzugehen.
    Wir. Mit diesem Wort hatte sie das altbekannte Gefühl in ihm ausgelöst, in die Enge getrieben zu werden. Es war gleichbedeutend mit etwas Längerem, mit Bindung.
    Das war nichts für ihn. Und er hielt es für das Beste, das auch ganz offen zu sagen, um keine falschen Erwartungen zu wecken. Er nahm einen großen Schluck und begann, auf dem Balkon auf und ab zu gehen. Zumindest war er ehrlich, und Charlotte hatte gesagt, dass sie das an ihm schätzte.
    Also ein paar Wochen … Romantisch musste nicht unbedingt kompliziert heißen. Er wusste, was den Frauen gefiel, und es erfüllte ihn mit Stolz, dass sie bei ihm nie zu kurz kamen. Sie kannten seine Regeln und spielten nur zu gerne mit.
    Natürlich hatte es ein paar Ausnahmen gegeben; Frauen, die versucht hatten, sich in sein Leben einzuschleichen, indem sie für ihn gekocht und ihm Geschenke gemacht hatten und manchmal sogar in Tränen ausgebrochen waren. Doch er war immun gegen solche Tricks.
    Aber Charlotte war ganz anders als alle Geliebten, die er gehabt hatte. Sie war nicht nur witzig und geistreich und sinnlich, sie war mehr . Mehr als die sexuell aufgeweckte Frau, die zu sehen sie ihm erlaubt hatte. Er hatte auch ihre Schüchternheit und Unsicherheit gesehen, die sie zu verbergen suchte. Sie hatte gerade eine ernsthafte Beziehung hinter sich, was sie empfänglich für unverbindliche Typen wie ihn machte. Sie hatte versucht, ihn dazu zu bringen, über seine Vergangenheit zu sprechen. Wollte ihn trösten. Ihn verstehen. Und in einem unvorsichtigen Moment hatte er sich sehr verlockt gefühlt.
    Doch da war diese problematische Sache mit dem Vertrauen. Die tolle, schöne, verschlagene Angelica hatte ihn gelehrt, dass Menschen nicht immer die waren, für die man sie hielt. Seine Finger krampften sich um die Bierdose.
    Nur weil er und Charlotte ein tieferes Verhältnis zueinander hatten, bedeutete das nicht, dass er gleich die Hochzeitskapelle des Resorts buchen würde. Ein paar Wochen Genuss, und dann würde er sich wieder dem zuwenden, was er man besten konnte. Arbeiten.
    Er streckte sich auf dem Rattansofa aus, atmete tief den dumpfen Nachtgeruch des Gartens ein und lauschte dem beruhigenden Rauschen des Meeres.
    Vielleicht schlief auch sie noch nicht. Vielleicht lag sie mit ihrer Perlenkette um den Hals im Bett und durchlebte ihren leidenschaftlichen Abend noch einmal. Ob sie sich wohl selbst berührte und dabei daran dachte, wie er sie berührt hatte?
    Viel,

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