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Für eine Nacht

Für eine Nacht

Titel: Für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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diese Woche würde ein Artikel über die Explosion von Samsons Haus auf der Titelseite prangen.

    Samson – Sloanes Vater! Chase massierte sich den Nacken. Er konnte es immer noch nicht fassen. Und da Sloane und er unterbrochen worden waren, bevor sie ihm die Zusammenhänge hatte erläutern können, blieb ihm jetzt nichts anderes übrig, als seine eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen.
    Sloane war nach Yorkshire Falls gekommen, um Samson Humphrey ausfindig zu machen, einen Mann, dem sie noch nie zuvor begegnet war. Kurz darauf war sein Haus in die Luft geflogen, und Chases Mitarbeiter wollten wissen, warum die Polizei – Officer Rick Chandler im Besonderen – nicht den Namen der Frau bekannt gab, die Zeugin der Explosion gewesen war. Chase kannte den Grund. Er selbst hatte Rick gebeten, Sloanes Identität geheim zu halten. Er wollte nicht, dass sich in Windeseile die Nachricht verbreitete, dass Senator Carlisles Tochter am Ort des Geschehens war, weil sie unweigerlich Reporter überregionaler Blätter nach Yorkshire Falls locken würde. Chase wollte auf keinen Fall einen Skandal auslösen. Zumindest nicht, bis er sich einen Überblick über die Lage verschafft hatte.
    Den einzigen weiteren Anhaltspunkt bildete Madeline Carlisles Bitte an ihn, auf Sloane aufzupassen. Als Gegenleistung hatte sie ihm nicht nur eine kurze Unterredung, sondern ein Exklusivinterview versprochen. »Wenn es wichtige Neuigkeiten aus dem Lager meines Mannes gibt, werden Sie es zuerst erfahren«, hatte sie ihm zugesichert. Und dann diese verdammte Explosion und Sloanes Enthüllung. All das hing irgendwie zusammen, da war er ganz sicher.
    Und die Antworten auf seine Fragen konnte ihm nur die Frau oben in seinem Bett geben.
    Aber er wollte ihr keine Unannehmlichkeiten bereiten, aus Gründen, über die er lieber nicht näher nachdenken wollte. »Lucy!«, rief er laut.

    Lucy kam auf ihn zugelaufen. Trotz ihres Alters wirkte sie so frisch und lebhaft wie ein junges Mädchen. Nicht zuletzt deswegen kamen sie und Raina so gut miteinander aus. »Ja, Chef?«
    »Sorg dafür, dass in dem Artikel nur die Bezeichnung unbekannte Frau verwendet werden soll, bis die Cops ihren Namen preisgeben. Keine Vermutungen, keine Beschreibungen, egal, was unsere Jungs zu wissen glauben«, fügte er mit fester Stimme hinzu.
    Lucy nickte. »Darf ich dir eine Frage stellen?«
    »Seit wann fragst du um Erlaubnis?«, gab er trocken zurück.
    Lucy arbeitete seit dem Tag, an dem er die Zeitung übernommen hatte, eng mit Chase zusammen. Davor war sie die unentbehrliche Stütze seines Vaters gewesen. Sie hatte ihren eigenen Kopf, nahm nie ein Blatt vor den Mund und hatte freien Zugang zu seiner Wohnung, um ihn holen zu können, wenn er gebraucht wurde. Nun, da Sloane bei ihm wohnte, würde er das allerdings ändern müssen.
    Sie klemmte sich einen Bleistift hinter das Ohr, ohne ihr perfekt frisiertes Haar durcheinander zu bringen. »Es geht um eine Grundsatzfrage.«
    Chase seufzte resigniert. »Was möchtest du wissen, Luce?«
    »Na ja, die Jungs haben da schon Wetten abgeschlossen ...« Sie wich seinem Blick aus. »Sieht so aus, als würde sich die gesamte Belegschaft daran beteiligen.«
    Er hob eine Braue. »Worum geht es bei diesen Wetten?«, fragte er, obwohl er fürchtete, die Antwort bereits zu kennen.
    Lucy wand sich wie ein Aal. »Weißt du, du hast doch bislang noch nie eine Frau hierher gebracht ... und da fragen wir uns eben, ob sie jetzt diejenige ist, die den Vogel abgeschossen hat.«

    Chase stöhnte. Er hatte zeit seines Lebens größten Wert darauf gelegt, sein Privatleben unter Verschluss zu halten. Wenn er in Yorkshire Falls eine Frau mit zu sich nach Hause nahm und die Nacht mit ihr verbrachte, wusste am nächsten Morgen die ganze Stadt davon. Seine Beziehung zu Cindy dauerte zwar nun schon eine ganze Weile an, aber da sie sich ausschließlich in ihrer Wohnung in Harrington trafen, hatten Leute wie Lucy und seine ständig vor Neugier platzende Mutter nichts davon mitbekommen – und ihn in Ruhe gelassen.
    Wie hatte er sich nur einbilden können, Sloane bei sich unterbringen zu können, ohne dass jemand Wind davon bekam? Verärgert schüttelte Chase den Kopf. »Scheiße.«
    Lucy ließ seine Verstimmung kalt. »Jedenfalls dachte ich, du würdest mir aus alter Freundschaft einen kleinen Insidertipp geben«, fuhr sie mit gedämpfter Stimme fort. »Schließlich bin ich diejenige, die euch zuerst im Schlafzimmer gehört hat.«
    Peinlich berührt spürte

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