Für einen Kuss von Frisco
du?“
„Wie viele hast du?“
Cat lächelte. „Wie wäre es mit der gesamten Alpha Squad?“
Sieben. Sechs davon aus Friscos ehemaliger Einheit – zusammen mit dem Mann, der ihn ersetzt hatte. Auf ihn freute er sich nicht besonders. Trotzdem nickte er. „Ausgezeichnet.“ Im Augenblick nahm er jede Hilfe, die er kriegen konnte. Es ging schließlich um Natasha.
Cat zog ein winziges Mobiltelefon aus seiner Westentasche, klappte es auf und wählte eine verschlüsselte Nummer.
„Ja, Catalanotto hier“, meldete er sich. „Streichen Sie den Flug für die Alpha Squad. Unser Einsatz verzögert sich …“ – er warf einen Blick zum wolkenlosen Himmel-„wegen miserabler Wetterbedingungen. Sofern keine andere Weisung vorliegt, verlassen wir den Stützpunkt um eins sechshundert. Ich habe ein Erkundungs- und Überwachungstraining angesetzt.“ Er klappte das Mobiltelefon zu und wandte sich wieder an Frisco. „Okay“, sagte er dann. „Lass uns die nötige Ausrüstung zusammenstellen, um diesen Typen aufzuspüren.“
„Wow! Tolle Couch, Frisco!“
Von eben dieser rosa Couch abgesehen sah Friscos Wohnung inzwischen eher wie eine Kommandozentrale aus.
Lucky hatte am Tag zuvor die letzten Spuren von Dwaynes Besuch beseitigt und die Couch ins Wohnzimmer gestellt. Jetzt hatten Bobby und Wes sämtliche Möbel im Wohnzimmer mit Ausnahme des Esstisches an die Wände gerückt. Bobby war groß und gebaut wie ein Schrank, Wes klein und schmal; die beiden waren seit der Kampfschwimmerausbildung unzertrennliche Schwimmkumpel.
„Du solltest die ganze Wohnung rosa streichen. Passt zu dir.“ 1,95 Meter groß, schwarz, Typ Quarterback, besaß Chief Daryl Becker, genannt Harvard, nicht nur den Abschluss einer Eliteuniversität, sondern auch bissigen Humor. Er lud seine Last, einen Haufen Gerätschaften für die Telefonüberwachung, auf dem Esstisch ab und begann, die Anlage betriebsbereit zu machen.
Als Nächster trudelte Blue McCoy ein. Der blonde SEAL schleppte sich mit etlichen offenbar sehr schweren Kisten ab: Angriffswaffen, die sie hoffentlich niemals brauchen würden. Selbst der sonst so wortkarge stellvertretende Commander der Alpha Squad konnte sich einen Kommentar zu der rosa Couch nicht verkneifen.
„Ich kann es kaum noch erwarten, deine neue Freundin endlich kennenzulernen“, stichelte er. „Bitte, sag mir, dass diese Couch ihr gehört.“
Mia.
Wo zum Teufel steckte sie eigentlich? Sie hätte doch längst zu Hause sein müssen.
Ihre Wohnung war verschlossen. Frisco hatte schon mindestens fünf Mal nachgesehen. Er hatte sogar angerufen und auf den Anrufbeantworter gesprochen, in der Hoffnung, sie werde sich melden. Er hatte sich nicht entschuldigt – das wollte er lieber von Angesicht zu Angesicht erledigen. Sondern nur gesagt, dass er sie suchte und sie bitte zurückrufen möge.
„Fertig“, sagte Harvard plötzlich mitten in das Durcheinander hinein, während er das letzte Verbindungskabel zwischen PC und Telefon feststeckte. „Wir sind so weit. Von uns aus kann es losgehen. Wenn dieser Dwayne anruft, halte ihn so lang wie möglich in der Leitung, damit wir verfolgen können, woher der Anruf kommt.“
„Wenn Dwayne anruft … du meinst wohl, falls er anruft“, stieß Frisco frustriert aus. „Wie ich diese Warterei hasse!“
„Ach ja, ich hatte ganz vergessen, wie viel Spaß es macht, mit dem König der Ungeduld zusammenzuarbeiten.“ Mit diesen Worten trat Lucky ein. Ein zweiter Mann folgte ihm: Harlan Jones, genannt Cowboy, der heißblütige junge SEAL, der Friscos Platz in der Alpha Squad eingenommen hatte. Er nickte Frisco einen stummen Gruß zu. Wahrscheinlich lag ihm sowohl der Ernst der Situation – es ging schließlich um eine Kindesentführung – als auch diese Art des Zusammentreffens mit seinem unfreiwillig ausgeschiedenen Vorgänger in der Gruppe auf der Seele.
„Danke, dass du gekommen bist“, begrüßte ihn Frisco.
„Ich freue mich, dass ich helfen kann“, gab Cowboy zurück.
Nie zuvor war die Wohnung Frisco so winzig erschienen. Acht Riesenkerle drückten sich darin herum, dazu noch Thomas, und schon konnte man sich kaum noch bewegen. Aber es tat gut. Fast wie in alten Zeiten. Frisco wurde schmerzlich bewusst, wie sehr er seine Kameraden vermisst hatte. Er hätte sich nur gewünscht, Tasha hätte nicht erst entführt werden müssen, um sie alle wieder zusammenzubringen.
Wobei er derjenige gewesen war, der den Kontakt abgebrochen hatte, auf Abstand zu seiner Einheit
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