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Für Emma & ewig

Für Emma & ewig

Titel: Für Emma & ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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über die Augen und fragte sich, wie sie es ihnen erklären konnte, ohne zu viel zu verraten. Sie schämte sich so. Seufzend sagte sie: “Dr. Hudson, es tut mir sehr leid …”
    Da packte Casey sie am Ellbogen und wirbelte sie herum. “Jetzt hör endlich auf, dich dauernd zu entschuldigen!”, fuhr er sie an. “Das ist nicht nötig.”
    Emma wich zurück. “Ich bin hier reingeplatzt …”
    “Dein Vater hat dich hierher gebracht”, korrigierte Casey sie. Seine braunen Augen glänzten jetzt beinahe golden, und er hatte einen entschlossenen Gesichtsausdruck. “Du bist nicht verantwortlich für das, was dein Vater tut.”
    “Aber … diesmal schon”, erklärte sie leise, und dabei entging ihr nicht die Reaktion seiner Eltern. “Denn ich habe ja behauptet, ich wäre schwanger … und zwar von dir.”
    Schnell drehte sie sich zu Sawyer und Honey um und erklärte hektisch: “Casey hat mich nicht angefasst, das schwöre ich Ihnen. Das würde er niemals tun. Er ist besser als die anderen Jungs. Aber mir war klar, wenn ich einen anderen Namen genannt hätte …” Sie verstummte, wusste nicht, was sie weiter sagen sollte. Sie war schon mit so vielen Jungs zusammen gewesen. Und trotzdem hatte sie den Namen des einzigen genannt, der sie nicht gewollt hatte.
    Casey hatte die Hände in die Hüften gestemmt und sah zu Boden. Als er sprach, war seine Stimme eine Mischung aus Knurren und Sarkasmus. “Weil keiner deiner anderen Kerle dich in Schutz genommen und dich verteidigt hätte.”
    Emma wurden die Knie weich. Er hatte sie durchschaut, doch wenigstens musste sie nun nichts mehr erklären. “Ich habe deine Integrität gegen dich verwandt”, gab sie zu, “und dafür entschuldige ich mich.” Sie rieb sich nervös die Hände und sah Sawyer an. “Jeder in Buckhorn weiß, dass Sie und Ihre Brüder gute Menschen sind. Ich dachte, Sie würden mir vielleicht helfen, also benutzte ich Caseys guten Namen. Das war nicht richtig von mir, und ich verstehe, wenn Sie mich dafür hassen. Aber ich wusste einfach keinen anderen Ausweg.”
    “Emma”, murmelte Honey voller Mitleid, “niemand hasst dich.”
    Ungeduldig schüttelte Sawyer den Kopf. “Wovor musstest du fliehen, Emma? Das möchte ich von dir wissen.”
    Und Honey fügte hinzu: “Du bist hier herzlich willkommen.”
    “Oh nein.” Erschrocken darüber, was man offensichtlich vermutete, schüttelte Emma den Kopf. “Keine Sorge, ich werde Ihnen nicht länger zur Last fallen.” Irgendwie hatte sie alles noch viel komplizierter gemacht, stellte sie fest. “Und ich habe nicht die Absicht, Ihnen irgendetwas anzuhängen.”
    Alle drei sahen sie verständnislos an.
    Wieder begann sie zu zittern. Niemals in ihrem Leben hatte sie sich so klein und schäbig gefühlt wie in diesem Moment. Wenn sie sich mit dieser Familie verglich, wurde ihr regelrecht schlecht. Am liebsten wäre sie davongerannt.
    Bald ist es so weit, versprach sie sich selbst. Sehr bald schon. “Ich habe ein bisschen Geld gespart, und ich kann mir Arbeit suchen. Gleich morgen früh fahre ich nach Ohio.”
    “Und was willst du in Ohio?”, fragte Casey. Er wirkte jetzt gar nicht mehr gelassen, sondern sah aus, als wollte er gleich explodieren.
    Ein neues Leben beginnen, wollte sie sagen, doch stattdessen log sie wieder. “Da … wohnt eine Cousine von mir. Sie hat gesagt, sie kann mir einen Job besorgen und ich kann bei ihr wohnen.”
    Mit besorgter Miene sah Honey erst Sawyer und Casey an, dann fragte sie Emma: “Und was ist das für ein Job?”
    Was für ein Job? Emma blinzelte überrascht. Diese Frage hatte sie nicht erwartet, sondern eher, dass man froh wäre, wenn sie wieder verschwand. Natürlich hatte sie damit gerechnet, dass man ihr anbieten würde, über Nacht zu bleiben – sonst wäre sie ja gar nicht erst hierhergekommen. Aber sie hatte auch gedacht, dass man sie nur zu gerne wieder ziehen lassen würde, wenn sie ein konkretes Ziel für ihre weitere Reise angäbe.
    Denk nach, ermahnte sie sich. Schließlich murmelte sie: “Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Aber sie hat gesagt, es wäre genau das Richtige für mich. Ich gehe davon aus, dass es … etwas Vernünftiges ist.”
    Allen war klar, dass sie sie anlog – das spürte Emma. Sie machte ein paar Schritte auf das Telefon zu. “Ich … ich rufe dann mal ein Taxi.” Rasch sah sie zu Casey hinüber und wünschte sich im selben Moment, sie hätte es nicht getan. Seit sie ihn kannte, hatte sie ihn noch nie so wütend gesehen.

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