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Für eine Nacht

Für eine Nacht

Titel: Für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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Welt um sich herum zu vergessen. Leider konnte er sich diesen Luxus nicht erlauben. Rasch schlang er den Gürtel um einen Baumstamm und befestigte das alte Halstuch, das dem Hund als Halsband diente, an der Gürtelschnalle. »So. Das hätten wir. Weglaufen kann er uns jetzt nicht mehr.«
    Sloane starrte auf den Hund hinab, der Chase mit Blicken erdolchte. Offenbar passte es ihm ganz und gar nicht, angebunden worden zu sein. Dann sah sie Chase an. »Wow. Ich bin beeindruckt. Ich dachte, nur Pfadfinder würden solche Knoten zustande bringen.«
    Chase blickte ihr in die schimmernden Augen. Eine Mischung aus Überraschung, Furcht, Verwirrung und ... Erinnerungen spiegelte sich darin wider. Zumindest kam es ihm so vor. »Gerade du solltest doch am besten wissen, dass ich kein Pfadfinder bin.«

    »Ich weiß überhaupt nichts über dich. Nur dass du mich in einer Bar in Washington angesprochen hast und mir dann bis hierher gefolgt bist.«
    »Das ist ein Irrtum, aber ich habe jetzt keine Zeit, dir alles zu erklären.« Er zog sein Handy aus der Tasche, tippte eine Nummer ein und sprach kurz mit seinem Bruder Rick. Zwar war die Feuerwehr schon vor dem Haus vorgefahren und die Polizei würde nicht mehr lange auf sich warten lassen, aber Chase wollte, dass sich sein Bruder persönlich um diese Angelegenheit kümmerte.
    Nachdem er das Gespräch beendet hatte, blickte er Sloane an. Im Moment stand sie noch unter Schock und kam daher gar nicht auf den Gedanken, ihn zu fragen, wie er sie gefunden hatte, aber dieser Zustand würde nicht lange anhalten. Auch ihm lagen einige Fragen auf der Zunge. Zum Beispiel, was sie in dem alten Haus gesucht hatte. Und was sie von einem eigenbrötlerischen Exzentriker wie Samson wollte.
    Während er die zitternde Sloane musterte, wurde ihm mit einem Mal bewusst, wie knapp sie dem Tod entronnen war. Beinahe hätte er sie verloren. Ohne nachzudenken, nahm er sie in die Arme, um sie zu wärmen. Als sich ihre Lippen trafen, erkannte er, dass er sich schon wieder belogen hatte. Er wollte sie.
    Sie fühlte sich so vertraut an. Weich, einladend und nur allzu bereit, sich in ihm zu verlieren. Seine Zunge erforschte hungrig ihren Mund, und sie antwortete mit einem leisen Stöhnen, ehe sie seinen Kuss voller Leidenschaft erwiderte.
    Sein Körper stand augenblicklich in Flammen, und die Welt um ihn herum schrumpfte auf diesen einen Moment, auf diese eine Frau zusammen.
    Er vergrub die Hände in ihrem Haar und zog sie enger an
sich, doch gleichzeitig hörte er ein diskretes Hüsteln. »Entschuldigung, aber hat hier jemand die Polizei gerufen?«
    Sloane löste sich hastig aus Chases Umarmung, und die Welt nahm wieder Formen an.
    Chase zwang sich, den Blick von Sloane abzuwenden, die rot angelaufen war und verlegen mit den Füßen scharrte, dann bemerkte er, dass sein jüngerer Bruder ihn mit unverhohlener Neugier anstarrte. »Danke, dass du so schnell gekommen bist«, sagte er, und nun, da er wieder bei Sinnen war, meinte er es auch so.
    »Ich gehöre zur Elitetruppe von Yorkshire Falls, das weißt du doch.« Rick grinste und tippte sich gegen die Schläfe. »Stets im Dienste der Bürger unterwegs.« Dann streckte er Sloane eine Hand hin. »Officer Rick Chandler«, stellte er sich vor.
    Sloane hörte auf, mit den Füßen im Schmutz herumzuscharren, und blickte auf. »Ich bin Sloane ...« Rasch berichtigte sie sich: »Ich meine, ich bin Faith. Ich ...« Sie zögerte, als wisse sie nicht, welchen Namen sie denn nun benutzen sollte.
    »Sloane Carlisle«, kam Chase ihr zu Hilfe. Ihr Erschrecken angesichts der Tatsache, dass er ihre wahre Identität kannte, entging ihm nicht. Aber ihm blieb nichts anderes übrig, als mit der Wahrheit herauszurücken.
    Rick musste alles über Sloane wissen, wenn er Chase dabei helfen sollte, sie während ihres Aufenthalts in Yorkshire Falls im Auge zu behalten. Dass Samsons Haus in die Luft geflogen war – noch dazu beinahe mit ihr darin –, erleichterte ihm diese Aufgabe nicht gerade. Aber er war entschlossen, sein Bestes zu tun, um sie zu beschützen, angefangen damit, dass er bezüglich Sloanes Anwesenheit am Tatort eine Nachrichtensperre verhängte.
    Seinem Bruder schien Sloanes Name nichts zu sagen, was
nicht weiter verwunderlich war. Obwohl Chase Nachforschungen über Senator Carlisle und seine Familie angestellt hatte, hatte er an jenem Abend in der Bar selbst keine Ahnung gehabt, welcher Fisch ihm da ins Netz gegangen war. Die Tochter des

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