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Für eine Nacht

Für eine Nacht

Titel: Für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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hier?« Er konnte nicht verhindern, dass ein breites Lächeln seine Lippen umspielte.
    Sie wirkte immer noch ein wenig blass und mitgenommen von den Exzessen der vergangenen Nacht, trotzdem fühlte er sich bei ihrem Anblick plötzlich gelöster und glücklicher, als ihm hätte zumute sein dürfen, wenn man bedachte, dass seine Mutter im Krankenhaus lag.
    »Ich wollte sehen, wie es Raina geht, was denn sonst?«
Sloane trat ans Bett und zog einen Luftballon mit der Aufschrift GUTE BESSERUNG, an dem eine rosa Rose hing, hinter ihrem Rücken hervor. »Ich wollte eigentlich eine Schachtel Pralinen mitbringen, aber ich dachte, da sollte ich lieber vorher den Arzt fragen.«
    »Wie lieb von dir!« Raina strahlte, als sie Sloanes Mitbringsel entgegennahm.
    Allem Anschein nach hatte sie ihr Herz ebenso sehr an Sloane Carlisle verloren wie Chase selbst. Der einzige Unterschied bestand darin, dass Chase wusste, wie sehr eine Frau wie Sloane mit ihren Wünschen und Zukunftsvorstellungen seine neu gefundene Freiheit im Leben beschneiden würde. Sein Instinkt hatte ihn heute Morgen nicht getrogen. Das Beste war, sie auf Abstand zu halten und klare Grenzen zu ziehen.
    »Ich habe die Absicht, bis zu meinem Todestag Pralinen zu naschen – und der liegt noch in weiter Ferne. Ich habe im Leben nämlich noch so einiges vor«, lachte Raina. »Vor allem will ich endlich hier raus!«
    Chase grinste. »Eben ist Eric hier vorbeigekommen und hat gewinkt. Ich schätze, du musst nur noch ungefähr eine Stunde ausharren, dann kannst du deine Entlassungspapiere unterschreiben.«
    »Ausgezeichnet. Dann verschwindet ihr beiden jetzt und lasst mich in Frieden. Ich möchte noch ein kleines Nickerchen halten.« Raina schloss die Augen und drehte den Kopf zur Seite, als wäre sie schon im Reich der Träume.
    Chase verdrehte die Augen. »Sie ist ja so leicht zu durchschauen«, flüsterte er Sloane zu.
    Sloanes helles Lachen wärmte sein Herz. »Ich weiß. Aber sie meint es gut, und ich finde sie einfach großartig.«
    Raina räusperte sich, schlug aber die Augen nicht auf.

    »Außerdem bin ich hier, weil ich dir sagen wollte, dass ich beim Tierarzt vorbeifahren und fragen will, wie es Samsons Hund geht. Hast du etwas dagegen, wenn ich ihn mit zu dir nehme? Ich weiß, es ist viel verlangt, aber ich finde die Vorstellung furchtbar, dass er ganz allein in der Praxis sitzt, wo ich mich doch um ihn kümmern könnte ...«
    »Chase liebt Hunde«, warf Raina ein.
    »Du sollst doch schlafen«, tadelten Chase und Sloane sie wie aus einem Munde.
    Raina lächelte zufrieden. »Zwei Seelen, ein Gedanke. Kommt bei Ehepaaren oft vor, und dasselbe gilt auch für Paare, die füreinander ...«
    Sloane konnte nicht länger an sich halten. Sie lachte laut auf und schnitt Raina so das Wort ab.
    »Schlaf jetzt endlich, Mom«, fauchte Chase, ehe seine Mutter weitere derartige Bemerkungen folgen lassen konnte. »Nimm den Hund ruhig mit zu mir«, sagte er dann zu Sloane. »Bitte Dr. Sterling, dir Futter für ihn mitzugeben, und sag ihm, ich würde für alle Kosten aufkommen.«
    »Siehst du? Er spielt den rauen Burschen, ist aber im Grunde ein herzensguter Mensch«, mischte sich Raina erneut ein.
    Sloane streckte eine Hand aus und strich Chase über die Wange. »Wie wahr.«
    Ihre Berührung löste ein warmes Gefühl in ihm aus. Doch statt es zu genießen, machte es ihn nervös. Wenn er es zuließ, konnte diese Frau all seine Träume zerstören – von einem Leben, das er nur für sich allein lebte, frei von aller Verantwortung für andere Menschen. Und von der so lange ersehnten großen Karriere. Er wusste nicht, warum der Gedanke an dieses Ziel, der ihm in all den Jahren immer wieder neue Kraft gegeben hatte, ihn im Moment vollkommen kalt ließ, aber darüber konnte er später nachdenken.

    Chase hatte seine Entscheidung getroffen. Er trat einen Schritt zurück, sodass er sich außerhalb von Sloanes Reichweite befand.
    Sloane spürte sofort, dass er sich von ihr zurückzog. Und da sie das Gespräch zwischen Mutter und Sohn mit angehört hatte, begriff sie sofort, dass er absichtlich so handelte. Raina wollte Chase mit ihr verkuppeln, und Chase wollte keine willenlose Schachfigur in ihrem Spiel sein. Er würde seine Entscheidung später weder bedauern, noch würde er zurückblicken, das hatte er ja vorhin selber gesagt.
    Und so blieb ihr nichts anderes übrig, als Samson zu finden, das Chaos zu ordnen, zu dem ihr Leben geworden war, und dann weiterzuziehen. Sie wandte sich

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