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Für einen Kuss von Frisco

Für einen Kuss von Frisco

Titel: Für einen Kuss von Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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davon, und gleich darauf fühlte Frisco Mias kühle Finger auf seinem Gesicht. Sie strich ihm das Haar aus der Stirn.
    „Du schläfst doch gar nicht.“
    Ihre Berührung fühlte sich so gut an. Viel zu gut. Frisco griff nach ihrem Handgelenk und schob ihre Hand weg. „Stimmt.“ Er öffnete die Augen. „Ich versuche nur, mich von allem abzuschotten.“
    Sie schaute ihn nachdenklich an. „Na schön. Aber bevor du dich auch wieder von mir abschottest, solltest du wissen, dass ich keinen Mann danach beurteile, ob er einen anderen zu Brei schlagen kann. Und am Strand bin ich nicht vor dir weggelaufen.“
    Frisco schloss die Augen wieder. „Weißt du, du musst mir nicht erklären, warum du nicht mit mir schlafen willst. Du willst nicht, und basta! Mehr brauche ich nicht zu wissen.“
    „Ich bin vor mir selbst weggelaufen“, flüsterte sie stockend.
    Tränen standen in ihren Augen, als Frisco sie ansah. „Mia … bitte, nicht weinen. Es ist schon in Ordnung.“ War es nicht, aber er hätte jetzt alles gesagt oder getan, nur damit sie nicht anfing zu weinen.
    „Nein, ist es nicht“, widersprach sie. „Ich möchte wirklich deine Freundin sein, aber ich weiß nicht, ob ich es kann. Ich sitze jetzt seit Stunden hier und habe nur darüber gegrübelt und …“ Sie schüttelte den Kopf, und eine Träne lief ihr über die Wange.
    Frisco war verloren. Die Brust wurde ihm eng, er konnte kaum atmen, und er begriff die schreckliche Wahrheit: Er war froh, unendlich froh, dass sie auf ihn gewartet hatte. Er war froh, dass sie ins Krankenhaus gekommen war, um nach ihm zu sehen. Es stimmte schon, dass es ihn zutiefst gedemütigt hatte, von ihr so gesehen zu werden – aber zugleich hatte ihre Anwesenheit ihm wahnsinnig gutgetan. Zum ersten Mal seit Langem hatte er sich nicht allein und verlassen gefühlt.
    Aber jetzt hatte er sie zum Weinen gebracht. Er streckte die Hand aus, legte sie an ihre Wange und wischte ihr mit dem Daumen die Träne weg. „Alles halb so wild.“
    „Tatsächlich?“ Mia sah zu ihm auf. Dann schloss sie die Augen und schmiegte ihre Wange fester in seine Handfläche, drehte den Kopf ein wenig und streifte mit den Lippen seine Finger. Als sie die Augen wieder öffnete, loderte darin ein Feuer. Von mädchenhafter Unschuld war nichts mehr zu sehen. Stattdessen spiegelten sie das heiße Verlangen einer erwachsenen Frau.
    Sein Mund wurde schlagartig trocken.
    „Du brauchst mich nur zu berühren – so wie jetzt – ‚und schon spüre ich es“, sagte sie heiser. „Zwischen uns sprühen die Funken. Ich kann das nicht länger leugnen.“
    Sie hatte recht, und er konnte nicht anders: Mit den Fingern fuhr er ihr durchs lange dunkle Haar. Sie schloss genießerisch die Augen, und sein Herz begann zu rasen.
    „Ich weiß, du spürst es auch“, hauchte sie.
    Frisco nickte und strich sanft über die seidenglatte Haut an ihrem Hals.
    Mia griff nach seiner Hand, drückte sie, verschränkte ihre Finger mit seinen und brach damit den Bann. „Aber das genügt mir nicht“, fuhr sie fort. „Ich brauche mehr als Leidenschaft. Ich brauche … Liebe.“
    Stille. Schweigen. Nichts. Frisco hörte seinen Herzschlag. Das Blut rauschte in seinen Adern. Aus der Ferne hörte er die Stimmen der anderen Patienten, das Weinen eines Kindes, das Läuten des Telefons.
    „Die kann ich dir nicht geben“, murmelte er schließlich.
    „Ich weiß. Und deshalb wollte ich weglaufen.“ Ein unendlich trauriges Lächeln glitt über ihr Gesicht. Jetzt war sie nicht mehr verlockende Versuchung, sondern wieder ein nettes Mädchen, das mehr wollte, als er ihr geben konnte. Und das ihn gut genug kannte, um ihn nicht darum zu bitten.
    Vielleicht kannte sie ihn aber auch gut genug, um ihn nicht darum bitten zu wollen. Er war kein Hauptgewinn. Er war nur noch ein halber Mensch.
    Sie ließ seine Hand los. Augenblicklich vermisste Frisco ihre Wärme.
    „Wenigstens haben sie dir das Blut abgewaschen. Hat ja lange genug gedauert.“
    „Nein, das habe ich selbst gemacht“, erwiderte er und fragte sich im Stillen, wie es möglich war, dass sie nach dem, was sie ihm gerade eröffnet hatte, nebeneinander sitzen und sich unbefangen unterhalten konnten. „Nach dem Röntgen bin ich in eine Toilette gegangen und hab mich gewaschen.“
    „Wie geht es jetzt weiter?“, fragte sie.
    Hatte sich denn überhaupt irgendetwas verändert? Gut, sie hatte zugegeben, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte und dass sie mehr wollte als Sex, nämlich eine

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