Für eine Nacht
Versuchung nicht länger widerstehen. Er beugte sich vor, zog sie an sich und küsste sie.
Sie stöhnte leise, ihre Lippen öffneten sich, und sie schmiegte sich enger an ihn. Er übernahm die Führung, rollte sich auf den Rücken und zog sie auf sich, aber sie war offenbar
nicht gewillt, sich so einfach zu ergeben. Sie bedeckte seinen Hals mit heißen, feuchten Küssen, dann schob sie sein Hemd hoch und ließ die Lippen über seine Brust wandern.
Und dann umkreiste sie mit der Zungenspitze seine Brustwarze, ehe sie sacht daran zu knabbern begann.
Eine sengende Hitze breitete sich in seiner Lendengegend aus. »Großer Gott!« Er bäumte sich so heftig unter ihr auf, dass er sie beinahe abgeworfen hätte.
»Irgendjemand erkundigt sich nach Samson«, sagte sie dann völlig unerwartet und hob den Kopf.
»Tolles Timing, Baby, das muss ich schon sagen. Woran erinnerst du dich sonst noch?«
Sloane schüttelte den Kopf. Ein paar vorwitzige Locken ringelten sich um ihr Gesicht, und von ihrem Make-up war nicht mehr viel zu sehen. Obwohl sie zu viel getrunken hatte, wirkte sie frisch und munter, und während er sie betrachtete, spürte er, wie stark er ihrem Zauber schon verfallen war.
»Earl und Ernie konnten den Kerl nicht beschreiben. Aber sie haben von Samson gehört, er ist irgendwo untergeschlüpft, wo er in Sicherheit ist. Man muss ja schon für Kleinigkeiten dankbar sein, nicht wahr?«
»Du sagst es.«
»Gibt es in Yorkshire Falls irgendjemanden, der ihn aufnehmen würde?«, erkundigte sich Sloane hoffnungsvoll.
Chase hob die Hände, wohl wissend, dass er keine Antwort aus dem Hut zaubern konnte, die sie beruhigen würde. »Raina hätte ihn bei sich wohnen lassen, aber wenn er bei ihr aufgetaucht wäre, hätte sie es uns erzählt. Dasselbe gilt für Charlotte, aber die ist immer noch in Washington. Ich wünschte, ich könnte irgendetwas tun, um dir zu helfen, aber ich kann es nicht.«
»O doch, da fällt mir ganz spontan etwas ein ...«
Es bestand kein Zweifel daran, was sie von ihm wollte, und es gab im Moment keinen Wunsch, den er ihr lieber erfüllt hätte. Sie liebten sich zweimal, erst wild und leidenschaftlich, dann langsam und zärtlich, dann schliefen sie eng umschlungen ein.
Das Letzte, was Chase wie aus weiter Ferne wahrnahm, war das leise Klingeln des Telefons.
Zwölftes Kapitel
Sloane versuchte die Augen zu öffnen, besann sich dann aber eines Besseren. Das Licht war viel zu grell, es brannte in ihren Augen, und in ihrem Kopf schien ein Walzwerk zu hämmern. »Wer hat denn bloß die Steelband angeheuert?«, murmelte sie, das Gesicht im Kissen vergrabend.
»Du selbst, fürchte ich«, antwortete eine vertraute Männerstimme.
»Kennen wir uns von irgendwoher?« Sloane stöhnte leise. Das Pochen in ihren Schläfen machte es ihr nahezu unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen.
Sie spürte, wie die Matratze unter Chases Gewicht nachgab, als er sich zu ihr auf das Bett setzte.
»Vermutlich von letzter Nacht her.« Seine Stimme klang heiser und lockend, und trotz ihres Katers breitete sich eine wohlige Wärme in ihrer Magengegend aus.
»Ich glaube es einfach nicht, dass ich so viel getrunken habe«, gestand sie dann zerknirscht.
»Earl hat dir ja keine andere Wahl gelassen. Hier, vielleicht hilft das gegen den Brummschädel.« Chase rollte sie auf den Rücken und legte ihr ein feuchtes, kühles Tuch auf die Stirn.
Sogleich fühlte sie sich etwas besser. »Mmm. Dich schickt der Himmel, Chase Chandler.«
Er schmunzelte. »Ich habe auch noch ein Glas Wasser und Aspirin für dich.«
»Ich warte lieber noch ein paar Minuten, ehe ich den Kopf hebe«, erwiderte sie matt. »Wie spät ist es?«
»Sieben Uhr morgens.«
»Ich hoffe nur, dass sich Kendall nicht ganz so mies fühlt wie ich.« Nach und nach fielen Sloane die Ereignisse der letzten Nacht wieder ein.
Ihre Suche nach Samson war erfolglos geblieben, aber ihr Herz war noch von der Erinnerung an die Liebesnacht mit Chase erfüllt. Ein Mann, den sie ganz allein für sich haben wollte, aber eine bittere Wahrheit ließ sich nicht leugnen. Er hatte andere Vorstellungen vom Leben und von der Zukunft als sie. Und die Existenz jener anderen Frau namens Cindy bestätigte ihre Vermutung, dass sie, Sloane, nur eine angenehme Abwechslung für Chase Chandler war, bis sich ihre Wege wieder trennten.
Aber sie wollte nicht, dass bis dahin irgendjemand oder irgendetwas zwischen ihnen stand. Solange die Kompresse ihre Stirn und ihre Augen bedeckte,
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