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Für eine Nacht

Für eine Nacht

Titel: Für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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ältere Frau grinste. »War mir ein Vergnügen.«
    Die Falten um ihre Augen und in ihrem offenen, freundlichen Gesicht zeugten nicht nur von ihrem Alter, sondern auch von ihrer Warmherzigkeit. Wenn alle Bewohner der Stadt so waren wie Izzy, dann musste ihre Mutter eine Reihe guter Erinnerungen mit Yorkshire Falls verbunden haben, dachte Sloane. Zumindest hoffte sie das.
    Aus einem Impuls heraus beschloss sie, die Zeit ihres Aufenthalts zu nutzen, um die Stadt besser kennen zu lernen. Sie würde sich die Geschäfte ansehen, sich mit den Leuten unterhalten und dabei hoffentlich auch noch mehr Informationen über Samson zusammentragen. »Wann macht Charlottes Attic auf?«, fragte sie Izzy.
    »Beth Hansen, die Geschäftsführerin, öffnet den Laden immer so gegen zehn. Nur wenn sie eine lange Nacht mit ihrem Freund hinter sich hat, kann’s auch schon mal viertel nach werden.« Izzy nickte wissend.
    Sloane merkte sofort, dass die ältere Frau darauf brannte, ein paar Klatschgeschichten zum Besten zu geben, aber sie würde ihre eigene Privatsphäre nie wahren können, wenn sie die anderer nicht respektierte. »Ich schau dann am besten später noch mal dort vorbei.«
    »Tun Sie das. Sie haben da richtig tolle Sachen, bei deren Anblick jedem Mann die Zunge aus dem Hals hängt, wenn Sie verstehen, was ich meine. Na ja, mein Norman ist über
dieses Alter hinaus.« Sie drohte ihrem Mann, der in der Küche am Herd stand, scherzhaft mit dem Finger.
    Das war schon mehr, als Sloane hatte wissen wollen, aber Izzy schnatterte schon weiter, ohne auch nur Atem zu holen. »Aber ein kräftiger junger Mann wie Chase ...« Sie hob vielsagend die Brauen. »Mehr muss ich dazu ja wohl nicht sagen.«
    Ganz bestimmt nicht , dachte Sloane. Aber Izzy meinte es nur gut, also lächelte sie ihr zu. »Ich werde Beth und Charlotte ausrichten, dass Sie eine sprechende Werbetafel sind.« Besser, sie suchte das Weite, bevor Izzy das Thema noch vertiefte.
    Als sie sich umdrehte und zur Tür gehen wollte, stieß sie mit einer Blondine zusammen, die ungefähr in ihrem Alter war. Sie umklammerte ihre Tüte fester, weil sie ihr aus der Hand zu gleiten drohte. »Entschuldigung.«
    »Nichts passiert.« Die andere Frau trat zur Seite, um Sloane vorbeizulassen. »Sie sind neu in der Stadt, nicht wahr?«
    Gut erkannt, dachte Sloane. Anscheinend fiel ein neues Gesicht hier sofort auf, ganz im Gegensatz zu Washington, wo sie jeden Tag andere Menschen sah.
    Sie nickte. »Ich bin aber nur auf der Durchreise.« Sie wollte nicht unhöflich sein, aber die Zeit verrann, und sie wollte nicht, dass Chase auf den Gedanken kam, sie wolle sich vor der bevorstehenden Aussprache drücken.
    Die hübsche Blonde lächelte. »Als ich nach Yorkshire Falls kam, wollte ich hier auch nur ein paar Tage bleiben, und dann bin ich hier hängen geblieben. Ich bin übrigens Kendall Sutton ... ich meine, Kendall Chandler.« Sie schüttelte den Kopf und lachte. »Ich muss mich erst an meinen neuen Namen gewöhnen. Ich bin nämlich frisch verheiratet«, erklärte sie.
    Sloane dämmerte, wer da vor ihr stand. »Sie sind Ricks Frau.«

    Kendall nickte lächelnd.
    »Ich bin Sloane ...«
    »Carlisle«, flüsterte Kendall. »Rick hat mir von Ihnen erzählt. Aber im Gegensatz zu den meisten Einwohnern dieser Stadt können Sie sich auf meine Diskretion verlassen.«
    Sloane gefiel Kendalls offene, herzliche Art. Ihr Instinkt sagte ihr, dass sie dieser Frau vertrauen konnte. Außerdem war sie mit Chases Bruder verheiratet, und die Chandlers schienen bei der Wahl ihrer Frauen guten Geschmack zu beweisen. »Ich weiß das zu schätzen«, erwiderte sie dankbar.
    Kendall hielt ihr die Tür auf. »Ich weiß ja nicht, wie lange Sie bleiben wollen, aber wenn Sie mal eine Freundin brauchen oder einfach nur mit jemandem reden wollen, dann rufen Sie mich an, ja?«
    »Mache ich.« Sloane war Ricks Frau von Anfang an sympathisch gewesen. Als sie zu ihrem Auto ging, erkannte sie, dass sie vieles an dieser hübschen kleinen Provinzstadt mochte, zum Beispiel die Menschen, die sie freundlich grüßten, wenn sie an ihr vorbeigingen, und die Tatsache, dass die Uhren hier langsamer tickten als in Washington.
    Und als sie die Auffahrt zu Chases Haus hinauffuhr und das Auto auf dem Hinterhof parkte, stellte sie fest, dass es ihr bei weitem am besten gefiel, zu ihm nach Hause zurückzukommen.

Neuntes Kapitel
    Eine Autotür fiel mit einem Knall ins Schloss, dann knarrte die Haustür, als sie geöffnet und gleich darauf

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