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Für einen Kuss von Frisco

Für einen Kuss von Frisco

Titel: Für einen Kuss von Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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ihm umwandte, gelang ihm ein zaghaftes Lächeln. „Danke für den Versuch.“
    „Wieso willst du kein Schmerzmittel?“
    „Weil ich hellwach sein muss, wenn Dwayne zur zweiten Runde auftaucht.“
    Mia stockte der Atem. „Zur zweiten Runde?“, wiederholte sie. „Warum sollte er das tun? Wer ist das denn überhaupt? Und was will er?“
    Frisco versuchte, sich bequemer hinzusetzen, und stöhnte auf. „Die liebe Sharon schuldet ihm anscheinend Geld.“
    „Wie viel?“
    „Keine Ahnung.“ Er schüttelte den Kopf. „Aber ich werde es herausfinden. Ich werde Sharon morgen wohl einen kleinen Besuch abstatten müssen – ganz egal, ob die Entzugsklinik Besuche erlaubt oder nicht.“
    „Als ich sein Messer sah …“ Mia versagte die Stimme. Sie blinzelte hastig, um die Tränen zurückzuhalten, die ihr mit einem Mal in die Augen schössen. Noch nie im Leben hatte sie sich so gefürchtet. „Ich wollte dich nicht allein lassen.“
    Sein Gesicht wurde ausdruckslos. „Du hast nicht geglaubt, dass ich es mit ihm aufnehmen kann?“, fragte er leise.
    Sie brauchte nicht zu antworten; er konnte an ihren Augen ablesen, was sie dachte. Sie wusste, mit wie viel Schmerzen es für ihn verbunden war, allein nur zu gehen, auch mithilfe des Krückstocks. Sie wusste, wie sehr ihn seine Verletzung behinderte. Wie sollte er es mit einem solchen Brocken wie Dwayne aufnehmen können – der obendrein ein Messer hatte – und unverletzt aus dem Kampf hervorgehen können? Und er war verletzt worden. Schwer sogar, so wie es aussah.
    Mit einem bitteren Auflachen wandte Frisco den Blick ab. „Kein Wunder, dass du am Strand am liebsten vor mir davongelaufen wärst. In deinen Augen bin ich kein richtiger Mann, was?“
    Mia war entsetzt. „Das stimmt nicht. Ich bin nicht deshalb …“
    „Ich bringe Sie jetzt zum Röntgen“, erklärte eine Krankenschwester und schob einen Rollstuhl neben das Bett.
    Frisco ließ nicht zu, dass die Schwester ihm half. Er hievte sich selbst aus dem Bett und ließ sich in den Rollstuhl sinken. Dabei stieß er sich das Knie an, was sicher höllisch wehtat, aber er machte keinen Mucks. Als er zu Mia hochblickte, konnte sie jedoch den Schmerz in seinen Augen sehen. „Geh nach Hause“, bat er sie leise.
    „In der Radiologie ist der Teufel los. Das kann ziemlich lange dauern, möglicherweise Stunden“, meinte die Schwester. „Sie können nicht mitkommen, also sitzen Sie nur im Wartezimmer rum. Wenn Sie gehen wollen, kann er Sie anrufen, wenn er fertig ist.“
    „Nein, danke, ich bleibe lieber hier.“ Sie wandte sich an Frisco: „Alan, du irrst dich, wenn du …“
    „Geh einfach nach Hause.“
    „Nein, ich warte auf dich.“
    „Tu das nicht!“ Er sah auf, bevor die Schwester ihn durch die Tür schob. „Und nenn mich nicht Alan.“
    Mit geschlossenen Augen ließ Frisco sich nach dem Röntgen von der Schwester in die Notaufnahme zurückbringen. Es hatte eine halbe Ewigkeit gedauert, bis er endlich an der Reihe gewesen war, und er musste glauben, dass Mia inzwischen die Warterei satt hatte und nach Hause gefahren war.
    Es war schon beinahe acht, und der Arzt wollte noch die Röntgenbilder mit ihm besprechen. Überflüssig. Er hatte die Bilder gesehen und wusste, was der Arzt sagen würde: Sein Knie war nicht gebrochen. Es war geprellt, geschwollen und entzündet. Vielleicht waren die Bänder verletzt, aber das ließ sich wegen seiner alten Verletzungen und der Operationsnarben anhand der Röntgenaufnahmen nicht feststellen.
    Der Arzt würde vorschlagen, ihn in die Klinik der Navy zu überführen, damit er dort genauer untersucht und gegebenenfalls weiterbehandelt würde.
    Doch das musste warten. Zu Hause brauchte Natasha ihn, er musste sich um sie kümmern, und dann war da noch ein Verrückter namens Dwayne.
    „Wohin bringen Sie ihn denn?“ Mias Stimme drang in seine Gedanken. Sie war also immer noch da. Wartete auf ihn, wie sie versprochen hatte. Er wusste nicht, ob er erleichtert oder enttäuscht sein sollte. Also hielt er die Augen fest geschlossen und wehrte sich gegen jedes Gefühl.
    „Der Arzt muss sich die Röntgenbilder noch ansehen“, sagte die Schwester. „Es kann allerdings noch dauern, bis er dazu kommt – vielleicht fünf Minuten, vielleicht aber auch zwei Stunden. Wir sind im Moment hoffnungslos überlastet.“
    „Darf ich mich zu ihm setzen?“, fragte Mia.
    „Natürlich“, antwortete die Schwester. „Er kann genauso gut hier draußen warten wie woanders.“
    Dann eilte sie

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