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Für eine Nacht

Für eine Nacht

Titel: Für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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hätte, hätte längst das Weite gesucht. Ihr war nur nicht klar, warum Samson sein
Haustier zurückgelassen hatte. Der Hund hatte unterdessen beschlossen, den harten Burschen zu spielen, war zum Fuß der Erdgeschosstreppe gelaufen und kläffte jetzt wie verrückt.
    »Komm her, Dicker.« Sie klopfte sich auf die Schenkel, um ihn zu sich zu locken.
    Der Hund zeigte sich von ihren Bemühungen wenig beeindruckt.
    Aber sie würde das Haus nicht ohne ihn verlassen.
    Sie ging langsam auf ihn zu. Je weiter sie in das Dunkel vordrang, desto stechender wurde der Gasgeruch. Mach, dass du hier rauskommst. Dieses Mantra ging ihr unaufhörlich durch den Kopf. Sie würde es befolgen, aber zuerst musste sie den Hund holen.
    »Na komm schon, Mr. Dog, lass uns hier verschwinden.« Sie ging in die Hocke, und obgleich der Hund nicht aufhörte zu bellen, kam er auf seinen kurzen Beinchen auf sie zugelaufen.
    Mach, dass du hier rauskommst! Sloane packte den Hund und rannte auf die Tür zu. Doch sie kam nur bis zum Rasen vor dem Haus, dann ertönte eine laute Explosion, und sie wurde von der Druckwelle zu Boden gerissen.
     
     
    Chase vermutete, dass er Sloane in Norman’s Restaurant nur um wenige Minuten verpasst hatte. Izzy hatte sich lang und breit über den umwerfenden Rotschopf ausgelassen, der da in ihre Stadt geschneit und attraktiv genug war, um den Verkehr auf der Hauptstraße zum Erliegen zu bringen. Und sie hatte sich nach dem Stadtexzentriker Samson Humphrey erkundigt.
    Letzteres gab Chase Rätsel auf. Die Kinder von Yorkshire
Falls nannten Samson den ›Entenmann‹, weil er den größten Teil seiner Zeit im Park verbrachte, wo er die Enten und Gänse fütterte und sich mit ihnen unterhielt. Niemand schenkte ihm große Beachtung, nur Chases Mutter Raina und Charlotte, die beide ein großes Herz und eine Schwäche für den alten Einzelgänger hatten, kümmerten sich gelegentlich um ihn.
    Er konnte sich nicht vorstellen, was Sloane ausgerechnet mit Samson zu schaffen hatte, aber er gedachte, es herauszufinden. Izzy und Norman hatten ihr den Weg zu dem baufälligen Haus des alten Mannes am Stadtrand beschrieben, und das war kein Ort, an dem sich eine Frau allein aufhalten sollte. Nicht, weil Samson gefährlich war. Der alte Kauz war ebenso harmlos wie knurrig, aber er lebte in einem abgelegenen Gebiet, wo Motorradgangs ihr Unwesen trieben. Oft genug hatte sein Bruder Rick, Polizist von Beruf, dort Biker wegen Randalierens oder Trunkenheit verhaftet. Eine Frau hatte dort nichts verloren.
    Sloane hatte dort nichts verloren.
    Sloane, nicht Faith. Sloane, die Frau, die er in einer Bar aufgerissen und mit der er eine Nacht lang wilden, heißen Sex gehabt hatte, bevor ihre Stiefmutter, die zufällig die Frau des Vizepräsidentschaftskandidaten war, ihn gebeten hatte, sie im Auge zu behalten.
    Verdammter Mist!
    Wenn Chase Chandler schon beschloss, sein geruhsames Leben aufzugeben, dann in großem Stil. Seltsamerweise bedauerte er diesen Schritt immer noch nicht.
    Ihm gingen viele Fragen durch den Kopf, aber bereuen tat er nichts. Er hatte jedoch so eine Ahnung, dass es Sloane nicht gefallen würde, in der Zeitung zu lesen, dass sie einen wildfremden Mann aus einer Bar abgeschleppt hatte. Er
konnte sie gut verstehen, er wusste ja, wie ihm zumute sein würde, wenn er seine Lebensgeschichte in der Morgenausgabe wiederfinden würde.
    Aber jetzt lag erst einmal eine schwierige Aufgabe vor ihm. Er musste das Versprechen einlösen, das er Madeline Carlisle gegeben hatte. Aber wie er auf Sloane aufpassen und gleichzeitig seine Hände bei sich behalten sollte, war ihm ein Rätsel.
    »Verdammter Mist«, murmelte er. Diesmal laut.
    Als er seinen Truck auf die Zufahrt von Samsons Haus lenkte, sah er dort einen Mietwagen mit dem Kennzeichen eines anderen Staates stehen. Also war sie zumindest vernünftig genug gewesen, ihre Spuren so gut wie möglich zu verwischen.
    Er schob den Schalthebel auf Parkstellung und stieg aus. Er hatte vor, direkt ins Haus zu gehen; er wollte unbedingt herausfinden, weshalb Sloane Samson aufgesucht hatte. Doch stattdessen kam Sloane plötzlich zur Tür herausgerannt, und im nächsten Moment erfolgte eine Explosion, die ihn von den Füßen riss, sodass er unsanft auf dem Hintern landete.
    Als der erste Schreck verflogen war, sprang er auf und blickte sich um. Flammen schossen aus den Trümmern von Samsons Behausung hervor, gleichzeitig rappelte sich Sloane wenige Schritte von ihm entfernt vom Rasen hoch.
    Zum Glück

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